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Bei einer Diskussion im Depot sah Oliver Machart einen Erfolg des Protestes gegen die blau-schwarze Regierung in der Durchsetzung des Begriffes der Zivilgesellschaft gegen den der Bürgergesellschaft. Indiz dafür sei, daß auch Kanzler Schüssel den Begriff aufgenommen und positiv konnotiert habe. Ob (...)
Gesellschaftskritik als Erkenntniskritik
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An die Wurzeln gehende Gesellschaftskritik sieht sich wegen ihrer extremen Minderheitsposition heute schnell in der Situation eines Menschen, der in eine Irrenanstalt geraten ist, deren Insassen erkennbar alle dem selben Wahn verfallen sind. Jeder Versuch, die Lage zu klären, führt unweigerlich (...)
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Das Resultat ohne sein Werden ist offenbar die Form, in der das Subjekt automatisch denkt. Das zu wissen, heißt noch nicht, außerhalb dieser Form denken zu können. Der reinste Ausdruck dieser Form ist die Zahl bzw. die Gleichung. Die Formulierung stammt von Hegel: „Denn die Sache ist nicht in (...)
Positive Postpolitik
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I. Franz Schandl meint, das Kritierium der Praxis habe die Wirkung zu sein, nicht die Wahrheit. Theorie soll sagen, „was warum ist“. Praxis hingegen solle versuchen, „was geht“. Nun, ohne den Anspruch auf Wahrheit geht gar nichts. Weder in der Theorie, noch — so man die von Schandl vorgenommene (...)
Historisierung der Wertkritik: Normalisierung der Geschichte
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Jahrelang wurde der Krisis-Gruppe vorgeworfen, sie würde von der deutschen Geschichte, insbesondere vom Nationalsozialismus, abstrahieren. Wer vom Faschismus nicht reden will, der soll auch vom Kapitalismus schweigen. Neuerdings geht es den Zusammenbruchstheoretikern um eine Historisierung der (...)
Der Führer, die Show, das Publikum
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Bekannt wurde Klaus Ottomeyer vor allem durch seine 1977 bei Rowohlt publizierte Studie „Ökonomische Zwänge und menschliche Beziehungen“, die — für damals keineswegs untypisch — eine hohe Taschenbuchauflage erreichte. Seit 1983 ist der 1949 in Frankfurt am Main geborene Ottomeyer Professor für (...)
Im bürgerlichen Himmel der Zirkulation
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Die Auseinandersetzung Heinrich-Trenkle in den Streifzügen hat nun schon vier Runden durchlaufen und gerät langsam in die Gefahr, zu einem langweiligen Fortsetzungsroman zu werden. Deshalb möchte ich meine bereits angekündigte Kritik am ersten Teil von Heinrichs neuaufgelegtem Buch so kurz wie (...)
Kritik statt Habermas, Marx statt Marxismus
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Am 10. Mai dieses Jahres fand in Frankfurt am Main im Rahmen einer Studienreise der Rosa Luxemburg Stiftung ein halbtägiges Seminar mit Mitgliedern der Marx Gesellschaft statt. Die Marx-Gesellschaft mit Sitz in Hamburg ist aus dem 1992/93 in Frankfurt am Main von Hans-Georg Backhaus, Diethard (...)
Zur Totalitarismustheorie
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Gerhard Scheit: — (Streifzüge 4/2000)
