

J. M. ist Mitarbeiter der New Yorker „Monthly Review“, wo der englische Text dieses Aufsatzes erschien. Deutsche Ubersetzung und Einrichtung: Wilhelm Burian. I. Der Tod des „Weltwährungssystems“ Die Aufhebung der Konvertibilität Dollar—Gold durch die US-Regierung unter Nixon erweist den Untergang (...)

Die Symptome einer herannahenden weltweiten Krise sind unverkennbar. Überall forscht man nach ihren Ursachen. Ich für mein Teil schlage folgende Erklärung vor: Die Wurzel der Krise liegt im Scheitern des Grundstrebens unserer Zeit, nämlich des Versuchs, den Menschen durch die Maschine zu ersetzen. (...)

Bankenkrach?
Die USA hocken auf einem Schuldenberg von 2,5 Billionen Dollar: Autos, Häuser, Fabriken, Maschinen. Eine Billion stammt von den großen Konzernen, 600 Milliarden sind Hypothekarschulden, 500 Milliarden Staatsschulden, 200 Milliarden von Bundesstaaten und Gemeinden, 200 Milliarden Privatschulden. (...)

Ernest Mandel sieht im Aufschwung des vergangenen Jahres nur die vorübergehende Scheinblüte des Komas. Die „abfallende Langwelle“, in die der Spätkapitalismus in den siebziger Jahren eingetreten ist, trägt nach Meinung des prominenten marxistischen Ökonomen den Todeskeim der Bürgerherrschaft in sich. (...)

Ausgelöst wurden die polnischen Streiks durch eine vergleichsweise geringfügige Preiserhöhung bei Fleisch: 2 Prozent per 1. Juli 1980. Hinzu kamen auch Normenerhöhungen in einigen Betrieben und Versorgungsengpässe in der betrieblichen Nahrungsmittelverteilung. Das war aber nur der Tropfen, der das (...)

Europa gegen den Rest der Welt
Europa bis zum Ural denken. Das war seit der friedenspolitischen Forderung für ein atomwaffenfreies Europa in der linken und grünen Bewegung nicht mehr diskutiert worden. Der radikale Ökonom A. G. Frank formuliert jetzt dazu provokante Thesen. Die anhaltende Weltwirtschaftskrise und inbesondere (...)

Zum Jahreswechsel 89/90 haben die „Ereignisse im Osten“ ihren Begriff gefunden: um „gewaltlose Revolutionen“ handelt es sich. Noch nie haben Massen sich so friedlich und diszipliniert verhalten. Wo noch vor kurzer Zeit totalitäre Regimes Akklamationsaufmärsche befahlen, da versammeln sich heute (...)

Die Kassen der Versicherungen sind leer. Seit Jahrzehnten haben sich verschiedene Regierungen ihrer bedient. Nun droht Griechenland der soziale Kollaps. Der Wirtschaftsminister litt schon seit langem unter einem schweren Ohrenleiden. Bevor sich aber Georgios Souflias Ende September zum (...)

Operation gelungen, Patient tot
Die Westsicht und die Ostsicht. Beide gibt es nach wie vor. Im Sanierungsfall Polen sind sich allerdings der marktwirtschaftlich sozialisierte Journalist aus dem Westen und sein planwirtschaftlich sozialisierter Kollege aus dem Osten einig: Polen 1990 ist das Land der unbegrenzten (...)

Zu: Konrad Paul Liessmann Karl Marx *1818 †1989. Man stirbt nur zweimal. Wien, Sonderzahl Verlag, 1992, öS 198/DM 28 Vorerinnerung Soviel Ende war nie. Das Ende der Ideologien, das Ende des Realsozialismus/Kommunismus, das Ende des Kalten Krieges, das Ende der Industrialisierung, das Ende der (...)

Mexiko hat im Jahr 1994 eine kleine „Weltschuldenkrise“ verursacht. Irgendetwas ist in oder mit Mexiko geschehen, das das internationale Kreditsystem – also auch solche Kredite, die sich nicht auf dieses Land beziehen, – mit einem Schlag fragwürdig erscheinen hat lassen. Mit einem Mal wurde (...)

Das Ende der Nationalökonomie
Schon seit einem Dreivierteljahrhundert ist die kritische Theorie der kapitalistischen Entwicklung weitgehend zum Stillstand gekommen. Während die kapitalistische Produktionsweise die Stufen einer rasanten Binnengeschichte durchlief, blieb das theoretische Bezugssystem der Kapitalakkumulation (...)

Überarbeitete Fassung eines Referats im Rahmen des „Linken Dialogs“ am 16. November 1996. Einleitend möchte ich nicht verhehlen, daß ich mit den sogenannten Widerspruchspaaren Schwierigkeiten habe. Weil sie das Problem verkehren, nämlich hinsichtlich der Frage, ob das Kapitalverhältnis Ausdruck der (...)

Demokratische Revolution oder Restauration?
Man muß sich auf die inneren Ursachen des Zusammenbruchs des „realen Sozialismus“ konzentrieren. Wo liegen sie? Die Anhänger der Theorie des „Kollapses“ bestehen vor allem auf der wirtschaftlichen Dimension dieses angeblichen Kollapses. Um die Gültigkeit dieser These zu überprüfen, werfen wir einen (...)

Verschiedene Krisenbegriffe in der Kritik der politischen Ökonomie — Vortrag und Diskussion.

Was ist der Wert? Was soll die Krise?
Das übererabeitete Referat von Michael Heinrich, das sich kritisch auf Trenkles Text bezieht, erscheint in der nächsten Ausgabe der „Streifzüge“. Der Bogen, den ich schlagen möchte, ist sehr weit gespannt. Er führt von der allergrundsätzlichsten Ebene der Werttheorie oder vielmehr der Wertkritik — (...)

Elend und Rebellion
Seit die strengen Auflagen des Internationalen Währungsfonds und die neoliberale Wirtschaftspolitik Präsident Mubaraks das Land heimsuchen, verarmen immer mehr Menschen. Während es einer kleinen Minderheit von Neureichen – bestehend aus Militärs und Geschäftsleuten – in atemberaubender (...)

Was macht eine Gesellschaft, wenn sie an die Grenzen ihrer Entwicklung stößt? Unsere These lautet: Sie verfällt nicht in Wohlgefallen, sondern wird noch einmal all ihre destruktiven Kräfte entfalten. Jeder Niedergang setzt zerstörerische Energie frei, die alles andere als automatisch in Emanzipation (...)

Überarbeitetes Referat, gehalten an der Universität Wien am 24. Juni 1998 bei der Veranstaltung „Was ist der Wert, was soll die Krise?“. In der Vergangenheit hat der Kreis um die Zeitschrift Krisis, dem auch mein Co-Referent Norbert Trenkle angehört, die über den Wert vermittelte Form der (...)

Ulrich Enderwitz über Nationalsozialismus und Faschismus als Präludium der gesellschaftlichen Entwicklung nach 1945.

Am 18. Juli fand an der Berliner Humboldt-Universität Marx-Interpretation eingeladen. Im Folgenden dokumentieren wir die gehaltenen Vorträge. Im zweiten Teil dieser Sendung werden wir die Diskussion wiedergeben. Clemens Nachtmann, Redakteur der in Berlin erscheinenden, antideutschen und (...)

Hannah Arendt hat sich erst relativ spät entschlossen, in ihr Buch über die Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft den Stalinismus überhaupt einzubeziehen. Das Buch erschien 1951, die ersten Überlegungen, die Sowjetunion der totalen Herrschaft zu subsumieren, stammen aus dem Jahr 1947. Die (...)

Im ersten Teil dieser Sendung haben wir die Vorträge dokumentiert, die Moishe Postone von der University Of Chicago, Ernst Lohoff von der Zeitschrift Krisis-Konstruktion vor. Also wenn er uns darüber belehrt, zum Beispiel, daß man den Marx nicht einheitlich nehmen kann, dann läuft er da erst mal (...)

Der Todestrieb der kapitalistischen Vernunft
Große und symbolische Katastrophen sind in der Geschichte der Menschheit immer wieder Anlaß zu einer Besinnung gewesen, in der die Mächtigen der Welt ihre Hybris ablegen, Gesellschaften sich selbst reflektieren und ihre Grenzen erkennen. Nichts dergleichen ist nach dem Kamikaze-Angriff auf die (...)

Nichts ist unmöglich in Argentinien. Jenseits der politischen Vorhersage und seit der institutionellen Explosion Mitte Dezember 2001 initiierte die Bevölkerung spontan Praktiken der direkten Aktion und ließ nicht zu, dass die “piquetes” und lokalen Versammlungen unter die Kontrolle der (...)

Robert Kurz hat ein neues Buch vorgelegt. Darin beschreibt er den Zustand des abendländischen Denkens, wie er sich angesichts der Krise, in der sich der globale bürgerliche Zusammenhang befindet, darstellt. Das Buch entfaltet das journalistische und polemische Talent seines Autors, wo es darum (...)

Hamburg: VSA Verlag 2003, Aus dem Amerikanischen von F.O.Wolf. 350 S., Euro 24,80 Boom & Bubble ist, nach Brenners eigenen Angaben, der erste Teil einer in Überarbeitung befindlichen Neuauflage seiner Studie aus dem Jahr 1998, The Economics of Global Turbulence (Economics). Man sollte sich (...)

Kapitalismus ohne Klassenkampf?
Einführungen zählen zu den ausgesprochen schwierig zu verfassenden Texten: Nichts soll vorausgesetzt, aber alles, vor allem alles Wesentliche, erklärt werden. Aber was ist das Wesentliche, die Essenz eines Gegenstandes? Und wie soll dieses Wesentliche ohne Rückgriff auf Vorwissen klar und einfach (...)

Marxsche Wert- und Krisentheorie
Ende der 60er Jahre erlebte die marxistische Diskussion eine Renaissance in den westlichen Ländern. StudentInnen-, Friedens- und (vor allem in den USA) Bürgerrechtsbewegung führten zu einem gestiegenen Interesse an sozialkritischen Theorien, das auch den Marxismus betraf, der politisch bis dato (...)

„Stimmen des Widerstandes: alternative Stimmen“. Was sind unsere Stimmen? Unsere Stimmen sind die Krise der abstrakten Arbeit. Wir sind die Krise der abstrakten Arbeit. Wir sind die Kraft des kreativen Tuns. Wir sind die Krise. Wir sind nicht zuallererst eine positive Kraft, sondern eine (...)

2007 jagte der Dax noch von einem Allzeithoch zum nächsten. Inzwischen haben die Auswirkungen der US-Immobilienkrise die Frankfurter Börse erreicht. Der Dax verzeichnete den höchsten Tagesverlust seit der Asien-Krise von 1998. Die Turbulenzen waren absehbar, und die Reaktionen sind es auch. (...)

Anatomie und Auswirkungen der US-Immobilienkrise
Am 22. Jänner 2008 reduzierte die Federal Reserve (Fed), die US-Zentralbank, in einer außerordentlichen Sitzung ihren Leitzins um einen 3/4 Prozentpunkt. Dies ist die größte Zinsreduktion seit einem Vierteljahrhundert. Am Tag davor war es an den internationalen Börsen zu schweren Kurseinbrüchen (...)

Weltmarktbeben
Spätestens seit der sogenannten „Kapitalismuskritik“ von Franz Müntefering im Jahr 2005 hat sich das Bild der „Heuschrecke“ allgemein durchgesetzt, um das auszudrücken, was ohnehin schon immer in weiten Teilen der öffentlichen Meinung als selbstverständlich galt: dass nämlich „gierige Finanzinvestoren“ (...)

Drei Jahrzehnte sind Rekord. So lange hat der Glaube und die Hoffnung durchgehalten, die deregulierte und liberalisierte Geldschöpfung mit Bankkrediten und Börsenspekulation werde irgendwann reale Wirtschaft werden, doch noch einmal Substanz bekommen. Nicht dass es keinen neuen Technologieschub (...)

Panik herrscht in Wirtschaft und Politik. Das Platzen der amerikanischen Immobilienblase hat eine Kettenreaktion ausgelöst. Eine Mega-Bankenpleite jagt die nächste. Weltweit befinden sich die Börsen im freien Fall und auch die Weltkonjunktur schmiert ab. Aus Furcht vor „dem Zusammenbruch des (...)

Bis zur Jahreshälfte 2008 stiegen die Preise für Energie, Rohstoffe und Lebensmittel drastisch. Inzwischen geht die Teuerung zwar zurück, doch werden sich die Ressourcen auch in einer Rezession weiter verknappen. Seit einem Tiefstand 1998 stiegen die Erdölpreise kontinuierlich. Bis 2007 hielt man (...)

Weltmarktbeben
Weiterer Krisenaufschub … Eine sichere Prognose darüber, welchen weiteren Verlauf der Krisenprozess nehmen wird, lässt sich nicht abgeben. Momentan ist unklar, ob die Zentralbanken und Regierungen mit vereinten Kräften den Mega-Crash an den Finanzmärkten samt seinen verheerenden Auswirkungen auf (...)

Dass sie gar nicht ist, wird wohl niemand mehr behaupten. Dass ihr aber durch gezielte politische Maßnahme Einhalt geboten werden kann, davon sind fast alle überzeugt. Die Ökonomie ist mehr erschüttert als der gesunde Menschenverstand. Der glaubt nach wie vor seine Plattheiten, ja er fühlt sich (...)

Finanzkrise: Chronologie, Ursachen und wirtschaftspolitische Reaktionen
Am 18. März 2008 meinte der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, dass er das Vertrauen in die Selbstheilungskräfte der Finanzmärkte verloren habe (Financial Times Deutschland vom 19.3.2008). Solche eine Einsicht vom Chef einer der größten Banken ziemt sich nicht in seiner Position – weshalb sie (...)

Wenn wir vom Kapitalismus reden, wovon sprechen wir? In den letzten Monaten ist er ja in Verruf gekommen. Von links bis rechts gibt man sich ganz antikapitalistisch. Die Vorstellungen über ihn sind freilich mehr vage als präzis, mehr vulgär als analytisch. Da kann es schon vorkommen, dass (...)

Angesichts der im atemlosen Tempo voranschreitenden Implosion des in den letzten drei Dekaden errichteten internationalen Finanzsystems ist allenthalben eine hektische Suche nach den Ursachen dieses Zusammenbruchs ausgebrochen, die oftmals in der mit neoliberaler Deregulierung und (...)

Wir sind die Krise des Kapitalismus
Proletarische Revolutionen dagegen, wie die des neunzehnten Jahrhunderts, kritisieren beständig sich selbst, unterbrechen sich fortwährend in ihrem eignen Lauf, kommen auf das scheinbar Vollbrachte zurück, um es wieder von neuem anzufangen, verhöhnen grausam-gründlich die Halbheiten, Schwächen und (...)

Es ist noch nicht lange her, dass man in linken politischen Kreisen mit der Andeutung, dass eine schwere globale Wirtschaftskrise in naher Zukunft zu erwarten sei, kaum Gehör fand. Üblicher waren da abrupte Gegenreaktionen wie der Verweis darauf, dass solche Krisenprognostik mit Blick auf die (...)

Ökologen thematisieren die Grenzen des Wachstums ebenso wie viele Linke. Doch während die einen bloß stofflich-energetische Grenzen sehen, wollen die anderen nur Grenzen des Werts und Mehrwerts erkennen. Tatsächlich sind beide Positionen integriert zu betrachten, um die Perspektiven des (...)

Das kapitalistische Patriarchat serviert der Öffentlichkeit seine finstere Krise, und diese Krise betrachten wir als öffentliche Bankrotterklärung eines menschenverachtenden Systems
Jene Elemente, die immer reicher und reicher werden wollten und dabei über Leichen gehen, sie stehen nun an. Ihr System droht völlig zusammen zu brechen. Und sie schreien um Hilfe. Die Staatssäckel werden angezapft – um den schlimmsten Crash zu verhindern. Dabei wird gar nicht erst gefragt – wie (...)

Die Türkei in den Krisen 1994 und 2001
Der vorliegende Text diskutiert das Wachstumsschema in der Türkei in der Post-1980er Periode mit besonderem Augenmerk auf Arbeitsverhältnisse und die Lohnentwicklung. Die Einkommens- und Lohnpolitik spielte eine entscheidende Rolle dabei, den Druck auf die Profitrate auszugleichen, der sich durch (...)

„Die deutschen Profianleger fassen Vertrauen in den Wirtschaftsaufschwung“, vermeldet die deutsche Ausgabe der Financial Times (FTD , 26.10.). „Deutlich mehr Anleger als zuvor erwarten bis Frühjahr 2010 steigende Aktien – und vor allem fallende Anleihekurse“, so heißt es weiter. Grundlage ist eine (...)

Von Merkel bis Sarkozy will man, dass alles beim Alten bleibt. Weil’s aber schlicht nicht so bleiben kann, wie’s ist, muss man adaptieren. Da kommt die Wachstumskritik gerade recht. Die Krise bricht aus der Sicht der Lohnabhängigen und Kapitalisten wie ein Naturereignis über die Gesellschaft (...)

Krisenmythos Griechenland
Die veröffentlichte Meinung in Deutschland hat einen neuen Krisen-Mythos geschaffen. Nun sollen es die faulen und korrupten Griechen sein, die sich durch die Manipulation statistischen Materials in die Eurozone mogelten, die europäische Einheitswährung an den Rand des Zusammenbruchs führten und (...)

Glaubt man den PolitikerInnen und ExpertInnen, so dauert die große Krise zwar noch an, aber man habe die Wirtschaft doch wieder im Griff. War also alles gar nicht so schlimm oder ist zumindest das Schlimmste überstanden? Wohl nicht, denn gleichzeitig wird die Bevölkerung auf zukünftige schwere (...)

Die Krise des Wertgesetzes. Der Profit wird zur Rente
Vorbemerkung der Redaktion: Wir freuen uns, diesen Text, der in einem von Sandro Mezzadra und Andrea Fumagalli herausgegebenen Sammelband mit dem Titel „Die Krise denken. Finanzmärkte, soziale Kämpfe und neue politische Szenarien“ voraussichtlich im Oktober 2010 im Unrast-Verlag erscheinen wird, (...)

Das Ende der Krise
Wir veröffentlichen hier das Vorwort zum Buch „Die Krise denken. Finanzmärkte, soziale Kämpfe und neue politische Szenarien“. Das Buch ist soeben im Unrast Verlag erschienen. „Aktien, Anleihen, Rohstoffe – oder doch die Immobilie? Im Ausklang der schlimmsten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten sollten (...)

„We want Jobs & Peace life. We love Yemen.“ – So lautete jüngst ein Spruchband junger Demonstranten in Sanaa, die gegen ihren Patriarchen im Präsidentenamt aufbegehren. Tatsächlich dürfte sich heute ein großer Teil der Menschheit in Nord und Süd so ähnlich ein halbwegs gutes Leben vorstellen: Arbeit (...)

Die Krise lernen
Einleitung Die Uniproteste des Jahres 2009 haben ihre Ursachen nicht allein in der spezifischen Situation an den Universitäten, die nach den Zielen und Kriterien des Bolognaprozesses reformiert werden. Vielmehr haben sie einmal mehr gezeigt, dass die Bildungssysteme im Zentrum der sozialen (...)

Die Entfesselung der Finanzmärkte wird als der schlechthinnige Sündenfall gebrandmarkt, der die aktuelle Krise ausgelöst haben soll. Wurde in der Diskussion über die „Krise der Arbeitsgesellschaft“ in den 1970er und 1980er Jahren noch der durchschlagende Effekt der Produktivkraftentwicklung (...)

Die Zwangsgemeinschaft transnationalen Kapitals und des Welthandels, in der ungeheure Massen von Waren und Geld von nichts als Profiterwartungen dirigiert frei um den Globus strömen, aber Menschen in Grenzzäunen und Polizeiwachen hängen bleiben, ist uns vertraut. Jetzt aber grassiert tiefe Unruhe (...)

Peak Oil
Schon seit mindestens 40 Jahren weisen Arbeiten von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern darauf hin, dass der Welt das Erdöl ausgehen wird. Darüber gibt es keinen Zweifel, denn eine wachsende oder auch nur gleichbleibende Förderung von Erdöl ist in einer Welt mit endlichen Ölvorräten (...)

Leo Kühberger / Samuel Stuhlpfarrer (Hg.): Angekommen: Krise & Proteste in der Steiermark, Graz: Forum Stadtpark Verlag 2011, 102 Seiten, Euro 12 Anna Leder (Hg.): Arbeitskämpfe im Zeichen der Selbstermächtigung. Kollektive Gegenwehr in Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Österreich und (...)

Der inneren Logik seiner Krisendynamik überlassen, wird das in Agonie liegende kapitalistische System in Barbarei umschlagen. Deutschlands Managerkaste reißt beim Thema Griechenland langsam der Geduldsfaden. Inzwischen sprechen sich auch Spitzenvertreter der deutschen Kapitalverbände dafür aus, (...)

Um einer Dämonisierung des Geldes entgegenzutreten und einen klaren Blick für die Demonetarisierung zu gewinnen, seien ein paar Anmerkungen zum derzeitigen Geldwesen eingebracht. Politische Ökonomie des kapitalistischen Geldes Tausch und Geld gab es schon in vorkapitalistischen Zeiten. Was ist (...)

Auf der Mülldeponie des fiktiven Kapitals
1. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich das Gesicht des Kapitalismus vor allem in einer Hinsicht dramatisch verändert: Noch nie in seiner Geschichte hatte der Finanzsektor auch nur ansatzweise so großes Gewicht innerhalb der Gesamtwirtschaft wie in der gegenwärtigen Epoche. In den 1970er (...)

Es ist auffällig, dass sich so wenige Bewegungen unmittelbar auf die 2007 einsetzende Krise beziehen, obwohl viele mit ihr indirekt in Beziehung stehen, zum Beispiel die politischen und sozialen Erhebungen des „Arabischen Frühlings“ oder die Forderungen der weltweiten Studierendenproteste. Eine (...)

Kapital rennt rund um den Globus auf der Suche nach billigen Löhnen. Es rennt auch in die Gegenrichtung auf der Jagd nach konkurrierender Konsumentennachfrage. Es rennt Gelegenheiten für lukrative Investitionen nach. Es rennt zu Plätzen mit niedrigen Steuern. Es rennt, um stabile Regierungen oder (...)

1. Die Staatsauffassung Stirners Nach Stirner gehört alles eigentlich dem Staat: Ich empfange Alles vom Staate. Habe Ich etwas ohne die Bewilligung des Staates? Was Ich ohne sie habe, das nimmt er Mir ab, sobald er den fehlenden »Rechtstitel« entdeckt. Habe Ich also nicht Alles durch seine (...)

„Das Kapital wird identisch mit dem Staat“*
Bereits als Student setzte sich Toni Negri, damals noch stark hegelianisch geprägt, mit staatstheoretischen Fragestellungen auseinander. Seine Doktorarbeit aus dem Jahr 1958 trägt den Titel Stato e diritto nel giovane Hegel, also Staat und Recht beim jungen Hegel. Im Laufe seiner darauffolgenden (...)

Die Apokalypse wurde schon unzählige Male verkündet. So betrachtet ist sie ein alter Hut. Neu ist die spezifische Form voyeuristischer Katharsis, mit der sie in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten inszeniert wird. Sie wird nicht länger gefürchtet, als Machtinstrument benutzt oder in religiöse (...)

Ausgeträumt
Man muss – nach jahrzehntelangen frustrierenden Erfahrungen – das globale ökologische Versagen wohl auch einmal akzeptieren lernen, statt weiter leeren Hoffnungen nachzuhängen und (vermutlich) christlich kulturgeprägt doch noch an einen Ausweg aus der Öko-Krise zu glauben. Bei den erwähnten, leeren (...)

Oligarchie und Staatszerfall
Winter is coming – und in der Ukraine wird er ungeachtet aller konkreten Witterungsbedingungen sehr hart ausfallen. Zwar ließ der scheidende EU-Kommissionspräsident Barrosso Ende Oktober anlässlich der vorläufigen Einigung zwischen der Ukraine und Russland über künftige Gaslieferungen verlauten, dass (...)

Vielleicht ist es ja unvermeidlich, dass über die Rettung einer herrschenden Lebensweise am erbittertsten gestritten wird, wenn sie nicht mehr zu retten ist, wenn sie sich allenthalben aufzulösen beginnt. Es wird „um Arbeitsplätze gekämpft“, als ob Hackeln der Sinn des Lebens wäre. Und für das (...)

Ausgehend von diesem Text soll die aktuelle Lage in Griechenland und die Debatte innerhalb von Syriza diskutiert werden. Ort: Wie immer im Amerlinghaus, Stiftgasse 8, 1070 Wien, Teestube. Zeit: Montag, 13. April 19 Uhr Im Mai 2913 hier der heutige Finanzminister Griechenlands in Zagreb eine (...)

Brot und Spiele Wie wir wissen oder wissen sollten, wohnt dem Kapitalsystem ein perpetuum mobile inne, ein Motor, der dieses System, unermüdlich, wie es nun einmal ist, dazu treibt, das Produktivkraftniveau ständig zu heben: die Produktion des relativen Mehrwerts respektive, vom Standpunkt einer (...)

Es gibt zwei Sorten Ratten: Die hungrigen und satten. Die satten bleiben vergnügt zu Haus, Die hungrigen aber wandern aus. Sie wandern viel tausend Meilen, Ganz ohne Rasten und Weilen, Gradaus in ihrem grimmigen Lauf, Nicht Wind noch Wetter hält sie auf. Sie klimmen wohl über die Höhen, (...)

Im August 1907 versammelten sich in Stuttgart für sieben Tage knapp 900 Delegierte aus 25 sozialistischen Parteien zu einem Internationalen Sozialistenkongress, der unter anderem eine Resolution zur »Ein- und Auswanderung der Arbeiter« verabschiedete, an deren Erarbeitung sich auch Wladimir (...)

Wird die rechte Welle, die derzeit die Bundesrepublik heimsucht, tatsächlich von fehlgeleiteten sozialen Anliegen angetrieben, wie Teile der deutschen Sozialdemokratie behaupten? Soziale Wohltaten zuerst für Deutsche. Das war die Lehre, die Sigmar Gabriel Ende Februar aus vielen Gesprächen mit (...)

Es sind verdämmernde Begriffe, das Proletariat und die Linke. Allenfalls in den Köpfen der älteren Generation, die sich die Erinnerung an die klassische Arbeiterbewegung bewahrt hat, spielen sie noch eine Rolle. Aber auch dort nur eine negative. Sie seien nicht nicht mehr dafür geeignet, die (...)

Eine knappe Mehrheit der Insulaner hat gegen die satte Mehrheit der politischen und ökonomischen Eliten für den EU-Austritt gestimmt. Alte Leute, sozial schlechter Gestellte, Engländer und Waliserinnen haben eher dafür, Junge, besser Verdienende und Leute in Schottland und Nordirland eher dagegen (...)

2013: 435.000, 2014: 626.000, 2015: 1,xxx.xxx, 1/2016: 58.600 Flüchtlinge, 3.735 Tote. – In Zahlen und Statistik wird in dieser Welt alles wahrgenommen, nur so kann bewertet, berechnet, verworfen oder verwertet werden. Menschen sind in dieser Lebensordnung generell bei allem, was zählt, wandelnde (...)

1. „Flüchtlingskrise“ in Deutschland – Was ist das? Menschen verlassen ihre Heimat aufgrund von materieller Existenznot, Umweltzerstörung und Krieg. Das ist ganz und gar kein neues Phänomen. „Flüchtlingskrise“ in diesem brutalen Sinn herrscht vielmehr seit über 60 Jahren und gehört zur ökonomischen und (...)

Nach der desaströsen Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern setzt nun die große Suche nach den Ursachen des Erdrutschsiegs der AfD ein. Was also treibt dem deutschen Präfaschismus die Wählermassen zu? Die zentrale irrationale Triebkraft der neusten deutschen Rechten, die zumeist in demagogischer (...)

Der »Krisenimperialismus« ist kaum mehr auf Beherrschung aus. Ziel ist, die »Überflüssigen« von den kapitalistischen Zentren fernzuhalten Der Kapitalismus ist kein Naturding. Er ist nicht die ewige Voraussetzung menschlicher Entwicklung, wie es die herrschende Ideologie mit ihrer Naturalisierung (...)

Angesichts der krisenbedingt eskalierenden geopolitischen Spannungen droht ein verheerender nuklearer Großkrieg. Es ist die Banalität der nuklearen Apokalypse: Als ob es sich um den Wetterbericht handeln würde, wird in Medien und Politik über einen drohenden Großkrieg, über einen nuklearen (...)

Alles Alte ist besser als alles Neue?
Das allgegenwärtige krisenbedingte Gefühl, dass etwas in Auflösung übergeht, dass verfestigte Strukturen und Lager in Bewegung übergehen und sich verflüssigen, hat längst auch die Sphäre des Politischen erfasst. Das etablierte politische Koordinatensystem rechts- und linksgerichteter politischer (...)

Eine der zentralen Überlegungen marxscher Gesellschaftskritik ist die historische Einordnung des Kapitals und die Behauptung von dessen Endlichkeit. Vor allem im dritten Band des Hauptwerks versuchte Marx diese Endlichkeit theoretisch zu antizipieren, und sie als objektive Tendenz (...)

Wie sieht ein kräftiges geopolitisches „Fuck you!“ im Herbst des Jahres 2019 aus? Vielleicht so: Angesprochen auf die vielen Kämpfer des Islamischen Staates, die nach Trumps Verrat an den Kurden und dem Angriff der Türkei auf Rojava im Oktober 2019 fliehen konnten, ließ der US-Präsident eine (...)

Es ist ein Irrsinn. (C. Fennesz) 1. Beginnen wir mit einem Gedanken-Experiment: Würde man nicht wissen, dass es sich bei SARS-CoV-2 nicht um das Influenza-Virus handelt – und die Symptome sind ja dieselben –, so würde man das, was jetzt als Pandemie erscheint, als „normale Grippewelle“ durchgehen (...)

Rasant zunehmender Hunger und massenhafte Lebensmittelvernichtung – in der gegenwärtigen Krise tritt die mörderische Irrationalität der kapitalistischen Produktionsweise offen zutage. Da ist er wieder, der unvermeidliche Kartoffelstandard aus fast drei Jahrhunderten Krisen-, Kriegs- und (...)

1. Der Abzug der US-Truppen aus Afghanistan markiert wohl das definitive Ende der vor dreißig Jahren beim Zusammenbruch der Sowjetunion verkündeten „new world order“. Mit derlei Gestaltung hatte schon der Einmarsch 2001 kaum etwas zu tun. Er war eine Vergeltung für den Anschlag von 9/11, der 3000 (...)

Wieso scheitert der Kapitalismus trotz zunehmender ökologischer Verwerfungen an der Implementierung einer nachhaltigen Klimapolitik? Eine marxsche Perspektive. Seit gut drei Jahrzehnten verspricht die Politik, der Klimakrise zu begegnen. Seit gut drei Dekaden steigen die globalen Emissionen von (...)

Russland steht geopolitisch mit dem Rücken zur Wand – und gerade dies macht das derzeitige Vabanquespiel um die Ukraine so gefährlich. Vielleicht ist das landläufige Klischee, wonach die europäischen Großmächte unbewusst, quasi schlafwandelnd in den Ersten Weltkrieg als die Urkatastrophe des 20. (...)

Die heutigen weltpolitischen Konflikte finden im Kontext sich verschärfender Krisen statt. Im militärisch hochgerüsteten und autoritären Staatswesen Russlands könnte der Westen seine eigene Zukunft erblicken. Schon der Versuch, die Folgen der sich in der Ukraine entfaltenden Katastrophe (...)

Wieso es nach dem Ende des Krieges um die Ukraine keine stabile Nachkriegsordnung geben wird. Is this the big one? Ist dies der große Krach, der alles umwerfen wird, was sich an globalen Strukturen und Dynamiken seit dem Durchbruch des Neoliberalismus in den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts (...)

Die wunderbare Welt der Anleihemärkte – derzeit weitaus spannender, als es vielen Funktionsträgern in Staat und Finanzwirtschaft lieb sein dürfte. Öde, dröge, sterbenslangweilig – das sind für gewöhnlich die Anleihemärkte der Zentren des Weltsystems. Wenn Kapital sicher geparkt werden soll, wenn (...)

Ukraine-Krieg, Propaganda und der geopolitische Abstieg des Westens
Propagandaschlacht und westlicher Bellizismus Alle Kriege haben eine Vorgeschichte, und es gibt für sie stets sowohl Anlässe als auch Ursachen. Alle rekonstruierbaren Ursachen und historischen Voraussetzungen, die zum Krieg führen, können aber niemals eine Rechtfertigung für einen solchen sein. Für (...)

Den Kapitalismus überwinden? Wie soll das gehen? Doch tatsächlich hat die Überwindung bereits begonnen. Die Frage ist nur noch: Wird das Ende barbarisch sein – oder finden wir eine zivilisierte Art des Auswegs? Die Frage nach dem Weg aus dem Kapitalismus war nie so aktuell wie heute. Sie stellt (...)

Während der Corona-Krise haben einige „wertkritisch“ anmutende Thesen über einen konstitutiven Zusammenhang von finaler Kapitalismuskrise und Corona, insbesondere der im Rahmen der Pandemie installierten Lockdown-Politik, von sich reden gemacht. Autor dieser Thesen ist Fabio Vighi, Professor für (...)

Das „Spielfeld“ und das Kapital
1. Man könnte, wenn man denn will, den Gesellschaftskomplex analytisch in verschiedene „Strukturen“ zerlegen, die sich, auf die eine oder andere Art, aufeinander beziehen und aus denen in ihrer Gesamtheit das „Gebäude“ der bürgerlichen Gesellschaft (oder auch jeder sonstigen historischen Ordnung) (...)

Marx hat aus gutem Grund an Aktualität gewonnen und sollte daher im Original studiert werden. Wir stellen auf unserer Homepage nicht nur sämtliche publizierte Schriften von Marx und Engels zur Verfügung, sondern auch gesondert ihre Hauptschriften, einmal im Original und zusätzlich in einer zweiten (...)
The Marxists Internet Archive (MIA) is an all-volunteer, non-profit public library, started more than 20 years ago in 1990. In 2007, MIA has 62 active volunteers from 33 different countries. MIA contains the writings of 592 authors representing a complete spectrum of political, philosophical, (...)
Bibliothek der revolutionären Bewegungen unserer Zeit: Reden — Schriften — Briefe — Wissenschaftliche Studien. Gegründet im vorigen Jahrhundert als: »Klassiker des Marxismus-Leninismus«. Sie finden hier die wohl umfangreichste Sammlung der Werke von Karl Marx und Friedrich Engels und anderer (...)

Eine Krise (lateinisch Crisis) ist im Allgemeinen ein Höhepunkt oder Wendepunkt einer gefährlichen Konfliktentwicklung in einem natürlichen oder sozialen System, dem eine massive und problematische Funktionsstörung über einen gewissen Zeitraum vorausging und der eher kürzer als länger andauert.[1]
Die mit dem Wendepunkt verknüpfte Entscheidungssituation bietet in der Regel sowohl die Chance zur Lösung der Konflikte als auch die Möglichkeit zu deren Verschärfung.[2] Dass es sich hierbei um einen Wendepunkt handelt, kann jedoch oft erst konstatiert werden, nachdem die Krise abgewendet oder beendet wurde.[3] Nimmt die Entwicklung einen dauerhaft negativen Verlauf, so spricht man von einer Katastrophe (wörtlich in etwa „Niedergang“).
Die Krise wird in den Wissenschaftsdisziplinen auf sehr unterschiedliche Weise thematisiert: zunächst in der Medizin[4] und Psychologie,[5] dann in der Politikwissenschaft, in den Militärwissenschaften, in den Wirtschaftswissenschaften und Soziologie (Soziologie als Krisenwissenschaft[6]) wie auch in der Ökologie (etwa als Klimakrise) und Systemtheorie.
Wortherkunft und Abgrenzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Krise ist ein aus dem Griechischen stammendes Substantiv (Alt- und gelehrtes Griechisch κρίσις krísis – ursprünglich ‚Meinung‘, ‚Beurteilung‘, ‚Entscheidung‘ – später im Sinne von ‚Zuspitzung‘ verwendet), das zum altgriechischen Verb krínein führt, welches „trennen“ und „(unter-)scheiden“ bedeutet. Auf das gleiche Verb geht auch das Substantiv „Kritik“ zurück.[7]
Ins Deutsche wurde das Wort von der lateinischen crisis entlehnt und ist seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar,[8] erst in medizinischen Zusammenhängen vor allem fieberhafter Erkrankungen, wo es die sensibelste Krankheitsphase bezeichnete, der bei glücklichem Verlauf der Infektion (ohne Möglichkeit der Antibiotikagabe) eine Entfieberung innerhalb eines Tages folgte und die endgültige Krankheitsabwehr (bei Hippokrates während der sogenannten Entscheidungstage[9]) einläutete,[10] später auch in allgemeineren Zusammenhängen (siehe oben).
Das zugehörige Verb kriseln[8] ist dagegen eher informell und in der Hoch- und Schriftsprache (noch) wenig gebräuchlich.
Als Krisen bezeichnet das Krisenforschungs-Institut[11] an der Universität Kiel alle internen oder externen Ereignisse, durch die akute Gefahren drohen für Lebewesen, für die Umwelt, für die Vermögenswerte oder für die Reputation eines Unternehmens bzw. einer Institution. Unterschieden werden drei Arten von Krisen: Bilanzielle Krisen („Pleiten“), kommunikative Krisen („Skandale“) und operative Krisen („Störungen“)[12]. Pro Jahr ereignen sich nach den Erhebungen des Instituts im deutschsprachigen Europa rund 25.000 bis 40.000 bilanzielle Krisen sowie ca. 250 bis 280 (öffentlich gewordene) operative und kommunikative Krisen[13].
Der Krisenmanager Steven Fink sieht Unternehmenskrisen nicht als etwas notwendigerweise Negatives. Er definiert Vorläufer der Krise aus dem Blickwinkel der Wirtschaft als jede „prodromal situation“ (wörtlich „vorausgehende Situation“, also eine Phase, die Warnsignale für das Auftreten einer Krise beinhaltet), welche die Gefahr birgt,
- sich so zuzuspitzen, dass sie schwer beherrschbar wird,
- den Argwohn der Massenmedien oder der Regierung auf sich zu ziehen,
- die reguläre Geschäftstätigkeit zu beeinträchtigen.[14]
Charakteristika einer Krise sind nach Anthony J. Wiener und Herman Kahn[15] eine dringende Notwendigkeit von Handlungsentscheidungen, ein durch die Entscheidungsträger wahrgenommenes Gefühl der Bedrohung, ein Anstieg an Unsicherheit, Dringlichkeit und Zeitdruck und das Gefühl, das Ergebnis sei von prägendem Einfluss auf die Zukunft. Außerdem haben es die Entscheidungsträger oft mit unvollständiger oder verfälschter Information zu tun.[16] Auf emotionaler Ebene entsprechen ihr Verzweiflung oder Zorn/Wut. Die subjektive Seite der Krise ist ihre Wahrnehmung durch den Betroffenen, die objektive die (historisch zurückblickende und) Einzelfaktoren zusammen bewertende, distanzierte Sicht.
Im Konzept der „kritischen Situation“ darf nicht jede kritische Situation mit einer Krise gleichgesetzt werden. Krisen bestehen im Allgemeinen aber aus einer Ansammlung kritischer Situationen. Kritisch bedeutet hierbei, dass es sich um für den weiteren Verlauf des Gesamtprozesses entscheidende Phasen handelt. Kritische Situationen können dabei geplant sein, vorhersehbar sein oder völlig unerwartet eintreten.
Psychische Krise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Merkmale psychischer Krisen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eine psychische Krise (ungenauer auch „psychologische Krise“) oder eine Krisensituation ist für die Psychotherapie, Klinische Psychologie und Psychiatrie wie überhaupt im gesamten psychosozialen Bereich ein durch ein überraschendes Ereignis oder akutes Geschehen hervorgerufener schmerzhafter seelischer Zustand oder Konflikt innerhalb einer Person (innerpsychische Krise) oder zwischen mehreren beteiligten Personen. Er entsteht, wenn sich eine Person oder eine Gruppe Hindernissen auf dem Weg zur Erreichung wichtiger Lebensziele oder bei der Alltagsbewältigung gegenübersieht und diese nicht mit den gewohnten Problemlösungsmethoden bewältigen kann.
Eine Krise in diesem Sinne äußert sich als plötzliche oder fortschreitende Verengung der Wahrnehmung, der Wertesysteme sowie der Handlungs- und Problemlösungsfähigkeiten. Eine Krise stellt bisherige Erfahrungen, Normen, Ziele und Werte in Frage und hat oft für die Person einen bedrohlichen Charakter. Sie ist zeitlich begrenzt.
Eine langanhaltende Krise ohne entsprechende Bewältigungsstrategien des Individuums ist häufig mit psychosomatischen Beschwerden und/oder psychischen Erkrankungen wie der Angststörung, Persönlichkeitsstörung und Depressionen verbunden und kann unter Umständen zu Vermeidung, Prokrastination, Suizidalität, Schlafstörung, Essstörung, Stress, Suchtverhalten oder anderen negativen Begleiterscheinungen führen.[17]
Modelle psychischer Krisen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Psychoanalytikerin Verena Kast stellte ein Krisenmodell vor, das die kreativen Potentiale des Krisenprozesses in den Vordergrund stellt. Sie nimmt an, dass es bei den verschiedenartigsten Krisentypen (Wachstumskrisen, Reifungskrisen, Trauerkrisen usw.) einen typischen Verlauf gebe. Dieser lasse sich in einigen Phasen darstellen und ermögliche dem Therapeuten eine schnelle diagnostische Beurteilung zur Einleitung einer Krisenintervention. Kast unterscheidet – in dieser Folge – im Anschluss an die krisenhafte Situation eine Vorbereitungsphase, in der der Betroffene alles Material sowie Meinungen sammle, die für ihn hilfreich sein könnten; eine Inkubationsphase, in der das Problem und das gesammelte Material unbewusst verarbeitet würden; eine Einsichtsphase, in der die bisherige Entwicklung erstmals rückblickend verstanden werde; und eine Verifikationsphase, in der die bis hierhin gewonnene Einsicht weiter geformt und geprüft werden könne.[18] Wie bei allen Phasenmodellen muss der Behandelnde/Begleiter der Indexperson sich darüber im Klaren sein, dass Phasenmodelle immer nur eine idealisierte Annäherung an die beobachtete Situation ermöglichen. Der Betroffene wird die Phasen in seinem Krisenprozess nicht in linearer Abfolge durchlaufen, sondern auch Rückschritte erleben.
Der amerikanische Sozialpsychiater G. Caplan hat ebenso ein Modell für die Lebenskrise aufgestellt.[19] Er teilt diese dazu in vier Phasen ein: In der ersten Phase kämpft der Betroffene gegen sein Unwohlsein und Unwohlbefinden an, vertieft sich damit allerdings jedes Mal stärker in den personalen Konflikt. In der zweiten Phase bemerkt er, in welchem Zustand er sich befindet und dass die allgemeine Problemlösung nicht zum erhofften Ziel führt. Diese beiden Phasen fallen bei den meisten Menschen in psychischen Krisen sehr ähnlich aus. Differenzierter ist dagegen der Ausweg, die dritte Phase. Dort kann der Betroffene zwei Wege einschlagen. In der einen Variante zieht sich der Betroffene vollkommen zurück und distanziert sich von Menschen sowie von seinen Erwartungen und Zielvorstellungen, damit er keine Enttäuschung mehr empfinden kann. Die andere Variante führt dazu, dass der Betroffene genau das Gegenteil anstrebt und alle noch verbleibenden Kräfte mobilisiert, um einen positiven Ausweg aus der Krise zu finden. Er kann unbekannte Fähigkeiten entwickeln und dadurch die Krise bewältigen. Die vierte und damit letzte Phase tritt ein, wenn der vorherige Schritt ebenfalls keine Verbesserung der Lage hervorbringt. Hier befindet sich der Betroffene vollkommen in einer Krise, trotz sporadisch fehlender Anzeichen. Innerlich steht die Persönlichkeit kurz vor einem Zusammenbruch. Dies führt dann letztendlich zu Orientierungs- und Hilflosigkeit.
In Krisensituationen ist es geboten, sich Unterstützung zu suchen. Das kann das Gespräch mit Vertrauten und Freunden sein oder die Inanspruchnahme professioneller Hilfe. Diese ist unabdingbar, wenn der Betroffene keinen Ausweg mehr aus seiner Situation sieht und er nicht in der Lage ist, eine neue Strategie zur Problemlösung zu entwickeln.
Der Soziologe Ulrich Oevermann hat eine krisentheoretische Begründung der Soziologie vorgelegt, in der das Gegensatzpaar Krise und Routine zentral ist[20]. Der Ansatz versteht sich zugleich als Praxistheorie in der Tradition des Strukturalismus wie auch des Pragmatismus. Dabei wird zwischen drei grundlegenden Krisentypen unterschieden: 1.) „Brute fact“ Krisen, die unmittelbar über ein Subjekt hereinbrechen, wie z. B. bei einem Autounfall. 2.) Entscheidungskrisen, die schon sehr viel weniger unmittelbar sind und an ein gewisses Zeitfenster gebunden sind, in dem die bestehende krisenhafte Ungewissheit, welche Handlung die Richtige wäre, zeitlich limitiert mit einer Entscheidung beendet werden muss, wobei gilt, dass auch eine Nicht-Entscheidung faktisch auf eine Entscheidung hinausläuft. 3.) „Krisen durch Muße“, die sich ohne jede Fremdbestimmung und äußere Zwänge einstellen einfach deshalb, weil man sich mit einem Gegenstand zweckfrei um seiner selbst willen beschäftigt und bei dieser Versenkung in den Gegenstand Details an ihm entdeckt werden, die bisherigen Wahrnehmungsweisen widersprechen, sodass letztere in die Krise geraten. Oevermann versteht unter einer Krise generell die Infragestellung von Wahrnehmungsroutinen, das Aufbrechen von festen Prädikationen eines Gegenstands, das Auftauchen von Fraglichkeiten, die Entstehung von Ungewissheit. Während bei einer Routine der Gegenstand X fest mit einem Prädikat P verbunden ist und somit auf eine spezifische Weise bestimmt wird, rückt in einer Krise der Gegenstand wieder in seine unprädizierte „X“-Haftigkeit zurück, in seine unbestimmte Besonderheit, die es erst auf den Begriff zu bringen gilt. Aus der Sicht dieser Krisentheorie gibt es nicht nur negativ empfundene Krisen, sondern ebenso positive, etwa ein überwältigender Orgasmus, um nur ein Beispiel zu nennen.
Gerald Caplan bezeichnete die Veränderungkrise (oder auch Übergangskrise) im Jahr 1987 als eine Krise die auftritt, wenn die Person sich einer Veränderung bewusst wird und dadurch Verhaltensweisen wie Rückzug, Resignation oder Zukunftsangst und Versagengefühle zeigt. Sie ist meist vorübergehend, bis sich die Person an die Veränderung gewöhnt hat. Als traumatische Krise (oder auch Schicksalskirse) bezeichnete Johan Cullberg 1978 eine Krise, die auf ein traumatisches Ereignis und meist plötzlichen "Schicksalsschlag" zurückzuführen ist, die Personen einen Schock verspüren lässt und/oder zu Trauer, Wut, Verzweiflung, Suizidalität oder Suchtverhalten führt.[21][22][17]
Die Krise wird in der Psychoanalyse als ein wichtiger Bestandteil für die psychosoziale Entwicklung angesehen. So beschreibt der Psychoanalytiker Erik H. Erikson in seinem Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung 8 Lebensabschnitte, in welchen sich das Individuum bestimmten Krisen stellen muss, die Auswirkungen auf die Zukunft des Individuums haben. Auch Sigmund Freud sieht die Krise als einen wichtigen Bestandteil der Entwicklung in seinem Modell der psychosexuellen Entwicklung an. In seinem Strukturmodell der Psyche beleuchtet er außerdem den innerpsyischen Konflikt bzw. Krise zwischen Ich, Es und Über-ich.[23]
Persönliche Krisen lassen sich ebenfalls unterteilen in die Existenzkrise bei einer Gefährdung grundlegender Bedürfnisse besteht, die Identitätskrise bei einer Infragestellung der eigenen Persönlichkeit und die Schaffenskrise bei einer starken Kreativblockade. Im philosophischen Sinne lassen sich persönliche Krisen auch in die Sinneskrise, die Existenzkrise (bei der Hinterfragung der eigenen Existenz) und die Erkenntniskrise unterteilen. Diese kann z. B. aufgrund der Kränkungen der Menschheit bestärkt werden. Eine innere moralische oder ethische Krise, bei der beide Möglichkeiten zu einem unerwünschten bzw. verwerflichen Ergebnis führen, wird auch als Dilemma oder Zwickmühle bezeichnet.
Eine Midlife-Crisis bezeichnet den psychischen Zustand der Unsicherheit im Lebensabschnitt von etwa 30 oder 40 bis 50 Jahren.
Bewältigung psychischer Krisen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bei intensiveren psychischen Problemen raten viele Ärzte und Psychologen zu einer so genannten Krisenintervention. Gerade bei geringeren psychischen Auswirkungen kann die Krisenbewältigung auch nur durch Familie und Freunde unterstützt und ansonsten auf Selbstheilungskräfte vertraut werden. Das ist zugleich auch die häufigste Art der Krisenbewältigung. Wie in der zweiten Variante der dritten Phase aus Caplans Krisenmodell beschrieben, können in Krisen neue Fähigkeiten entdeckt oder „wiederbelebt“ werden. Ein populäres Beispiel ist künstlerische Arbeit, durch die sich die Betroffenen ausdrücken können. Unter anderem geschieht dies durch Musik, wie zum Beispiel in Herbert Grönemeyers Single Mensch zur Verarbeitung des Todes seiner Frau oder Eric Claptons Lied Circus Left Town, das die Trauer über den Tod seines Sohnes Conor behandelt. Der Effekt der Verarbeitung durch musikalische Auseinandersetzung wird auch durch die Musiktherapie genutzt.[24] Nach erfolgreicher Krisenbewältigung kann im auslösenden Ereignis ggf. ein Sinn gefunden werden. Als Folgereaktion auf eine nicht angemessen bewältigte Krise kann die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) auftreten.
Die Fähigkeit, Krisen bewältigen und ertragen zu können, wird auch als Resilienz bezeichnet.
Gefühlsachterbahn nach Hurst & Shepard[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Joe B. Hurst und John W. Shepard haben charakteristische Verläufe unterschiedlicher Gefühlsphasen im Rahmen einer Krisenbewältigung als Roller Coaster Ride, als Achterbahnfahrt der Gefühle beschrieben.[25] Folgende Phasen werden unterschieden:[26]
1. Vorahnung: Der Betroffene antizipiert eine bevorstehende Krise (zum Beispiel eine mögliche Kündigung) und kalkuliert die (finanziellen und emotionalen) Kosten sowie seine Reaktionen.
2. Schock: Der Betroffene braucht Zeit, seine Situation vollständig zu erfassen und zu realisieren.
3a. Trauer: Der Betroffene nimmt sich eine Auszeit und Zeit zur Trauer. Oft kommt es dabei – nach einer Weile – zur Erleichterung: Die Ungewissheit, das Warten hat ein Ende.
3b. Anstrengung: Neue Pläne werden erstellt. Leichte Hoffnung setzt ein. Der Betroffene fasst Mut, strengt sich an. Gibt es erste Erfolgserlebnisse, geht es direkt über zu Phase 6.
4a. Sorge: Die Hoffnung mischt sich mit Selbstzweifeln: Was, wenn ich es nicht schaffe? Aus temporären Sorgen können größere (Existenz-)Ängste erwachsen.
4b. Leugnung: Die Bewältigungsbemühungen bleiben erfolglos, trotzdem wird die Situation positiv gedeutet.
4c. Wut: Fehlender Erfolg führt zu Frustration und Wut. Schuldzuweisungen dominieren.
4d. Aufgabe: Weitere Erfolglosigkeit führt zur Resignation.
4e. Depression: Andauernder Misserfolg führt zu Selbstwertverlust und depressiven Reaktionen.
5. Hoffnung: Durch äussere Ereignisse mobilisieren Hoffnung und neue Kräfte. Bei erneutem Misserfolg setzt ein neuer 4er-Zyklus ein.
6. Enthusiasmus: Bei erstem Erfolg werden physische und psychische Ressourcen aktiviert. Euphorische Gefühlszustände treten auf.
7a. Überwindung: Die Krise ist überstanden. Der Betroffene hat seine Katharsis durchlebt und ist daraus vielleicht resilienter hervorgegangen.
7b. Neuer Zyklus: Gelingt die Überwindung nicht, kann es erneut zu einem Absturz auf Stufe 4 kommen. Gegebenenfalls wird psychotherapeutische Unterstützung notwendig.[27]
Krisendienst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein Krisendienst, der Tag und Nacht zur Verfügung steht, ist z. B. die Telefonseelsorge mit landesweit einheitlicher kostenloser Rufnummer
Deutschland 0800 111 0 111
0800 111 0 222Telefonseelsorge.de 0800 111 0 333 „Nummer gegen Kummer“ für Kinder und Jugendliche Österreich 142 Telefonseelsorge.at 147 „Rat auf Draht“ für Kinder und Jugendliche Schweiz 143 143.ch 147 Telefonberatung für Jugendliche
Dort kann man auch Adressen von örtlichen Beratungsstellen erfahren. In vielen Städten gibt es spezielle Krisendienste für psychosoziale Probleme, die den Hilfesuchenden auch zuhause aufsuchen können. Auch bei Gewalt und Gewaltdrohung (Häusliche Gewalt) und bei Vergewaltigung gibt es entsprechende direkte Hilfen. Besondere Krisendienste gibt es für psychisch Kranke, für Alkoholiker, für Frauen, Männer, Kinder, Jugendliche und für viele andere Gruppen.
Internationale (politische) Krisen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eskalationsstufen in internationalen Beziehungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Eskalationsbegriff ist erst in den 1960er Jahren in seinem internationalen Zusammenhang definiert worden, wie der US-Politologe Herman Kahn feststellte.[28] In der Literatur wird mit Eskalation der Übergang zu einem höheren Intensitätsgrad in internationalen Konfliktsituationen bezeichnet.
Gegensätzliche Interessen und Bedürfnisse rufen Spannungssituationen hervor, die sich auf einer bestimmten Stufe zu äußeren Konflikten entwickeln können. So müssen auch internationale Konflikte beschrieben werden, deren scharfe Form als internationale Krise bezeichnet wird, sobald latent oder akut die Gefahr der bewaffneten Austragung droht.
In der Praxis wird das „Messen“ des jeweiligen Eskalationsgrades davon abhängen, welche Kriterien man zugrunde legt. Nach Kahn können das im Sinne der Eskalationsspirale sein: der Grad der erkannten Bedrohung oder selbst beabsichtigten Drohung; das Ausmaß der (erwarteten) Gewaltanwendung; der bereits eingetretene Schaden; der entschlossene und/oder rücksichtslos bewiesene eigene Wille; die überschrittenen Präzedenzfälle, der Grad der Provokation; die Wahrscheinlichkeit eines gewaltsamen Ausbruchs; der offenkundige Abstand zum Ausbruch eines bewaffneten Konfliktes (Krieges).
Merkmale der internationalen Krisen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Charakteristika einer Krise sind nach Anthony J. Wiener und Herman Kahn die Ungewissheit und die Intensität der Konfrontation, „bei der die verschiedenen Beteiligten glauben, dass es sich um einen bedeutsamen Wendepunkt im geschichtlichen Ablauf handelt.[…] Das Ergebnis wird bis zu einem gewissen Grade für ungewiss gehalten; wenn es gewiss wäre, brauchte man keine Krisenmaßnahmen zu treffen. Schließlich gibt es gewöhnlich schwerwiegende Entscheidungen zu kritischen Zeitpunkten zu treffen.“[29]
Zu ihrem Charakter gehört ein gewisses unkontrollierbares Element, das nicht berechenbar ist, weil unübersehbar viele Faktoren und die Multipolarität der politischen Interessen der Beteiligten (Betroffenen) schwer einzuschätzen ist. Mit dieser Unberechenbarkeit hat sich bereits Carl von Clausewitz im 19. Jahrhundert mit dem Blick auf die Anwendung der äußeren Gewaltelemente beschäftigt. „Hier verlässt also die Tätigkeit des Verstandes das Gebiet der strengen Wissenschaft, der Logik und Mathematik und wird im weiten Verstand des Wortes zur Kunst, d. h. zur Fertigkeit, aus einer unübersehbaren Menge von Gegenständen und Verhältnissen die wichtigsten und entscheidenden durch den Takt des Urteils herauszufinden.“[30]
Außerdem haben es die Entscheidungsträger oft mit unvollständiger oder verfälschter Information zu tun.[3]
- Die internationale Krise stellt eine scharfe, konfrontative Form der Austragung von politischen Widersprüchen und Gegensätzen zwischen Staaten (Staatengruppen) dar, in der gewaltfreie und in zunehmendem Maße gewaltsame Mittel und Methoden angewendet werden, ohne dass zum äußersten Mittel, dem bewaffneten Kampf, gegriffen wird.
- Das Entstehen einer Krise zeigt an, dass sich der internationale Konflikt bis zu einem Kulminationspunkt bzw. bis zu einer gefährlichen Grenze entwickelt hat, von der aus eine gewaltsame bewaffnete Auseinandersetzung zwischen den Staaten (Staatengruppen) droht.
- Die internationale Krise bezeichnet einerseits einen bestimmten Spannungszustand (Status) und wird andererseits durch die politischen Prozesse (Verlaufsformen) in der Gegenwart und Zukunft charakterisiert.
- Weltpolitische Krisen sind nur solche, die über den Kreis der unmittelbar Beteiligten hinauswirken und die Gefahr der globalen Eskalation in sich tragen.[31]
Winston Churchill verwendete die Bezeichnung Krise (en. crisis) für die unmittelbare Periode vor Ausbruch des 1. Weltkrieges (die Woche vom 24.–30. Juli 1914):[32] der strategische Aufmarsch von Heer und Flotte ist abgeschlossen und in den spannungsgeladenen Tagen vor Ausbruch der Feindseligkeiten steht die Entscheidung über Frieden und Krieg auf Messers Schneide. In dieser Situation war ein Wendepunkt erreicht, an dem über die Preisgabe oder die bewaffnete Durchsetzung geltend gemachter Interessen von der einen oder anderen Seite entschieden werden musste.
Geschichtswissenschaft und Politologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der Geschichtsforschung und der Politologie spricht man von Krisen meist im Sinne einer Zuspitzung von Konflikten, die zu Rebellionen, Revolutionen oder auch Kriegen führen können. Ein prominentes Beispiel aus der Gegenwartsgeschichte bietet der Wikipedia-Artikel Krieg in der Ukraine seit 2014, der zunächst als „Krise in der Ukraine 2014“ begann. Auch die Flüchtlingskrise in Europa ab 2015 ist noch nicht beendet. Dauerhaftere Beispiele finden sich in dem Buch „Quantitative Soziologie“ von Wolfgang Weidlich. Ferner wird, vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise ab 2007 und weiteren damit zusammenhängenden Krisenprozessen, auch von einer Multiplen Krise oder Vielfachkrise gesprochen.
Legaldefinition der Krise in der Europäischen Union[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Begriff Krise ist legal definiert. Die Vergabeverordnung Verteidigung und Sicherheit (VSVgV) der Europäischen Union definiert in Paragraf § 4 eine Krise als jede Situation, in der ein Schadensereignis eingetreten ist, das deutlich über die Ausmaße von Schadensereignissen des täglichen Lebens hinausgeht und
- dabei Leben und Gesundheit zahlreicher Menschen erheblich gefährdet oder einschränkt,
- eine erhebliche Auswirkung auf Sachwerte hat oder
- lebensnotwendige Versorgungsmaßnahmen für die Bevölkerung erforderlich macht.[33]
Eine Krise bestehe auch, wenn konkrete Umstände dafür vorliegen, dass ein solches Schadensereignis unmittelbar bevorsteht.
Bewaffnete Konflikte und Kriege sind Krisen im Sinne dieser EU-Verordnung.
Andere Themenbereiche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wirtschaft und Finanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im 19. Jahrhundert setzt sich über die politischen Lager hinweg die Auffassung durch, dass Industriegesellschaften und somit auch jede kapitalistische Wirtschaft periodisch von Krisen heimgesucht wird, die entweder aus liberaler Sicht – so bei Henry George – als Preis des Fortschritts oder in der marxistischen Krisentheorie als dessen Hindernis. Marx und Engels stellen in Zur Kritik der politischen Ökonomie[34] die Krise als Logik jeglicher wirtschaftliche Entwicklung des Kapitalismus dar, der durch immer heftigere Konjunkturkrisen und Disproportionen (wie zwischen der Realwirtschaft und der Finanzwirtschaft) gekennzeichnet ist.[35] Dabei wird als allgemeine Ursache hierfür der durch den technischen Fortschritt und durch wachsende Akkumulation bedingte tendenzielle Rückgang der Profitrate angesehen.
Die Konjunkturtheorie setzt sich mit der Krise einer Volkswirtschaft auseinander. Die Konjunkturphasen bestehen dabei Gottfried Haberler zufolge aus Expansion (Prosperität) und Kontraktion (Depression), wobei die letztere durch einen Wendepunkt (Krise) eingeleitet werde.[36]
Die Rezession selbst ist noch keine Krise im strengen Sinne. In einer großen konjunkturellen Krise geht das Absatzvolumen zurück, die Produktion sinkt, der Preisauftrieb lässt nach, Investitionen sind nicht mehr rentabel, es kommt zu Insolvenzen, Massenentlassungen und Arbeitslosigkeit. Die moderne Konjunkturtheorie sieht die Ursachen der endogenen Krisen im Zusammenwirken verschiedener Faktoren, wobei monetäre Einflüsse von besonderer Bedeutung sein können. Durch Konjunkturforschung, Politik der Zentralbanken, Eingriffsmöglichkeiten des Staates und internationale Zusammenarbeit sollen scharfe Konjunkturausschläge abgemildert und große endogene Krisen künftig vermieden werden.
Je nach Umfang und Ausmaß einer Krise unterscheidet man weltweit auch durch Contagion-Effekte um sich greifende Krisen (Weltwirtschaftskrise oder die globale Finanzkrise ab 2007), auf einen Staat begrenzte Wirtschaftskrisen wie die Griechische Staatsschuldenkrise, die auf einen Markt oder Wirtschaftszweig begrenzte Strukturkrise oder Marktstörung wie die Kursaussetzung, die Unternehmenskrise oder die Bankenkrise. Finanzkrisen wiederum können auf einen Staat begrenzt sein oder weltweite Auswirkungen haben.
Mathematik und Physik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der Mathematik und Physik hat der Begriff der Kritischen Punkte bzw. allgemeiner der Kritischen Phänomene bzw. der Kritischen Exponenten eine feste Bedeutung, die vom Begriff des Wendepunktes einer Funktion ausgehend allgemeinere Strukturen beschreibt, wie z. B. die sogenannten Renormierungsgruppen, die u. a. in der Theorie der Phasenübergänge und Kritischen Phänomene[37] bzw. in der Quantenfeldtheorie[38] eingesetzt werden. Charakteristisch für diese Phänomene ist das Auftreten großer Fluktuationen an den kritischen Grenzen. Bei Überschreiten derselben treten Phasenübergänge auf, die vorhersagbare Folgen haben.[37] Diese Folgen sind nicht auf Quantitatives beschränkt, sondern betreffen vor allem die relevanten qualitativen Eigenschaften.
Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Klimakrise beschreibt die ökologische, politische und gesellschaftliche Krise im Zusammenhang mit der menschengemachten globalen Erwärmung. Es wird, ähnlich wie Klimakatastrophe, im öffentlichen Diskurs zunehmend anstelle von harmloser klingenden Begriffen wie Klimawandel gebraucht, um die Tragweite der globalen Erwärmung zu verdeutlichen.
Ökonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Energiekrise nennt man eine durch Energieknappheit verursachte Krise; sie hat negative ökonomische und soziale Folgen (siehe auch Ölpreiskrise). Bei einem starken Wassermangel in einer Region wird auch von einer Wasserkrise gesprochen.
Polykrise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Begriff der Polykrise (auf Englisch: polycrisis) wird in der Politikwissenschaft seit Mitte der 1990er Jahre verwendet.[39] Seit Ende 2021 sprachen sich der Erdsystemforscher Johann Rockström und der Techniksoziologe Ortwin Renn mit anderen angesichts zeitgleicher Weltereignisse wie der Klimakrise, der COVID-19-Pandemie und des Russisch-Ukrainischen Krieges für ein neues Verständnis miteinander verwobener Krisen als einer komplexen „Polykrise“. Durch die Synchronisation der Krisenphänomene könne von deren gegenseitiger Beschleunigung und Verstärkung ausgegangen werden.[40]
Philosophie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
"Die Krise besteht gerade in der Tatsache, dass das Alte stirbt und das Neue nicht zur Welt kommen kann: in diesem Interregnum kommt es zu den unterschiedlichsten Krankheitserscheinungen." (Antonio Gramsci)[41]
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Henry George: Fortschritt und Armuth. Eine Untersuchung über die Ursache der industriellen Krisen und der Zunahme der Armuth bei zunehmendem Reichthum. Deutsch von C. D. F. Gütschow, Staude, Berlin 1890.
- Reinhart Koselleck: Krise. In: Otto Brunner, Werner Conze, Reinhart Koselleck (Hrsg.): Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland. Band 3, Klett-Cotta, Stuttgart 1982, S. 617–650.
- Rainer Böhme: Konflikte, Krisen, Streitkräfte. Studie über internationale Konflikte und Krisen, deren Verhütung und Beilegung sowie Auswirkungen auf den Streitkräfteauftrag. HAAG+HERCHEN, Frankfurt/Main 1991, ISBN 3-89228-669-8.
- A. Goeze, K. Strobel: Krisenrhetorik. In: Gert Ueding (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Rhetorik. WBG, Darmstadt 1992ff., Band 10 (2011), Sp. 511–530.
- Dieter Farwick (Hrsg.): Krisen, die große Herausforderung unserer Zeit. Report Verlag, Frankfurt/Main u. a. 1994, ISBN 3-9802828-9-9.
- Rainer Böhme: Internationale Konflikte und Krisen – ihre Entstehung, Entwicklung, Verhütung bzw. Regelung. Thesen des Referats zum Symposium der Karl-Theodor-Molinari-Stiftung e. V. am 25. November 1993. In: (Hrsg.) Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik e. V.: DSS-Arbeitspapiere, Heft 10, Dresden 1994, [1].
- Thomas Mergel (Hrsg.): Krisen verstehen. Historische und kulturwissenschaftliche Annäherungen. Campus Verlag, Frankfurt/Main, New York 2012, ISBN 978-3-593-39307-0.
- Carla Meyer, Katja Patzel-Mattern, Gerrit Jasper Schenk (Hrsg.): Krisengeschichte(n). ‚Krise‘ als Leitbegriff und Erzählmuster in kulturwissenschaftlicher Perspektive (= Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Beihefte. Band 210). Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-515-09659-1.
- Jörg H. Trauboth (Hrsg.): Krisenmanagement in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen. Professionelle Prävention und Reaktion bei sicherheitsrelevanten Bedrohungen von innen und außen. Richard Boorberg Verlag, Stuttgart 2016, ISBN 978-3- 415-05517-9.
- Dan, Hansong/Wojno-Owczarska, Ewa: Global Crises in 21st World Literature. Comparative Literature Studies Band 55, No. 2, 2018, https://www.jstor.org/stable/10.5325/complitstudies.55.2.issue-2?refreqid=excelsior%3Aa8beef402fc44428f6b9d29e049ed96b
- Dario Gentili: Krise als Regierungskunst. Aus dem Italienischen von Daniel Creutz. Merve, Leipzig 2020, ISBN 978-3-96273-024-6.
- Bodo von Borries: In Krisen Geschichte lernen, um Zukunft zu gewinnen. Überlebenstraining bei Umweltkollaps, Menschheitsverbrechen und Demokratieverfall. Wochenschau Verlag, Frankfurt/Main 2022.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


- Literatur von und über Krise im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Krise und Krisenintervention aus psychoanalytischer Sicht
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Siehe Manfred G. Schmidt: Wörterbuch zur Politik. 3., überarbeitete und aktualisierte Auflage, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-520-40403-9, S. 443 f.
- ↑ Siehe Klaus Schubert, Martina Klein: Das Politiklexikon. Begriffe, Fakten, Zusammenhänge. Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), 5., aktualisierte und erweiterte Auflage, Bonn 2011, ISBN 978-3-8389-0174-9, S. 173.
- ↑ a b Margaret Gredler: Designing and Evaluating Games and Simulations. A Process Approach. 1992.
- ↑ Vgl. etwa A. Exner: Ein neues Operationsverfahren bei tabischen Crises gastriques. In: Deutsche Zeitschrift für Chirurgie. Band 111, 1911, S. 576 ff.
- ↑ Annette Mülberger, Thomas Sturm (Hrsg.): Psychology, a Science in Crisis? A Century of Reflections and Debates (= Studies in History and Philosophy of Biological and Biomedical Sciences. Band 43). 2012, S. 425–521.
- ↑ Hans Uske, Dankwart Danckwerts: Soziologie als Krisenwissenschaft: Festschrift zum 65. Geburtstag von Dankwart Danckwerts. LIT Verlag Berlin-Hamburg-Münster, 1998, ISBN 3-8258-3676-2.
- ↑ Hermann, 1969 nach Margaret Gredler: Designing and Evaluating Games and Simulations. A Process Approach. 1992.
- ↑ a b Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 23., erweiterte Auflage, Berlin/New York 1999, S. 487 f.
- ↑ Georg Sticker: Hippokrates: Der Volkskrankheiten erstes und drittes Buch (um das Jahr 434–430 v. Chr.). Aus dem Griechischen übersetzt, eingeleitet und erläutert von Georg Sticker. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1923 (= Klassiker der Medizin. Band 29); unveränderter Nachdruck: Zentralantiquariat der Deutschen Demokratischen Republik, Leipzig 1968, S. 116 f. (κρίσιμοι ἡμέραι).
- ↑ Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. Version 2002 (elektronische Fassung der 258. Auflage)
- ↑ Webseite des Instituts
- ↑ Frank Roselieb, Marion Dreher (Hrsg.): Krisenmanagement in der Praxis: Von erfahrenen Krisemanagern lernen. Erich Schmidt Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-503-10090-3, S. 5 bis 6.
- ↑ Ferdinand Knauß: Der Skandal ist überall. In: Wirtschaftswoche. Verlagsgruppe Handelsblatt, 2. August 2012, abgerufen am 31. Juli 2016.
- ↑ Steven Fink: Crisis Management. Planning for the Inevitable. 1986, S. 15.
- ↑ 1962 nach Margaret Gredler: Designing and Evaluating Games and Simulations. A Process Approach. 1992.
- ↑ Margaret Gredler: Designing and Evaluating Games and Simulations. A Process Approach. 1992.
- ↑ a b Wolf Ortiz-Müller, Ulrike Scheuermann, Silke Birgitta Gahleitner: Praxis Krisenintervention: Handbuch für helfende Berufe: Psychologen, Ärzte, Sozialpädagogen, Pflege- und Rettungskräfte. Kohlhammer Verlag, 2010, ISBN 978-3-17-022760-6, S. 282 (google.de [abgerufen am 30. September 2019]).
- ↑ Verena Kast: Der schöpferische Sprung. dtv, München 1987, 7. Auflage 1997, S. 24–28.
- ↑ Heimo und Susanne Gastager (Hrsg.): Hilfe in Krisen: Wege und Chancen einer personalen Krisenintervention. Herder/ Vandenhoeck & Ruprecht, Wien/ Göttingen 1982.
- ↑ Hans-Josef Wagner: Objektive Hermeneutik und Bildung des Subjekts, Velbrück Wissenschaft, Weilerswist 2001, dort Ulrich Oevermann: Die Philosophie von Charles Sanders Peirce als Philosophie der Krise, S. 209–247
- ↑ Jakob Landolt: Über das Schicksal: Eine Glaubenssache? BoD – Books on Demand, 2017, ISBN 978-3-7431-9401-4, S. 146 ff. (google.de [abgerufen am 30. September 2019]).
- ↑ Lea Riedl: Der Ruhestand als Krise: Ursachen des seelischen Ungleichgewichts und Möglichkeiten der psychosozialen Versorgung. Diplomica Verlag, 2012, ISBN 978-3-8428-8856-2, S. 41 ff. (google.de [abgerufen am 30. September 2019]).
- ↑ Hella Schick: Entwicklungspsychologie der Kindheit und Jugend: Ein Lehrbuch für die Lehrerausbildung und schulische Praxis. Kohlhammer Verlag, 2011, ISBN 978-3-17-028146-2 (google.de [abgerufen am 30. September 2019]).
- ↑ Werner Kraus: Die Heilkraft der Musik. München 1998.
- ↑ Joe B. Hurst, John W. Shepard: The Dynamics of Plant Closings: An Extended Emotional Roller Coaster Ride. In: American Counseling Association (Hrsg.): Journal of Counseling & Development. Band 6, Nr. 64. John Wiley & Sons, Inc., Februar 1986, S. 401–405.
- ↑ Dieter Schwarz: Wie du deine Resilienz steigerst - Teil 3: Erkenne deine Muster & brich sie auf! In: il Institut für Aus- & Weiterbildung Krems. 30. Januar 2020, abgerufen am 5. März 2020 (deutsch).
- ↑ Jochen Mai et al.: Achterbahn der Gefühle: Typische Phasen von Lebenskrisen. Karriere Bibel, 29. Dezember 2019, abgerufen am 5. März 2020 (deutsch).
- ↑ Herman Kahn: Eskalation. Die Politik mit der Vernichtungsspirale. Berlin 1966, S. 53 ff. Amerik. Orig.: On Escalation. New York 1965.
- ↑ Anthony J. Wiener, Herman Kahn: Crisis and Arms Control. Hudson Institute HI–188 RR, 1962-10-9. Übers. a. d. Engl.: Wilhelm G. Grewe. In: Information für die Truppe (IfdT), Bonn 1972, Juni, S. 18.
- ↑ Siehe Carl v. Clausewitz: Vom Kriege. Hinterlassenes Werk des Generals Carl von Clausewitz. Verlag des MfNV, Berlin 1957, S. 702 f.
- ↑ Siehe Rainer Böhme: Konflikte, Krisen, Streitkräfte. Studie über internationale Konflikte und Krisen, deren Verhütung und Beilegung sowie Auswirkungen auf den Streitkräfteauftrag. Haag+Herchen, Frankfurt/Main 1991, ISBN 3-89228-669-8
- ↑ Winston Churchill: Weltkrisis/1911–14. Band 1, 9. Kap., dt. Übers. H. v. Schulz, Berlin/Leipzig 1924. Orig. (en.): The world crisis.
- ↑ Vergabeverordnung für die Bereiche Verteidigung und Sicherheit zur Umsetzung der Richtlinie 2009/81/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 13. Juli 2009 über die Koordinierung der Verfahren zur Vergabe bestimmter Bau-, Liefer- und Dienstleistungsaufträge in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit und zur Änderung der Richtlinien 2004/17/EG und 2004/18/E. In: Bundesgesetzblatt. 12. Juli 2012, abgerufen am 18. September 2021.
- ↑ Berlin 1859 Digitalisat
- ↑ Dirk Piekenbrock, Gabler Kompakt-Lexikon Volkswirtschaft, 2002, S. 231
- ↑ Die Wendepunkteigenschaft mit dem Verschwinden sowohl der ersten als auch der zweiten Ableitung der betrachteten Funktion, d1f/dx1=d2f/dx2=0, ist auch im Sinne einer allgemeinen Entscheidungstheorie wichtig, weil die Entscheidungsträger an dieser Stelle bestimmen können, ob es „nach Oben“ oder „nach Unten“ weitergehen soll. Oft hängt die Entscheidung darüber von schwer zu kontrollierenden Kleinigkeiten ab.
- ↑ a b Z. B. W. Gebhardt und U. Krey: Phasenübergänge und Kritische Phänomene, Wiesbaden 1980, ISBN 3-528-08422-7
- ↑ N. Bogoljubov, D. Shirkov: Introduction to the theory of quantized fields, New York 1980, ISBN 0-471-04223-4
- ↑ Carolin Rüger: Wie handlungsfähig ist die EU als außenpolitischer Akteur in Zeiten der Polykrise? In: Zeitschrift für Politikwissenschaft. Band 26, Nr. 4, Dezember 2016, ISSN 1430-6387, S. 469–477, doi:10.1007/s41358-016-0062-z (springer.com [abgerufen am 21. Januar 2023]).
- ↑ Thomas Homer-Dixon, Ortwin Renn, Johan Rockstrom, Jonathan F. Donges, Scott Janzwood: A Call for An International Research Program on the Risk of a Global Polycrisis. ID 4058592. Social Science Research Network, Rochester, NY 16. Dezember 2021, doi:10.2139/ssrn.4058592 (ssrn.com [abgerufen am 3. Mai 2022]).
- ↑ Antonio Gramsci (1929ff.), Gefängnishefte, H. 3, §34, 354f