Streifzüge, Heft 2/2002

Medieninhaber: Kritischer Kreis – Verein für gesellschaftliche Transformationskunde. Der Medieninhaber ist zu 100% Eigentümer der Streifzüge und an keinem anderen Medienunternehmen beteiligt
Herausgeberin: Context – Initiative für freie Studien und brauchbare Information
Grundlegende Richtung: Kritik
Redaktion (zugleich Mitglieder des Leitungsorgans des Medieninhabers): Heinz Blaha, Lorenz Glatz, Franz Schandl, Gerold Wallner und Maria Wölflingseder

Liebe Leute!

Das ist ein Editorial, in dem wir Euch ein kleines Lob aussprechen wollen. Das Erscheinen der nächsten Ausgabe der Streifzüge ist nämlich dank Euch gesichert. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir alle uns jetzt zurück lehnen können: Wir machen die Zeitung weiter, und Ihr honoriert das auch weiterhin.
Was nun diese Nummer betrifft, möchte ich kurz einige allgemeine Bemerkungen machen.
Wir haben diesmal wieder zwei Beiträge aufgenommen, die sich mit der Situation im Nahen Osten und mit dem (...)

Beitræge

Selbst-Bewegung statt Auto-Mobilismus

Zur Perspektive einer Bewegung gegen den Mobilis-muss als emanzipatorischer Praxis

1

Dass nur noch die Gedanken frei seien und sonst nichts mehr, ist eine Horrorvorstellung. Sollen Kritik und Analyse auf Dauer mehr bewirken, als selbstgenügsame Insassen von Elfenbeintürmen mit Erkenntnis und Gedankenfutter zu versorgen, so müssen sie immer wieder auf ihre Tauglichkeit als Zugang (...)


Wie wir auf das Auto gekommen sind

Saloppes zur Vorgeschichte eines Fahrzeugankaufs

5

Der folgende Beitrag ist alles andere als der Versuch, sich vom Essay Lothar Galow- Bergemann abzusetzen. Im Gegenteil, beinahe alles, was dort steht, vertreten wir auch. Es geht vielmehr darum, anhand eines naheliegendes Beispiels einige Mechanismen aufzuzeigen, die sich unabhängig vom (...)


Kind und Straße

Aus dem Verkehr gezogen

6

Unser Weg zum Kindergarten ist der ungefährlichste nicht. Wir müssen zwar nur einige Kreuzungen queren, aber eine Straße ist die Margaretenstraße und eine andere nennt sich Schönbrunnerstraße. Bleibt er jetzt stehen oder bleibt er jetzt nicht stehen, das ist die halbbange Frage, die ich mir fast (...)


Fahrrad und Marktwirtschaft

7

Wenn die etablierte Politik mal eine gute Idee hat oder sie sich irgendwoher borgt, soll man das durchaus anerkennen und unterstützen. Die Gratisfahrräder der Gemeinde Wien sind sogar eine ausgezeichnete Idee. Auf den Drahtesel aufzusteigen, einfach wohin zu fahren, und ihn dort wieder (...)


Amok und Moralität

Nach Erfurt: Selbstmordattentäter als Subjekte der Krise

8

Seit einigen Jahren ist in der westlichen Welt der Begriff des „Schul-Massakers“ sprichwörtlich geworden. Die Schulen, einst Orte mehr oder weniger autoritärer Erziehung, pubertärer Erotik und harmloser jugendlicher Streiche, rücken mehr und mehr als Schauplatz blutiger Tragödien ins Blickfeld der (...)


Aber sag’s nicht weiter

Zum Privaten, Politischen und Öffentlichen

10

Zu einem der am meist bekannten Slogans der Neuen Linken, die aus der 68er-Revolution hervor gegangen ist, zählt der vom Privaten, das politisch ist. Dieser Slogan war abgeleitet aus den Erfahrungen neuer Lebensweisen von Kommunen, tribes, hippies und wurde in der Neuen Linken zum Kampfmittel. (...)


Die Bedeutung von „labor“

Blick auf einige Stellen bei lateinischen Autoren und einige Bemerkungen über die „Tyrannei der Uhr“
&Uelig;bersetzungen

13

Das Dasein als Knecht ist der Inhalt der Abstraktion „Arbeit“. So ist es kein Wunder, dass dieser abstrakte Begriff in der Antike die metaphorische Nebenbedeutung von Leid und Unglück angenommen hat (etwa im Lateinischen). (Robert Kurz) Im „Manifest gegen die Arbeit“ der Gruppe Krisis lesen wir in (...)


„Jüdischer Staat“ und „Befreiung Palästinas“

Konzepte ohne Perspektive

15

Die „Befreiung Palästinas“ hat im Mittel des Mords durch Selbstmord einen Trumpf entdeckt. Auch wenn die Zahl der Todesopfer auf palästinensischer Seite das Drei- bis Vierfache der getöteten Israelis ausmacht, so können die „Gotteskrieger“, welche auf längere Sicht allein zu dieser über- und daher (...)


Die Jubelperser der Weltpolizei

Eine verschworene deutsche Gemeinschaft: Die sogenannten Antideutschen von Bahamas/ISF Freiburg als Zeloten für „Freedom and Democracy“

17

Wenn sich der oberste Kriegsherr der demokratischen Weltbarbarei in Berlin die Ehre gibt, gehört zu den devoten Begrüßungskommandos auch ein Häuflein von Claqueuren, das die Verrücktheit der bürgerlichen Ideologie an den Grenzen des modernen warenproduzierenden Systems in besonders signifikanter (...)


Ruhe ist die erste Bürgerspflicht

21

Der Abgeordnete der Grünen wurde von der Polizeiführung ersucht, auf einer Demonstration kalmierend aufzutreten. Am nächsten Tag war sein Foto in den Tageszeitungen zu finden, das ihn mit erhobenen Armen vor der Kette der Ordnungshüter zeigte. Ob die Arme zum Schlag gehoben waren, zur Abwehr oder (...)


Der Meldereiter: Über Günther Anders

Von einem der erst kommen wird — einige heillose Bewunderungen

23

Für Fritz Herrmann Aber wo wäre eine Antwort je auf der Höhe ihrer Frage gewesen? Günther Anders (1902-1992) war wohl einer der ersten gewesen, der gestern nicht mehr die Fragen von vorgestern gestellt hat. Der, der fragte, wo andere keine Fragen mehr hatten, oder: noch nicht einmal. Ein (...)

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