
Eine Quelle des politischen Denkens Negris stellt der sogenannte Operaismus dar. Ihn knapp und präzise zu charakterisieren ist nicht einfach, zumal er kein wirklich kohärentes Phänomen darstellt. Ausgangspunkt sind die sogenannten Arbeiteruntersuchungen, die in den Zeitschriften „Quaderni rossi“ (...)
Ich möchte über Philosophie und soziale Erfahrung sprechen. Wie der Titel schon vermuten läßt, sehe ich zwischen sozialer Erfahrung und Philosophie eine enge Verbindung. Meine Grundthese, die ich gleich am Beginn klar aussprechen möchte lautet: jede Philosophie beruht auf sozialer Erfahrung. (...)
In den letzten Jahren sind eine ganze Reihe von elaborierten Arbeiten zur Zivilgesellschaft erscheinen. Der Anspruch, der mit diesem Begriff verbunden wird, ist umfassend: Im Gegensatz zu vorgeblich überholten und gescheiterten politischen Konzepten (Klassenkampf, spontane Revolten vom Typus (...)
Seit den Demonstrationen in Seattle 1999 gibt es keine Treffen der Herrschenden ohne auch medial wahrgenommene Proteste. Durch den Bedeutungsverlust der Nationalstaaten im Rahmen der so genannten „Globalisierung“ werden neue Formen der Organisation des Kapitalismus und Repräsentationen der Macht (...)
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In manchen Teilen der Linken gibt es noch immer die Vorstellung, daß bestimmte Arten des Nationalismus eine fortschrittliche Funktion haben. Es mag zur Blütezeit der antikolonialen Bewegungen in den 50er und 60er Jahren so ausgesehen haben, aber selbst in der Zeit haben sich bereits die (...)
Radical Cheerleading und Pink&Silver
Mit der globalen Protestbewegung wurden die traditionellen linken Aktionsformen wie Demonstrationen, Kundgebungen etc durch direkte Aktionen wie Blockaden, Eroberung des öffentlichen Raums ergänzt. Dabei gibt es auch Aktionsformen, die karnevaleske Elemente enthalten. Ein solches Konzept ist Pink (...)
Als zweiter Teil des Workshops sollen die Thesen des „postoperaistischen“ Denkens, wie sie sich in Hardt / Negris „Empire“ ausdrücken, an den eigenen Arbeits- und Lebensverhältnissen überprüft werden. Dem Buch wird ja immer ein Mangel an Empirie vorgeworfen. Die Grundthesen „Multitude“ („Menge“) ist (...)
Obwohl nach Ende der unmittelbaren Kampfhandlungen im Irak auch italienische Truppen zum Einsatz kamen, flaute die millionenstarke Antikriegsbewegung in Italien ziemlich rasch ab. Dies ist kaum verwunderlich, sind doch die alten und zunehmend auch neuen AktivistInnen der Bewegung meist noch in (...)
Rezension von: Alfred Artmäuer, Manfred Bauer, Julius Böheimer: Ohne jede Chance. Der Fall Semperit, Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, Wien 2003. Das Buch, so der Klappentext, erhebt den Anspruch, nicht nur die Unternehmensgeschichte mit Konzentration „auf die Ereignisse rund um den (...)
Das 2. Austrian Socialforum (ASF) fand vom 3.-5. Juni 2004 in der Stahlstadt Linz statt. Auf allen Ebenen unterschied es sich mehr oder weniger stark von der „Premiere“ im Vorjahr in Hallein (Salzburg); im Guten wie im Schlechten … Die Zusammenfassung vorab: die Veranstaltungen waren durchwegs (...)
Immer wieder wird — je nach Standpunkt — beklagt oder festgestellt, dass linke Bewegungen in Österreich nie ein größeres Ausmaß erreicht hätten. Trotzdem veränderte sich die institutionelle Struktur wie auch die Sichtweise und Lebensverhältnisse der Bevölkerung auch durch soziale Kämpfe. Internationale (...)
Wenn der chinesische Drache faucht, wird Europa zittern, wusste schon Napoleon. In den letzten Jahren wurde China zum Mekka des internationalen Kapitals und zum „Motor der Weltwirtschaft“. Die Berichte in den Wirtschaftszeitungen schwanken zwischen neidischer Faszination vom „Markt der Zukunft“ (...)
Von Wölfen, Pelzen und abwesenden „root causes“
Die Zusammenhänge und Verwicklungen der beiden Phänomene Antisemitsimus und Islamophobie unter Berücksichtigung ihrer Verschiedenheit und ihrer unterschiedlichen Ursachen zu beleuchten ist das Ziel des Sammelbandes. Damit aber nicht genug, fokussieren die darin versammelten Beiträge – wie der (...)
Die folgenden Überlegungen fußen nicht nur auf der Lektüre diverser Schriften sondern vor allem auf der Erfahrung mit Diskussionsbeträgen zum Thema Grundeinkommen, die ich auf verschiedenen Veranstaltungen machen konnte. Dabei zeigte es sich, daß offenbar eine Reihe von Einwänden existieren, die in (...)