Frauenbewegung
Beitræge
FORVM, No. 212/I-IV

Zigtausend Jahre Männerherrschaft

Zur Geschichte und Literatur der Frauenbewegung
August
1971

In den USA ist die Revolte der Frauen am heftigsten ausgebrochen. Amerikanerinnen sind auch die Autorinnen der beiden Bücher, die zu Bibeln der zweiten weiblichen Emanzipationswelle geworden sind: Betty Friedan „The Feminine Mystique“ (Der Weiblichkeitswahn. Ein vehementer Protest gegen das (...)

FORVM, No. 218

Heraus aus der Ehe

Gespräch
Februar
1972

Alice: Ihr Buch „Das andere Geschlecht“ erschien 1949. Erst jetzt — nach 23 Jahren — haben Sie sich aktiv im Kampf der Frauen engagiert. Sie sind in Paris auf die Straße gegangen und beim internationalen Frauenmarsch mitmarschiert. Warum? Simone: Weil sich in den letzten 20 Jahren die Situation der (...)

FORVM, No. 222

Männerbeschimpfung

Antwort auf Briefe zum Interview im NF Feb. 1972
Juni
1972

Nach meinem Gespräch mit Alice Schwarzer (Simone de Beauvoir: Heraus aus der Ehe, NF Februar 1972) bekam ich viele Briefe, darunter von Frauen, die sich durch Mutterschaft und Haushalt ausgefüllt erklärten; aber sie schrieben mir dies auf so aggressive, zänkische und beleidigende Art, daß ich (...)

FORVM, No. 228

Woman’s Art

Januar
1973

manifest zu der ausstellung MAGNA (arbeitstitel frauenkunst), einer ausstellung, an der nur frauen teilnehmen. geschrieben im märz 1972. DIE STELLUNG DER KUNST IN DER FRAUENBEWEGUNG IST DIE STELLUNG DER FRAU IN DER KUNSTBEWEGUNG. DIE GESCHICHTE DER FRAU IST DIE GESCHICHTE DES MANNES, denn der (...)

FORVM, No. 230/231

Frauenbefreiung

März
1973

Jede Zeile dieses Heftes, die sich mit der Frauenbewegung beschäftigt, wurde von Frauen, die sich im Dunstkreis des NF bewegen dürfen, erkämpft. Heidi Pataki, als einzige Frau Redakteurin des NF, erklärte mir, daß sie „schon schön langsam jede Lust verliert, sich mit den Ärschen herumzustreiten“. Ein (...)

FORVM, No. 230/231

Männer als Kolonialherren
Frauen als Eingeborene

Zur Struktur des Sexismus
März
1973

1 Biologie und Geschichte Ohne Zweifel ist die Unterdrückung der Frau vorgeschichtlich und hat ihren Ursprung in gewissen Sitten, die ihr erlauben sollten, ihrer besondern biologischen Verantwortung — der Schwangerschaft — nachkommen zu können. Und wie auch immer die komplexeren Formen, die ihre (...)

FORVM, No. 230/231

Frauenkampf & Klassenkampf

März
1973

Die patriarchalische Form der Familie ist kein Produkt kapitalistischer Produktionsverhältnisse. Ihr Ursprung liegt in vorangegangenen gesellschaftlichen Formationen. Sie ist eng verknüpft mit dem ersten Auftreten des Privateigentums (siehe F. Engels, Ursprung der Familie, des Privateigentums und (...)

FORVM, No. 230/231

Und lesbisch die Praxis

März
1973

Wir müssen uns ein neues Selbstverständnis schaffen. Das Fehlen eines realistischen Selbstgefühls bei uns liegt darin begründet, daß unsere Identität eine von Männern bezogene Identität ist. Nur Frauen können sich gegenseitig einen neuen Sinn ihres Selbst geben. Wir haben diese Identität in bezug auf (...)

FORVM, No. 230/231

Nicht soviel wie ein Schwanz

Gespräch über Frauen in Vietnam
März
1973

Das Gespräch fand auf einem Frauenkongreß in Montreal statt. „Hundert Mädchen sind nicht soviel wert wie ein Schwanz“, sagte ein altes vietnamesisches Sprichwort. Früher zählte die Frau überhaupt nicht. Das Sklavendasein der Vietnamesin war bestimmt durch die „Drei Schwüre“ (Gehorsam gegen den Vater, (...)

FORVM, No. 230/231

Schwarze Frau kontra weißen Mann

Notizen zur Sklavenhaltergesellschaft
März
1973

Die matriarchalische schwarze Frau ist wiederholt als eines der verhängnisvollen Nebenprodukte der Sklaverei beschworen worden. Sogar unter Schwarzen lassen sich noch immer bedauerliche Rückbezüge auf das Matriarchat finden. Gelegentlich wird sogar ein „Einschlag ins Pathologische“ anerkannt, den (...)

FORVM, No. 255

Arme Männer!

Die Frauen brauchen Euch nicht mehr. Sie machen Sexitus
März
1975

Dies ist der Abschiedsbrief der französischen Feministin Annie C. an ihren Freund. Sie richtet diesen Brief aber auch an alle anderen Männer, die von ihren Frauen bereits verlassen sind oder befürchten müssen, noch verlassen zu werden. Arme Lieblinge, es gelingt Euch sicher nicht, die Furien zu (...)

FORVM, No. 255

5.000 Männer fielen über uns her

Brief aus Lissabon
März
1975

Eine Demonstration portugiesischer Frauen am 13. Jänner 1975 auf einem öffentlichen Platz in Lissabon endete in einer richtiggehenden Hexenjagd, Diesen Bericht sandten portugiesische Frauen an die Aktion unabhängiger Frauen (AUF), Wien. Schwestern! Nach der weltbekannten portugiesischen (...)

FORVM, No. 255

Italiens Frauen sind erwacht

Nach der Ehescheidung kommt die Abtreibung dran
März
1975

Nach dem großen Sieg der Linken über die DC bei der Volksabstimmung über die Ehescheidung am 12. Mai 1974 ist nunmehr der Kampf gegen die Abtreibungsparagraphen der neue Hauptkampfplatz. Für die Gruppen links von der KP ist das ein Hebel, mit dem sie den „großen historischen Kompromiß“ der (...)

FORVM, No. 255

Glückliche Sklavinnen

Die Ehefrau als Dienerin, die Mutterschaft als Gefängnis
März
1975

1 Frauen arbeiten doppelt soviel wie Männer Wenn ein Mann und eine Frau heiraten — dann wird sie, spätestens nach den Flitterwochen, zur Hausfrau. Der Mann aber wird darum nicht Hausmann. Ein Mann hat einen Beruf. Das Gesetz verpflichtet ihn zwar neuerdings zum Helfen bei der Hausarbeit, aber es (...)

FORVM, No. 269/270

Nicht ohne Männer!

Die Frauen sollen sich innerhalb der linken Gruppen zusammenschließen
Mai
1976

Die Befreiung der Frau kann nur unter Aufhebung der Trennung von Öffentlichkeit und Privatheit erfolgen. Bisher war es die Frau, die die Verantwortung für Produktion und Reproduktion der Ware Arbeitskraft trug. Der Frau kam bei der Gestaltung des Privatlebens die dominierende Rolle zu. An diesem (...)

FORVM, No. 273/274

machts doch gleich ein puff auf!

machismo in der arena
September
1976

an dem sonntag, an dem die arena besetzt wurde (27. juni 1976), war ich eigentlich mehr zufällig mit dabei. schon in der ersten nacht hat sich bei mir jedoch immer mehr der gedanke gefestigt, daß dies ja die möglichkeit für aktive frauenarbeit wäre. ich habe mich mit einigen frauen darüber (...)

FORVM, No. 301/302

Schwarze Botinnen

Frauenbewegung in Westberlin. Ein Report.
Januar
1979

Frauenbewegung = Studentinnen War die Neue Deutsche Linke ein Aufstand der Bürgersöhne — die führenden Köpfe entstammten dem Großbürgertum —, so ist die feministische Bewegung vornehmlich ein Protest der Kleinbürgerstöchter. Ein weibliches akademisches Proletariat, das sich unter seinem (...)

FORVM, No. 301/302

Sie umarmten sich und weinten beide

Wie man heute noch mit Freuden Frau ist
Januar
1979

Es half alles nichts. Ihr ganzer Feminismus, ihre ganze Unabhängigkeit, ihr ganzer Ruhm hatten sie nur hierher gebracht, zu dieser Hilflosigkeit, diesem Bedürfnis. Sie brauchte ihn. Sie brauchte diesen Mann. Erica Jong: How to Save Your Own Life Holdes Anschmeicheln Die Definition von (...)

FORVM, No. 301/302

Ehe ist Blödsinn

Januar
1979

Cheryl Benard / Edit Schlaffer: Die ganz gewöhnliche Gewalt in der Ehe. Texte zu einer Soziologie von Macht und Liebe, rororo Frauen aktuell, hrsg. von Susanne von Pacsensky, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1978, 198 Seiten, DM 4,80 öS 47,40 ... Röslein wehrte sich und stach, Half ihm doch (...)

FORVM, No. 301/302

Legt ab schöne Kleider und Make-up!

Büroarbeiterinnen-Kongreß
Januar
1979

111 Frauen aus verschiedenen Städten der BRD und Österreich trafen sich zum ersten selbstorganisierten Büroarbeiterinnen-Kongreß in Frankfurt vom 27. bis 29. Oktober 1978. Als Ergebnis des Kongresses wurde folgende Resolution verabschiedet: Wir üben Kritik an den Gewerkschaften. Fraueninteressen (...)

FORVM, No. 301/302

Klasse Hausfrauen

Arbeitslose mit 40-Stunden-Tag
Januar
1979

Ein Hausfrauengehalt? Weniger alsm ein Drittel der Frauen unter 26 „köntte sich vorstellen, sich für die Forderung Lohn für Hausarbeit einzusetzen“. Ihre Mütter konnten sich zu 43 Prozent für die Forderung erwärmen. Aber vielleicht haben sie nur ein Taschengeld im Sinn — langgehegter Traum der (...)

FORVM, No. 303/304

Frauengewerkschaft

Warnschild vor einer Sackgasse
März
1979

Die beiden Autorinnen nahmen, quasi Wien vertretend, vom 27. bis 29. Oktober 1978 am Frankfurter Büroarbeiterinnenkongreß teil. Warum sie mit dem Verlauf und Ende dieser Veranstaltung nicht ganz zufrieden waren, erklären sie hier. Diktate aufnehmen, für den Chef Besucher empfangen, seine (...)

FORVM, No. 305/306

ach trendbewußte junge frau —

zur neuesten philosophie des feminismus
Mai
1979

wir machen das maul nicht auf! wenn wir es doch aufmachen, kommt nichts raus! wenn wir es auflassen, wird es gestopft: mit kleinbürgerlichen schwänzen, sozialistischem bumszwang, sozialistischen kindern, liebe, sozialistischer geworfenheit, schwulst, sozialistischer potenter geilheit, (...)

FORVM, No. 309/310

Mullarchie

Reise durch die persische Revolution
September
1979

Am 8. und 10. März dieses Jahres war es in Teheran zu Frauendemonstrationen gekommen. Kurze Zeit später bereiste eine Delegation vom Internationalen Komitee für die Rechte der Frau (Präsidentin Simone de Beauvoir), von Paris kommend, den Iran: 18 Journalistinnen, Politikerinnen, Fotografinnen aus (...)

FORVM, No. 313/314

Frauen! Woher nehmen?

Feminismus heute
Januar
1980

Anfang Oktober 1979 wurde an der Freien Universität in West-Berlin zum vierten Mal die „Sommer-Universität der Frauen“ veranstaltet, diesmal von einer Gruppe lesbischer Frauen vorbereitet unter dem Motto: „Autonomie oder Institution? Über die Leidenschaft und Macht von Frauen.“ Eine Woche lang ging (...)

FORVM, No. 337/338

Frauen

L. A.
Februar
1982

AUF SCHREI BEN. Texte österreichischer Frauen, Wiener Frauenverlag, Drachengasse 2, A-1011 Wien, Wien 1981, 189 Seiten, DM 17,90, öS 136 Diese Anthologie von Texten österreichischer Frauen erschien im neugegründeten Wiener Frauenverlag, der keine kommerzielle Firma, sondern ein genossenschaftlich (...)

FORVM, No. 337/338

Durchsuchung, Bewegung, Spaltung

Deutschland im Herbst
Februar
1982

Mit dem Intercity durch 25 Städte. Der Intercity, das ist eine eigene Kultur, eine segregierte: Geschäftsmänner reisen darin, aufgereiht wie im Flugzeug. Manchmal betrinkt sich einer und muß vom Zugpersonal auf den Bahnsteig gehoben werden, wenn er angekommen ist, routiniert und ohne Aufhebens. Im (...)

MOZ, Nummer 41
Das 5. Philosophinnentreffen in Berlin und die Französische Revolution:

Ein Ort für Zufälle

Mai
1989

Der Holzstoß ist errichtet am Kurfürstendamm, Ecke Joachimsthalerstraße. Es ist Zeitungsstille. Keine der Zeitungen, mit denen das Feuer entfacht werden kann, ist erschienen. Der Kiosk ist leer, nicht einmal die Verkäuferin ist da. Die Leute zögern, dann nimmt jeder beherzt ein Scheit. Einige tragen (...)

MOZ, Nummer 46

Gleichheit und Differenz

November
1989

Der 5. Oktober 1789 ist als „Tag der Weiber“ in die Geschichte der Französischen Revolution eingegangen. Zehntausende Pariserinnen marschierten nach Versailles, um vom König Brot und Menschenrechte zu fordern. Am 5. Oktober 1989 zogen an die zweitausend Frauen nach Frankfurt, um vier Tage lang über (...)

MOZ, Nummer 48

Sozialismus mit weiblichem Antlitz?

Januar
1990

Ende November trafen im schwedischen Göteborg 120 Frauen zur alljährlichen Konferenz des Europäischen Forums Sozialistischer Feministinnen zusammen, um über „Frauen in sich verändernden Wirtschaften“ zu beraten. Das Interesse der linken Feministinnen aus mehr als 20 Ländern konzentrierte sich auf die (...)

MOZ, Nummer 49

Wir kapitulieren nicht

Februar
1990

Der französische Streit um das Tragen des islamischen Kopftuches (die MONATSZEITUNG berichtete darüber im Dezember) ist Ende November vorübergehend entkrampft worden. Der von Unterrichtsminister Jospin einberufene Staatsrat erklärte die weibliche Kopfbedeckung für vereinbar mit dem laizistischen (...)

MOZ, Nummer 50

 8. März — Internationaler Frauentag

März
1990

Es ist jedoch zur Thatsache geworden, daß in einer Reihe von großen Kundgebungen unserer Partei, der Sozialdemokratie, wohl alle Mängel unserer politischen Zustände tefflich kritisiert wurden‚ der entwürdigenden Ausschließung der Frauen/von allen politischen Rechten mit keinem Wort gedacht wurde. (...)

MOZ, Nummer 51

Bittere Zeiten

April
1990

In diesen lauten Zeiten, in denen nur Protzertum und Siegesgesten soziale Anerkennung versprechen, haben es die schwachbrüstigen Trabi-Fahrer schwer. Da bleibt nur das Vaterland und die Pornografie. Doch die von den West-Schlitten Überholten haben allen Grund zur Hoffnung. Eine angeschlossene DDR (...)

MOZ, Nummer 51

Gehörlose Sprachrohre

April
1990

Eigentlich versteht es sich von selbst, daß, wenn ich schon in einem Namen spreche, dann in meinem. Zumal es sich hier um einen ‚Kommentar‘ handeln soll. Doch angesichts der Tatsache, daß wir von FürsprecherInnen und anderen VertreteInnen umgeben sind, erscheint es mir angebracht (...)

MOZ, Nummer 52

Hoffnung auf die Straße

Mai
1990

Während ich diese Zeilen schreibe, ist mir die endgültige Zusammensetzung der großkoalitionären DDR-Regierung noch nicht bekannt. Doch soviel ist klar: Der kleine Bruder DDR hat sich gleich bei der ersten Generalprobe seines großen Vorbildes würdig erwiesen. Unter den 24 Ministerposten würden sich (...)

MOZ, Nummer 54
6. Österreichische Frauensommeruniversität:

Jede für sich und Gott gegen alle?

Juli
1990

Der begehrteste und gleichsam verachtetste Begriff der Gesellschaft im allgemeinen und von manchen Frauen im besonderen ist derjenige der Autonomie. Einen erneuten Anlauf zur Klärung — nicht Festsetzung, denn das wäre schon ein Widerspruch in sich — hat sich die kurz vor der Tür stehende 6. FSU zur (...)

MOZ, Nummer 55
Nachruf

Hermi Hirsch, 1924-1990

September
1990

Ich habe lange den Zusammenhang zwischen mir und Politik nicht verstanden. Jedes Reden über die am 1. Juli an Nierenkrebs verstorbene Hermi Hirsch, linke und feministische Kämpferin, läßt ein Mosaik der gesamten Kultur- und politischen Geschichte (nicht nur) der Wiener Szene aus den letzten (...)

MOZ, Nummer 56
Interview

Virtuelle Wirklichkeit und Geschlechteridentität

Oktober
1990

Als Valie Export 1968 mit Peter Weibel an der Hundeleine durch die Wiener Kärntnerstraße spazierte, ermpörte sich die österreichische Volksseele. Ihre provokante Arbeit an der Veränderung der Geschlechterverhältnisse stand und steht auch weiterhin im Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaffens. Ulrike (...)

MOZ, Nummer 56
Streit ums gesamtdeutsche Abtreibungsrecht

Tatort oder Wohnort?

Oktober
1990

Fristenlösung im Osten, Indikationsregelung im Westen. Wie der zukünftige gesamtdeutsche Abtreibungsparagraph aussehen wird, ist nach wie vor ungewiß. Am Ende waren alle zufrieden. Einige zeigten sich „erleichtert“ und andere sogar „glücklich“. Die angeblich größte Hürde auf dem Weg zum zweiten (...)

MOZ, Nummer 56
1. Steirische Frauenakademie

Ist die Zukunft weiblich?

Oktober
1990

Ohne Wirtschaft geht gar nichts. Welchen Beitrag Frauen zur Managementgesellschaft leisten sollen, wurde ihnen während eines Symposiums in Graz dargelegt. Das Fragezeichen im Titel des 3-tägigen Symposiums, das vom 30.8.-1.9. im Schloß Metahof in Graz stattfand, war rhetorisch gemeint. Frau (...)

MOZ, Nummer 57
Die mit multikulturell Gemeinten wollten sich selbst vertreten:

Das Frauenprojekt Nozizwe in Berlin

November
1990

Nozizwe ist ein Begriff aus der Zulu-Sprache und bedeutet soviel wie Heimat verschiedener Kulturen oder Nationen. Das Projekt entstand, als der Berliner Senat fünf finanzierte Stellen für Berufsbildung für Mädchen und junge Frauen zur Besetzung ausschrieb. Dem „Arbeitskreis Migrantinnen“, der die (...)

MOZ, Nummer 58
Interview:

Fällt euch eine bessere Lösung ein?

Dezember
1990

Ursula Kubes-Hofmann sprach mit der Frauenstaatssekretärin Johanna Dohnal über Frauenpolitik und Koalitionsverhandlungen. MONATSZEITUNG: Die Koalitionsverhandlungen, Frau Dohnal, sind noch nicht abgeschlossen. Welche frauenpolitischen Forderungen haben Sie denn in die Diskussion eingebracht? (...)

radiX, Texte

Karla May in einer südmexikanischen Kleinstadt

 
1995

Der Trikont verelendet, und die weibliche Bevölkerung ist einem „Prozeß der Hausfrauisierung“ ausgesetzt, diagnostizieren die „Bielefelder Entwicklungssoziologinnen“ Veronika Bennholdt-Thomsen, Maria Mies und Claudia v. Werlhof. Der ganze Trikont? Nein, die Frauen einer kleinen Stadt Südmexikos hören (...)

Context XXI, ZOOM 1/1996

So wie es ist, ist es nicht

Januar
1996

„Muß von zwei einander völlig widersprechenden Aussagen unbedingt die eine wahr und die andere falsch sein?“ (Verschleierungstechniken, in: Wichtig – Kunst von Frauen, Wien 1989) Ein Gesprächsporträt von Liesl Ujvary, Künstlerin in Wien. Was die Welt zusammenhält Harte Zeiten – Weiche Knie Volle (...)

Context XXI, ZOOM 3/1997

Bekenntnis

in Zeiten des nationalen Gleichklangs von Krone bis TATblatt
Juni
1997

Sie haben die beiden Volksbegehren unterschrieben? Nun, Sie werden schon wissen, was Sie tun. Was mich jedoch betrifft, bin ich mir nicht so sicher. Auf der Suche nach den Forderungen und Erläuterungen der Volksbegehren – und zwar so, wie sie eingereicht wurden, ich sie im Falle meiner (...)

Context XXI, Heft 1-2/1999

Mütter der Revolution

Juni
1999

Die vorliegende Publika­tion ist ein sehr wichti­ger Beitrag zum Thema Frau­en und (Befreiungs)Krieg. Die Autorin geht in einer sehr persönlichen Weise an diese Problematik heran, in­dem sie ihr eigenes For­schungsinteresse offenlegt, das zunächst mit dem grundsätzlichen Interesse an Eritrea begann, (...)

radiX, Nummer 2

Sex in der patriarchalen Warengesellschaft

Juni
1999

In einer Patriarchalen Warengesellschaft ist auch der Sex ein patriarchaler Warenaustausch. Insbesondere in heterosexuellen Beziehungen spielt der patriarchale Charakter unserer Gesellschaft auch beim Sex und in sexuellen Beziehungen eine Rolle. Den Warencharakter behalten Beziehungen aber auch (...)

Streifzüge, Heft 3/1999

Weiblichkeit — Dialektik eines negativen Begriffs

Oktober
1999

Weiblichkeit, ein schwieriges Thema. Ein modernes Thema, das teilhat an der modernen Konstruktion von Themen, denen man ihre Konstruiertheit ansieht, das heißt, die sich nicht aus der Systematik des schon Bekannten ergeben, sondern die ihre Rechtfertigung und Existenz in einer gewaltsamen Weise (...)

Context XXI, Heft 2/2000

Kap der Gewalt

Frauenunterdrückung in Südafrika
April
2000

Die Republik am Kap der guten Hoffnung weist weltweit die höchste Vergewaltigungsrate auf. Der nationale Frauentag am 9. August ist im neuen Südafrika, ebenso wie der internationale Frauentag am 8. März, ein offizieller Feiertag. Er geht zurück auf das Jahr 1956, als 20.000 Frauen gegen die (...)

Context XXI, Heft 3-4/2001

Musik-Aktivistin

Juli
2001

Einige Stationen auf dem Weg der Sängerin und feministisch-politischen Künstlerin Kathleen Hanna. Die eigene Position als „Star“ zu problematisieren ist etwas, das selbst Persönlichkeiten aus dem sogenannten Underground selten genug versuchen. Kathleen Hanna, Ex-Sängerin der amerikanischen (...)

Context XXI, Heft 5-6/2002

„... das entscheiden wir alleine!“

Lazy S
November
2002

Andrea Trumann zeichnet die Bewegungs- und Theoriestränge der neuen deutschen Frauenbewegung seit den 60er Jahren nach, als der berühmte Tomatenwurf gegen einen SDS-Funkti eben diesen Männerverein ein wenig aufschreckte. Abgesehen von ihrer Unter- oder Nicht-Repräsentanz in den institutionellen (...)

Context XXI, Heft 7/2002

Vor Erdogan

Dezember
2002

Der überwältigende Wahlsieg der postislamistischen AKP in der Türkei hat die Augen der Weltöffentlichkeit wieder einmal auf die politischen und gesellschaftlichen Umgestaltungsprozesse in der türkischen Gesellschaft gelegt. Wenn auch seither keine aktuellen Veröffentlichungen zum politischen Islam (...)

Grundrisse, Nummer 4
Andrea Trumann:

Feministische Theorie

Frauenbewegung und weibliche Subjektbildung im Spätkapitalismus
Dezember
2002

Stuttgart: Schmetterling Verlag, 2002 Mit der globalen Protestbewegung ist auch das Interesse gewachsen, mehr über Bewegungen zu erfahren, die direkt oder indirekt mit den neuen politischen Aktivitäten zu tun haben könnten. So hat es sich der Schmetterlingverlag unter dem Titel „theorie.org“ zur (...)

Context XXI, Heft 6-7/2003

Österreichische jüdische Exilantinnen in der Résistance

Oktober
2003

Der kommunistische Widerstand setzte auf Österreichnationalis­mus. Die Bedeutung der nationalsozialisti­schen Judenverfol­gung wurde dadurch selbst von jüdischen Kämpferinnen lange unterschätzt. 1941 fasst die französische Résis­tance die deutschen, öster­reichischen und deutschsprachigen tschechischen (...)

Context XXI, Heft 6-7/2003

„Tun, was getan werden muss ...“

Frauen, Widerstand, Exil und Verfolgung im Nationalsozialismus
Dezember
2003

Die Rolle von Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus ist lange Zeit ebenso ignoriert worden wie die spezifischen Verfolgungspraktiken gegenüber weiblichen Opfern der NS-Herrschaft. Der Widerstand von Frauen gegen das NS-Regime – in den verschiedensten Formen und aus sehr (...)

Context XXI, Heft 6-7/2003

Das „zweite Geschlecht“ und das „Dritte Reich“

Dezember
2003

Was passiert, wenn Frauen sich als Frauen denken und den Nationalsozialismus begreifen wollen? Worin liegt der Grund für die Kapitulation der bürgerlich-demokratischen Frauenbewegung vor dem Faschismus? Die Tat der KZ-Wächterin gegenüber ihren Opfern bleibt eine Machtausübung und Vergewaltigung. (...)

Grundrisse, Nummer 8

Soziale Bewegungen in Österreich: Differenzierung der Szenen

Dezember
2003

Im folgenden handelt es sich wieder um einen Ausschnitt aus einem größerem Text; durch meine eigene Vergangenheit ist er stark auf die Ereignisse in Wien bezogen. Nach dem Abflauen der 1968er-Bewegung kam es zur Herausbildung leninistischer Gruppen (K-Gruppen), die in der ersten Hälfte der 1970er (...)

Context XXI, Radiosendungen 2004

Differenzen zwischen Frauen

Januar
2004

Jutta Sommerbauer veröffentlichte im Herbst 2003 im Unrast-Verlag ihr gleichnamiges Buch. Darin gibt sie nicht nur den Stand der feministischen und postfeministischen Debatte wieder, sondern kritisiert deren Ansatz der Differenzen und Identitäten, um die problematischen Aspekte postmoderner (...)

Context XXI, Heft 2-3/2004

Im Schatten

Sowjetische Widerstandskämpferinnen gegen den Nationalsozialismus
März
2004

Das Beispiel einer Par­tisanin aus Smolensk. Bereits im November 1941 hielt die deutsche Armee ein Gebiet besetzt, in dem vor dem Krieg 40 Prozent der sowjetischen Bevölkerung, das heißt un­gefähr 70 Millionen Men­schen gelebt hatten. Nach offiziellen sowjetischen Quellen erreichte die Zahl der (...)

Grundrisse, Nummer 9
Jutta Sommerbauer:

Differenzen zwischen Frauen

Zur Positionsbestimmung und Kritik des postmodernen Feminismus
März
2004

Münster: Unrast-Verlag 2003 Jutta Sommerbauer hat den hohen Anspruch, den Feminismus als kritische Theorie wiederherzustellen. In den postmodernen Diskussionen sieht sie zwar ein berechtigtes Aufwerfen problematischer Elemente früherer Formen des Feminismus, aber zugleich den Verlust der (...)

Context XXI, Radiosendungen 2004

Die versunkene Stadt

Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Teil 2
November
2004

Ingrid Strobl, Filmemacherin und Autorin verschiedener Bücher über jüdische Frauen im Widerstand und Antisemitismus referiert über soziale und familiäre Herkunft jüdischer Widerstandskämpferinnen und über ihre Motivation Widerstand zu (...)

Context XXI, Radiosendungen 2004

Die versunkene Stadt

Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Teil 3
November
2004

Rita Thalmann, französische Historikerin, spricht über den oft verschwiegenen Beitrag von Frauen in der Résistance. Eine Sendereihe von Context XXI, gestaltet von Mary Kreutzer mit Unterstützung des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des (...)

Streifzüge, Heft 32

Es brennt, aber Hauptsache, Gleichbehandlung ist gesetzlich garantiert

Dezember
2004

[(Heute aktueller denn je dieser fast 14 Jahre alte Text. Die hier kritisierte Tendenz, strukturelle Benachteiligungen, strukturelle Gewalt zu übersehen, ist seither noch stärker geworden. Anstatt dessen nimmt das postmoderne Starren auf das Konzept von Ungleichheiten, Identitäten und Diversität (...)

Context XXI, Radiosendungen 2004

Die versunkene Stadt

Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Teil 1
Dezember
2004

In Teil 1 der dreiteiligen Sendereihe spricht Katrin Auer über „Sexualisierte Gewalt gegen Frauen im Nationalsozialismus“.

Context XXI, Heft 5-6/2005

„Die Glaubwürdigkeit des Friedensprozesses wurde damit sicher nicht grösser“

Interview mit Kamilla Ibrahim Kuku Kura
Oktober
2005

Kamilla Ibrahim Kuku Kura ist eine der Gründerinnen des „Nuba Mountains Wo­men Comitee“, einer Basisorganisation von Frauen aus den Nuba-Bergen, die als intern vertriebene Bevölkerung in den Armenvierteln der Hauptstadt Khar­toum leben. Seit dem Friedens­schluss in den Nuba-Bergen können sie auch dort (...)

Context XXI, Heft 5-6/2005

Frauenräume in der Zionistischen Weltorganisation (1897-1920)

Oktober
2005

FRAUENRAUM – das kann ein Zimmer, eine Küche, die Mode sein. Weiterhin können Verhaltensnormen wie auch eine bestimmte Körpervorstellung einen Frauenraum bilden. Im Folgenden wird unter Frauenraum ein Raum für politische Aktivität der Frauen und ihre Beteiligung an der zionistischen Bewegung (...)

Context XXI, Radiosendungen 2006

Irakische Frauen und Jugendliche on Air

März
2006

Teil I (30min): Irakische Frauen und Jugendliche zwischen Hoffnung und Horror. Ein Interview mit Manal Omar. Teil II (30min): Radio Dengue Nué. Irakische Frauen und Jugendliche on Air.

Grundrisse, Nummer 20

Feminismus der Straße

Die Mujeres Creando in Bolivien
Juni
2006

Auch aus der Rippe von Evo, schreibt Maria Galindo von den Mujeres Creando, wird keine Eva entstehen. Ihr Artikel erschien kurz nach der Wahl von Evo Morales zum Staatspräsidenten Boliviens im Dezember 2005. Darin werden zum einen konkrete Versäumnisse aus feministischer Sicht kritisiert. Sowohl (...)

Grundrisse, Nummer 20
Öffentlichkeiten der Mujeres Creando

Wir besetzen das Fernsehen genauso wie die Straße

Juni
2006

Präsentation Ich kann mich Ihnen nur als Betrügerin vorstellen. Als Betrügerin innerhalb jeglichen Institutionengefüges, als eine Betrügerin, die Sinn, Wert und Kraft nur außerhalb gewinnt, außerhalb der Institution, außerhalb des Systems. Außerhalb und nicht innerhalb. Nicht innerhalb der Galerie, (...)

Grundrisse, Nummer 24

Zentrale RandBewegungen

Zur Konstitution von Gewalt an der Schnittstelle von Geschlecht, Sexualität, Ethnizität
Dezember
2007

Si Adelita quisiera ser mi esposa, Si Adelita fuera mi mujer, Le comparía un vestido de seda Y la llevaría a pasear el cuartel. ... Si Adelita se fuera con otro La seguiría su huella sin cesar, Si por mar en un buque de guerra. Si por tierra en un trén militar ... Si acaso yo muero en campana Y mi (...)

Grundrisse, Nummer 30

Gegen die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Pınar Selek*

Dose
Juni
2009

Wieder einmal ist in der Türkei eine Kampagne für die feministische Soziologin Pınar Selek angelaufen, die letzte Kampagne fand im Jahr 2006 statt. Anlass der Kampagne ist, dass das seit nunmehr 11 Jahren laufende Verfahren wiedereinmal aufgenommen wurde. Die Vorgeschichte ist eine Explosion am (...)

Grundrisse, Nummer 30
Redebeitrag von autonomen Feministinnen und Lesben, FrauenLesbenBlock bei der Demo am 28.März:

Das kapitalistische Patriarchat serviert der Öffentlichkeit seine finstere Krise, und diese Krise betrachten wir als öffentliche Bankrotterklärung eines menschenverachtenden Systems

Juni
2009

Jene Elemente, die immer reicher und reicher werden wollten und dabei über Leichen gehen, sie stehen nun an. Ihr System droht völlig zusammen zu brechen. Und sie schreien um Hilfe. Die Staatssäckel werden angezapft – um den schlimmsten Crash zu verhindern. Dabei wird gar nicht erst gefragt – wie (...)

Grundrisse, Nummer 30

Ein Überblick über die Geschichte der Frauenbewegung in der Türkei vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart

Juni
2009

Die Geschichte der Frauenbewegung in der Türkei lässt sich ins 19. Jahrhundert zurückführen. Die Frauen innerhalb der Istanbuler Eliten fanden in der Suffragettenbewegung nach dem englischen Modell ein Vorbild, waren aber auch auf der Suche nach einer selbstbestimmten Identität, nach einem „eigenen (...)

Grundrisse, Nummer 30

Ohne Feminismus kein Sozialismus

Juni
2009

Sozialistischer Feminismus beruft sich auf die Kapitalismuskritik des Marxismus, Frauenunterdrückung kann jedoch nicht auf Klassenunterdrückung reduziert werden, sondern es muss ein eigenes Herrschaftssystem Patriarchat angenommen werden, das als ebenso grundlegend wie der Kapitalismus angesehen (...)

Grundrisse, Nummer 30
Anja Flach im Gespräch mit Minimol

„Frauen- und Volksräte versuchen, Funktionen zu übernehmen, um den Staat überflüssig zu machen“

Minimol
Juni
2009

Anja Flach ist Mitarbeiterin der Informationsstelle Kurdistan (ISKU). Sie war von 1995 bis 1997 als Internationalistin in den Bergen Kurdistans und teilte dort das Leben von Guerilla-Einheiten der kurdischen Befreiungsbewegung. Auf Basis ihrer Tagebuchaufzeichnungen aus dieser Zeit entstand das (...)

Streifzüge, Heft 48
Christa Wichterich:

Gleich – gleicher – ungleich

Paradoxien und Perspektiven von Frauenrechten in der Globalisierung
März
2010

Christa Wichterich hat ein neues Buch vorgelegt, in welchem sie den aktuellen Stand der Debatte zur feministischen Globalisierungskritik im deutschsprachigen Raum, deren Kennerin sie wie kaum eine zweite ist, darstellt. Feministische Globalisierungskritik wendet sich einerseits gegen die (...)

Grundrisse, Nummer 37

Frauenräte als Alternative zu Krieg, Vereinzelung und Männerherrschaft

Der Frauenrat „Ischtar“ im Flüchtlingscamp Maxmur
März
2011

Mit dem Aufbau von Frauenräten versucht die kurdische Frauenbewegung an vielen Orten, Frauen aus allen Teilen der Gesellschaft basisdemokratisch zu organisieren. Ziel dieses Organisierungsansatzes, der sich auf die Prinzipien des Demokratischen Konföderalismus beruft, ist es, die Selbstbestimmung (...)

Grundrisse, Nummer 37

„Wir kommen in Bewegungen mit all den Narben …“

Interview mit Silvia Federici über Kämpfe von Frauen um Arbeitsteilung, Wissen und (Re)Produktion
März
2011

Maya Gonzalez und Caitlin Manning: Du hast über Kämpfe an den Universitäten im Rahmen der neo-liberalen Restrukturierung geschrieben. Diese Kämpfe waren eine Antwort auf die Versuche, die Commons des Wissens einzuhegen. Siehst du die Kämpfe an den Universitäten der letzten Jahre als Fortsetzung der (...)

Grundrisse, Nummer 38

„Wir sind prekär aber revolutionär!“

Widerstandsstrategien von Migrantinnen
Mai
2011

Entschuldigen Sie bitte die Störung, aber das hier ist eine Revolution! (EZLN) Mit dem Jingle „Wir sind prekär aber revolutionär!“ stellt maiz seit Jahren, am alternativen 1. Mai und bei anderen Aktionen, die Prekarisierung und gleichzeitig auch die Macht der Migrantinnen dar. Die Rolle und die (...)

Amelie Lanier, Sonstiges

Die Frau im Kapitalismus

Anerkennung von „Frauenproblemen“ statt Kritik an deren Gründen
 
2013

So ziemlich alle Welt ist sich heutzutage einig: Um Frauen muss sich in unserer Gesellschaft besonders gekümmert werden; dieser Teil der Menschheit benötigt eine besondere Betreuung. Die wird ihr auch lebhaft zuteil: Noch jede gesellschaftliche und politische Organisation lobt sich dafür, Frauen (...)

Grundrisse, Nummer 46

Caliban und die Hexe

Interview mit der Autorin Silvia Federici
Mai
2013

Ich bin Lehrerin und Schriftstellerin. So stelle ich mich normalerweise vor. Aber vor allem habe ich mich seit den 1970ern als Feministin und Aktivistin engagiert. Ich habe über die Theorie und Geschichte von Frauen geschrieben. Ich war auch an vielen anderen politischen Bewegungen beteiligt, (...)

Grundrisse, Nummer 47

Frauen- und Tierrechtsbewegung

Eine doppelt verschwiegene Geschichte
Mai
2013

Die Geschichte der Anstrengungen des Menschen, die Natur zu unterjochen, ist auch die Geschichte der Unterjochung des Menschen unter den Menschen. Max Horkheimer Auf den versteckt liegenden Pfaden des Londoner Battersea Parks kann man einem kleinen Stück einer doppelt verschwiegenen Geschichte (...)

Streifzüge, Heft 63

Und was wäre dann Befreiung?

Geschlechterrollen zwischen Zuschreibung und Machtressource
März
2015

Die Debatte um die Gleichstellung von Frauen und Männern ist inzwischen in praktisch alle Institutionen des öffentlichen Dienstes und teilweise auch der Privatwirtschaft eingeschrieben. Es gibt Gleichstellungsbeauftragte, Frauenberatungsstellen und Förderprogramme für Frauen. Politische Parteien (...)

Café Critique, Jahr 2017

Von der friedfertigen Antisemitin zur queer-theoretischen Post-Zionistin

April
2017

Vortrag von Ljiljana Radonic.

Der Begriff Frauenbewegung (auch Frauenrechtsbewegung) bezeichnet eine globale soziale Bewegung, die sich für die Gleichheit und Anerkennung von Frauen in staatlichen und anderen Bereichen der Gesellschaft einsetzt. Sie entstand im Zusammenhang mit den sozialen und erzieherischen Lebensreformbewegungen des 19. Jahrhunderts in Westeuropa und den USA und breitete sich in andere Länder aus.

Wichtige Themen sind u. a. das Frauenwahlrecht, die Gleichstellung der Geschlechter und die Neubewertung der tradierten Geschlechterrollen, um insbesondere im Geschlechterverhältnis Bevormundung, Ungerechtigkeiten und soziale Ungleichheiten zu beseitigen.[1]

Weltanschauliche Grundlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympe de Gouges (1748–1793)

Erste Ansätze einer Frauenrechtsbewegung entstanden im Zeitalter der Aufklärung und den Anfängen der bürgerlichen Emanzipationsbestrebungen zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Grundgedanke war die Gleichwertigkeit aller Menschen, wie sie beispielsweise im Laufe der französischen Revolution proklamiert wurde. So forderte Olympe de Gouges mit ihrer Déclaration des droits de la Femme et de la Citoyenne bereits 1791, also kurz nach der Deklaration der Menschen- und Bürgerrechte (1789), dieselben Rechte und Pflichten für Frauen ein. Denn Aussagen zu Menschen- und Bürgerrechten berücksichtigten zu diesem Zeitpunkt nur Männer.

In Bezug auf das Verhältnis zwischen den Geschlechtern kristallisierten sich bereits sehr früh zwei grundlegend verschiedene Auffassungen heraus: eine dualistische bzw. differenzialistische und eine generalistische bzw. egalitäre Sichtweise. Erstere ging von einer grundlegenden, natürlichen oder durch die neuen Wissenschaften begründeten „Verschiedenheit der Geschlechter“ aus.

Der egalitäre Ansatz basierte auf den Ideen der Aufklärung. Danach waren alle Menschen „von Natur aus gleich“, woraus die Forderung nach der Gleichstellung der Geschlechter in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft abgeleitet wurde.

Moderne Frauenrechtsbewegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklung der Frauenbewegung und des Feminismus

Die moderne Frauenrechtsbewegung lässt sich in drei Wellen unterteilen:

  • Die erste Welle der modernen Frauenbewegung oder Frauenrechtsbewegung (Mitte des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts) kämpfte für die grundsätzlichen politischen und bürgerlichen Rechte der Frauen wie z. B. das Frauenwahlrecht, das in Deutschland im November 1918 rechtlich verankert wurde, das Recht auf Erwerbstätigkeit, das Recht auf Bildung und für eine Gesellschaft auf neuer sittlicher Grundlage.
  • Die zweite Welle der Frauenbewegung entstand in den 1960er Jahren als Kritik an der massiven Diskriminierung von Frauen, besonders von Müttern. Der Nachholbedarf bei der Gleichstellung der Frau fand allmählich staatliche Anerkennung, so z. B. bei der UNO, die 1975 zum Internationalen Jahr der Frau erklärte. Wegen ihrer Kritik an allen bisherigen Formen organisierter Politik verstanden sich dennoch zumindest große Teile der zweiten Phase etwa ab 1968 auch als autonome Frauenbewegung. Diese zweite Welle wird oft als Teil der Neuen Linken und der neuen sozialen Bewegungen verstanden. Sinnvollerweise wird aber die Frauenbewegung der letzten beiden Jahrhunderte in einem Zusammenhang betrachtet und nach Phasen oder Wellen unterschieden.
  • In den 1990er Jahren zeichnete sich vor allem in den USA eine dritte Welle (Third-wave feminism) der Frauenbewegung ab, die die Ideen der zweiten Welle in modifizierter Form fortsetzt. Neue Aspekte sind vor allem eine globalere, weniger ethnozentristische Sichtweise, die Betonung der Notwendigkeit, dass auch Männlichkeit ein nach Zeiten und Regionen unterschiedliches Konstrukt ist, das kritisch hinterfragt werden muss. Unter dem Begriff des Gender-Mainstreaming verabredeten 1995 auf der 4. UN-Weltfrauenkonferenz die dort versammelten Regierungen inkl. des Vatikans den kleinsten Reformkompromiss, auf den sie sich einigen konnten, als eine Top-Down Strategie, die Frauen-, aber auch Lesben- und Schwulenbewegungen unterstützen soll.

Frauenrechtlerin und Frauenrechtler sind nicht nur Bezeichnungen für Mitstreiter der älteren Frauenbewegung (1848–1933), sondern auch heute noch gebräuchlich.[2] Für Angehörige der neuen Frauenbewegung seit den 1960er Jahren wird jedoch eher die Bezeichnung Feministin und Feminist verwendet. Zu den männlichen Frauenrechtlern der Vergangenheit gehörte etwa der Ägypter Qāsim Amīn.[3]

Erste Welle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Führerinnen der Frauenbewegung in Deutschland. Illustration aus Die Gartenlaube (1894)
Anita Augspurg, Fotografie des Atelier Elvira, München 1902

Im Zuge der Französischen Revolution wurde auch die Gleichheit zwischen Mann und Frau zum öffentlichen Thema gemacht, zuerst vor allem in den Salons Europas, aber während des Vormärz auch bei den Altkatholikinnen. Auf diese intellektuellen Zirkel bezog sich die abfällige Bezeichnung Blaustrumpf.

Die erste Welle der Frauenbewegung in den USA entstand im Zuge der Anti-Sklaverei-Bewegung. Unter den Abolitionisten befanden sich auch viele, oft religiös motivierte, Frauen. Sie erkannten, dass nicht nur die Rechte der Afroamerikaner, sondern auch die der Frauen nicht den Bürgerrechten anglo-amerikanischer Männer entsprachen. So wurde 1848 die „Declaration of Sentiments“ beschlossen, die sich bewusst an der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung orientierte und die Gleichheit von Frau und Mann und somit von deren Rechten deklarierte. Gefordert wurden vor allem das Wahlrecht für Frauen und eine Reform des Ehe- und Besitzrechtes.[4]

Die Mitglieder der ersten Frauenbewegung wurden Frauenrechtlerinnen genannt. Da eines ihrer Hauptziele das Frauenwahlrecht war, wurden sie auch (häufig abwertend) als Suffragetten (suffrage – englisch Wahlrecht, von latein. suffragium – Abstimmung) bezeichnet.

Die wichtigsten angestrebten Ziele der ersten Welle waren:

Die Suffragette „Mrs. Suffern“ hält ihr Transparent hoch. (1914, vermutlich in New York)

In der älteren Forschung unterschied man für die deutschsprachigen Länder drei Strömungen: die bürgerlich-gemäßigte Frauenbewegung um Henriette Goldschmidt (1825–1920), Louise Otto-Peters (1819–1895), Auguste Schmidt (1833–1902), Helene Lange (1848–1930), Bertha Kipfmüller (1861–1948) und Gertrud Bäumer (1873–1954) mit dem Allgemeinen Deutschen Frauenverein, die bürgerlich-radikale Frauenbewegung um Minna Cauer (1841–1922) und Anita Augspurg (1857–1943) mit dem Deutschen Verband für Frauenstimmrecht und die sozialistische Frauenbewegung um Clara Zetkin (1857–1933). Diese strikte Trennung gilt in der neueren Forschung als veraltet, da es sinnvoller ist, Schwerpunkte des Engagements zu unterscheiden. Der bürgerlich-gemäßigte Flügel trat vorrangig zunächst für das Kommunalwahlrecht und für eine Verbesserung der Bildungsmöglichkeiten für Frauen sowie für die Anerkennung der Erwerbsarbeit von Frauen (so erwirkte Helene Neumann in Königsberg (Pr) den ersten Tariflohn für Textilarbeiterinnen) ein, oft mit Blick auf besonders benachteiligte Berufsgruppen (Dienstboten, Schauspielerinnen). Der bürgerlich-radikale Flügel strebte das volle Frauenwahlrecht auf nationaler Ebene und das Recht auf Zugang zu den Universitäten an, teilweise auch gemeinsam mit den Sozialistinnen. Für die proletarische Frauenbewegung spielte das Recht auf Erwerbstätigkeit kaum eine Rolle, stattdessen konzentrierten sich die Forderungen auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, u. a. auf die gleiche Entlohnung der männlichen und weiblichen Fabrikarbeiter. Allen Flügeln gemeinsam ging es um die Umgestaltung der Gesellschaft auf neuer sittlicher Grundlage.[5] 1898 gründete Elisabet Boehm in Ostpreußen den deutschen Landfrauenverband.

Die Frau der Moderne als Werbeziel 1919 für erste Rundflüge in Doppeldeckern der Deutschen Luft-Reederei;
Plakat: Hans Rudi Erdt; „Kranich“: Otto Firle

In Deutschland gründete sich ein Bund zur Bekämpfung der Frauenemanzipation, der 1912 in Berlin seine erste Hauptversammlung abhielt, die von Ernst Graf zu Reventlow geleitet wurde und auf der die Professoren Ludwig Langemann und Reinhold Sigismund Reden hielten.[6]

Zu den englischen Vertretern der Frauenemanzipation gehörte etwa Percy Bysshe Shelley.[7]

Ab dem Jahr 1900 ging die Geburtenrate deutlich zurück. Um 1910 betrug sie knapp 4, während des Krieges sank sie auf 2; nach einer kurzen Spitze fiel sie erneut Richtung 2 (und ab der Weltwirtschaftskrise 1929 auch darunter).[8] Die durchschnittlich gesunkene Kinderzahl trug zu einem Rollenwandel von Frauen mit Kindern bei.[9]

Während des Ersten Weltkrieges wurden Millionen von Frauen berufstätig, um Männer zu ersetzen, die an einer der Fronten des Ersten Weltkriegs kämpften. Nach 1918 waren Millionen von Männern kriegsinvalide und damit erwerbsunfähig; viele Frauen wurden zur Familienernährerin (siehe auch Erster Weltkrieg#Zivile Verluste). Dieser Krieg und die Deutsche Inflation 1914 bis 1923 erzeugten eine bis dahin noch nicht gekannte soziale Not bei Kriegswaisen und -witwen.[10] Seit dem ersten Kriegsjahr häuften sich daher die Frauenproteste etwa in Form von Lebensmittelunruhen, aber auch durch die Teilnahme von Arbeiterinnen an Massenstreiks.[11]

1918 wurde in Deutschland die Republik ausgerufen; aus der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn wurden die Republiken Österreich und Ungarn; mit der Oktoberrevolution in Russland stürzte das Zarentum und auch Polen wurde eine Republik. Dies zog zahlreiche gesellschaftliche Änderungen nach sich, etwa das in Deutschland 1919 eingeführte Frauenwahlrecht.

Speziell in der kurzen Blütezeit von 1924 bis 1929 ('goldene Zwanziger') wurden viele gesellschaftliche Umwälzungen sichtbar.

Zweite Welle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Auslöser der so genannten zweiten Welle der Frauenbewegung war ein allgemeiner gesellschaftlicher Umbruch und Wertewandel nach dem Golden Age of Marriage der 1950er und 1960er Jahre. In Deutschland wie in den USA wurde sie im Zuge der Neuen Linken im Rahmen des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) von der Studentenbewegung zur sozialen Bewegung. In den USA wurden die Frauen durch die Bürgerrechtsbewegung der Afroamerikaner und die Massenbewegung gegen den Vietnamkrieg inspiriert, sich auch wieder stärker für die Lösung ihrer eigenen Probleme zu engagieren.

Die besonderen Merkmale dieser Frauenbewegung waren:

  • Consciousness Raising: die Entwicklung des neuen gruppenanalytischen Formats ohne formelle Leitungsstruktur der Consciousness Raising-Gruppe durch die New York Radical Women, eine frühe Frauenbefreiungsgruppe in New York City. Auf den Austausch von zunächst individuell erlebten Problemen folgt die Erkenntnis, dass diese weit verbreitet sind, was wiederum Fragen nach Ursachen und Lösungsmöglichkeiten hervorruft.
  • Spektakuläre Aktionsformen inklusive Akte des bürgerlichen Ungehorsams, die sich an den Protestformen der anderen sozialen Bewegungen orientierten und diese weiterentwickelten (siehe Format der Consciousness Raising-Gruppe)
  • Analyse der Ursachen des als Diskriminierung und Gewalt erfahrenen Unrechts;
  • Themen wie Schwangerschaftsabbruch (Schlagwort: „Mein Bauch gehört mir“), Sexualität, sexueller Missbrauch.

Schon der Aktionsrat zur Befreiung der Frauen formulierte 1968 weniger „Frauenprobleme“ als Kritik an der auch von der Neuen Linken nicht in Frage gestellten hierarchischen Geschlechterordnung und leitete daraus die temporär notwendige Selbstorganisation der Frauen ab. Daraus entstand die „autonome“ Frauenbewegung – allerdings erst Jahre später.

Sozialistischer Frauenbund Westberlin (SFB)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kampfsymbol an einer Hauswand

Der Aktionsrat spaltete sich in den marxistisch orientierten Sozialistischen Frauenbund Westberlin um Frigga Haug und viele kleine Gruppen. Helke Sander forderte in einem Manifest alle Aufmerksamkeit für Mütter und Kinder und begründete die Trennung. „Die marxistisch orientierte Fraktion verfasst ein neues Positionspapier und gab sich ab Dezember 1970 einen neuen Namen: Sozialistischer Frauenbund Westberlin (SFB). Dem Leitspruch des Aktionsrates ‚Frauen gemeinsam sind stark‘ fügte der SFB nun die Parole ‚Frauen und Männer sind stärker‘ hinzu.“[12]

Der SFB postulierte 1971: „Wir organisieren uns zunächst separat als Frauen, um in theoretischer Arbeit die Ansatzpunkte zur spezifischen Frauenagitation herauszufinden. Wir sehen dies als Voraussetzung, um unter der Führung der Kommunistischen Partei unsere Aufgabe im Klassenkampf zu ü̈bernehmen“.[13]

Der SFB bekämpfte feministische Positionen vehement.[14] Deshalb sei er nicht als Fortsetzung des Aktionsrats zur Befreiung der Frauen zu sehen und auch kein Vorläufer der Frauenzentren. Erst Jahre später nahm der SFB für sich die Bezeichnungen „feministisch“ und „autonom“ in Anspruch.[15]

Kampagne gegen den Paragraphen 218[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Folge der Selbstbezichtigungskampagne ‚Wir haben abgetrieben‘ kam es 1971 in einigen Städten der Bundesrepublik zu Demonstrationen und Unterschriftensammlungen gegen den Paragraphen 218, der den Schwangerschaftsabbruch unter Strafe stellt. Mit den Parolen „ob Kinder oder keine, bestimmen wir alleine“ und „mein Bauch gehört mir“ forderten Frauen die Freigabe des Schwangerschaftsabbruchs.[16][17]

Brot und Rosen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1971 sammelte Helke Sander einige Frauen um sich, die dann gemeinsam das „Frauenhandbuch Nr. 1: Abtreibung und Verhütungsmittel“ schrieben, das im Selbstverlag erschien. Die erste Auflage betrug 30.000. Dazu Helke Sander im Interview:

„Die Hersteller testeten die Antibaby-Pillen u. a. an Puertoricanerinnen und an Männern, die bei der Herstellung mit Östrogen in Kontakt kamen und denen Brüste wuchsen. Der Vatikan war übrigens an den Fabriken beteiligt! Ich hatte die Pille bereits in den 60er Jahren bekommen, war quasi Versuchskaninchen und litt dabei unter Herzschmerzen – damals dachte ich, es liege an der schlechten Ehe –, tatsächlich war das Östrogen dieser Pillen überdosiert, viele sind daran gestorben. Diese Pillen sind schließlich verboten worden. Deshalb waren auch wir gegen die Forderung ‚Pille auf Krankenschein‘, die Frigga Haug und der SFB erhoben. Zuerst sollte man unschädliche Verhütungsmittel entwickeln, fanden wir. (…) Von der US-amerikanischen Gruppe ‚Our Bodies, Ourselves‘ wussten wir da noch nichts, deren Buch entstand 1971 aus demselben Anlass mit ähnlichem Ergebnis.
1974 machte ‚Brot und Rosen‘ eine große Veranstaltung[18] in der TU, auf der wir Ärzte anzeigten, weil sie illegal abtrieben. Speziell einen mit dem Spitznamen ‚goldene Curette‘ – der aber offiziell ganz strikt gegen Abtreibung war. Ein anderer war über 80 und halb blind, machte aber auch weiter Abtreibungen – lauter skandalöse Mediziner. Obwohl Offizialdelikt, wurde unsere Anzeige nicht verfolgt.“[19]

1972 realisierte Helke Sander zusammen mit Sarah Schumann und Kamerafrau Gisela Tuchtenhagen die Dokumentation „Macht die Pille frei?“[20]

Frauenzentren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im März 1973 wurde das Frauenzentrum in Westberlin eröffnet – das erste im deutschsprachigen Raum. Mit seiner nichthierarchischen Struktur und undogmatischen Ausrichtung unterschied es sich fundamental von allen bisherigen Frauengruppen und bot zum ersten Mal einen Ort, ein eigenes, frauenidentifiziertes, autonomes und basisdemokratisches Zentrum.

Autonom und basisdemokratisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die autonome Frauenbewegung bedeute autonom Unabhängigkeit von allen Formen traditioneller und neuer linker Politik (und in Absetzung vom „Sozialistischen Frauenbund“), aber auch Unabhängigkeit von Parteien, Institutionen und „Staatsknete“ – alle Projekte wurden bis 1976 (erstes Frauenhaus) aus eigener Kraft finanziert. Im Gegensatz zur zeitgleich agierenden orthodoxen (DKP) und maoistischen Linken setzte die autonome Frauenbewegung auf Konsens und Basisdemokratie, ersetzte „Schulung“ durch Selbstbildung, die „Partei-Linie“ durch Meinungsvielfalt. Nach diesem Modell arbeiteten die Frauenzentren, die ab 1973 in rascher Folge in vielen Städten Westdeutschlands entstanden. Basierend auf ebendiesen autonomen, basisdemokratischen Strukturen wuchs dann auch die Bewegung der Bürgerinitiativen rasant; beide zusammen veränderten die westdeutsche Gesellschaft in den 1970er Jahren von Grund auf.

Frauenidentifiziert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Gründung von Zentren und Projekten waren Lesben treibende Kraft, weil sie – wie sie postulierten – keine Energie in Beziehungen zu Männern verlören und „weil sie Frauen einfach lieben“. Eine heterosexuelle Frau erinnert sich:

„Wir hatten erstmal eine große Achtung und Interesse für einander. In jeder Gruppe, auch der § 218-Gruppe, waren sehr viele Lesben. (…) Wir fuhren alle aufeinander ab, weil wir unsere Kraft spürten, das hatte was Erotisches: Da kommen siebzig Frauen zusammen, die alle gewartet und alle in einer bestimmten Richtung gesucht hatten, und dann finden sie plötzlich siebzig andere, die dasselbe wollen. Ein plötzliches Gemeinschaftsgefühl aus einer Erfahrung großer Vereinzelung. „Frauen gemeinsam sind stark“ drückt ja dieses gemeinsame Kraftempfinden aus, das Gefühl, [unsere Situation] gemeinsam verändern zu können, Überschwang im Kraftgefühl!“[21]

Kommunikationswege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1973 bis 1976 tauschten die Frauenzentren Ideen und Erfahrungen untereinander mittels einer ‚Frauenzeitung’ aus – einem selbstgetippten Organ mit rotierender Redaktion – und ab 1975 auch mittels ‚Frauenjahrbuch‘ und ‚Frauenkalender’. Frauengruppen aller Couleur trafen sich zu Kongressen, darunter in Frankfurt 1972, München 1973, Coburg 1973, ab 1971 zum Femø Women’s Camp, in Brüssel 1976 zum Internationalen Tribunal zu Gewalt gegen Frauen. Lesbengruppen trafen sich schon ab 1972 jährlich zum Pfingsttreffen, später Lesben-Frühlings-Treffen (LFT) genannt. Eine wichtige Rolle spielten Frauenfeste, zu denen die Frauenrockband Flying Lesbians von 1974 bis 1977 in vielen Städten aufspielte. 1976 bis 1983 sorgte die Sommeruniversität für Frauen mit tausenden Teilnehmerinnen für den fachlichen Austausch. 1976 übernahmen die Zeitschriften Courage und EMMA die Kommunikation zwischen Interessierten und Frauenprojekten. Nun verloren Frauenzentren ihre Bedeutung als Brutkasten, die Bewegung war schon zu groß für einen „Laden“.[22]

Projekte der autonomen Frauenbewegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beratung zum Schwangerschaftsabbruch und Organisieren von „Holland-Fahrten“ zu Abtreibungskliniken band zu Beginn viel Energie in den Frauenzentren. Alsbald entstanden aus Arbeitsgruppen vielfältige Projekte: Frauengesundheitszentren, Psychologische Beratung, Frauenhaus, Notruf und Beratung für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen, Kurse in Selbstverteidigung. Es fanden sich in berufsorientierten Gruppen Lehrerinnen, Hochschuldozentinnen, Künstlerinnen, Musikerinnen, Frauen in Naturwissenschaften und Medienschaffende. Sie gründeten Zeitschriften, Verlage, einen Buchvertrieb, eine Druckerei, Frauenkneipen und in vielen Orten Frauenbuchläden.[23]

Als Beispiel siehe auch: Frauenzentrum Westberlin, Lesbisches Aktionszentrum Westberlin.

Männerbewegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Reaktion auf die Frauenbewegung entwickelte sich ab den späten 1960er Jahren eine Männerbewegung. Sie besteht aus in der Weltanschauung sehr unterschiedlichen Organisationen und Strömungen. Es gibt seit den 1960er Jahren Männergruppen, die versuchen, ein neues Selbstverständnis zu finden, das Erkenntnisse der Geschlechter- und Männerforschung aufnimmt. Der Schwäche des kritischen Ansatzes innerhalb der Männerbewegung in Deutschland geschuldet, entwickelten sich die Männerforschung und die praktische Jungenarbeit hier erst mit großer Verspätung.

Neben der antisexistischen und Men’s-Liberation-Bewegung gibt es auch reaktionäre maskulistische Züge, Strömungen innerhalb dieser betrachten den Feminismus als Feindbild und sind Teil des konservativen „Backlash“ der 1980er Jahre.

Dritte Welle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frauen in Dhaka, Bangladesh, demonstrieren am 8. März für ihre Rechte

In den 1990er Jahren entwickelte sich in den USA eine dritte Welle der Frauenbewegung. Sie war eine Reaktion auf einen populären Antifeminismus und auf die Ansicht, dass Feminismus obsolet sei, weil er alle Ziele erreicht hätte. Manche sehen das Entstehen der dritten Welle auch als eine Antwort auf innerfeministische Debatten wie die Feminist Sex Wars. Die Bezeichnung „dritte Welle“ (third-wave feminism) kam in der ersten Hälfte der 1990er Jahre auf und geht zurück auf Rebecca Walker, die einige Jahre später (1997) Mitbegründerin der Third Wave Foundation war.[24]

Die dritte Welle des Feminismus orientiert sich sehr stark an den Zielen der zweiten Phase, die sie auch heute noch nicht verwirklicht sieht. Angebliche oder tatsächliche Fehler des radikalen und kulturellen Feminismus der zweiten Welle, wie z. B. Ethnozentrismus und (teilweiser) Ausschluss der Männer, sollen korrigiert und der Feminismus den aktuellen gesellschaftlichen Gegebenheiten angepasst werden. Darüber hinaus geht es um das Infragestellen problematischer Identitätskonzepte, von Geschlechtsidentität und Sexualität.

Es ist vor allem ein Generationenwechsel. Feminismus als Begriff steht zur Disposition, für einige jüngere Frauen gilt er als hausbacken und „uncool“, da sie sich mit den Feministinnen der vergangenen Jahrzehnte nicht identifizieren. Andererseits sehen viele junge Frauen eine Gleichberechtigung der Geschlechter noch keineswegs verwirklicht und betrachten die vorhergehenden Generationen Feministinnen als wichtige politische Vorreiterinnen und den Begriff des Feminismus weiterhin als politisch notwendig. So entstanden u. a. die Riot Grrrls in den USA aus einem Punk-Kontext. Elemente der Riot-Grrrl-Bewegung wurden auch in Deutschland aufgegriffen. Die jungen Feministinnen der dritten Welle arbeiten vor allem mit dem Internet und zielorientiert in Projekten und Netzwerken mit feministischer Ausrichtung, z. B. in der Third Wave Foundation (USA) bzw. mit konkreten Projekten wie etwa Ladyfesten. Durch die Aneignung von Internetmedien vernetzen sich Frauen und Frauenorganisationen über nationale und kulturelle Grenzen hinweg; bilden translokale Netzwerke, durch die sie sich in ihrer lokalen Arbeit und Anliegen unterstützen und gemeinsam Advokatinnenpolitik betreiben.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frauenbewegung in einzelnen Ländern:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allgemein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Antoinette Burton: History is Now: feminist theory and the production of historical feminisms. In: Women’s History Review. Band 1, Nr. 1, 1992, S. 25–39 – die Konstruktion der Geschichte(n) des Feminismus.
  • Anke Domscheit-Berg: Mauern einreißen! Weil ich glaube, dass wir die Welt verändern können. Heyne, München 2014, ISBN 978-3-453-20042-5.
  • Stefanie Ehmsen: Der Marsch der Frauenbewegung durch die Institutionen: Die Vereinigten Staaten und die Bundesrepublik im Vergleich. Westfälisches Dampfboot, Münster 2008.
  • Margarete Grandner, Edith Saurer (Hrsg.): Geschlecht, Religion und Engagement. Die jüdischen Frauenbewegungen im deutschsprachigen Raum. 19. und frühes 20. Jahrhundert. Böhlau, Wien/ Köln/ Weimar 2005, ISBN 3-205-77259-8, S. 79–101.
  • Antonia Meiners (Hrsg.): Kluge Mädchen: Oder wie wir wurden, was wir nicht werden sollten. Sandmann, München 2011, ISBN 978-3-938045-56-5.
  • Reimar Oltmanns: Vive la Française! Die stille Revolution der Frauen in Frankreich. Rasch und Röhring, Hamburg 1995, ISBN 3-89136-523-3.
  • Ute Planert (Hrsg.): Nation, Politik und Geschlecht. Frauenbewegungen und Nationalismus in der Moderne. Campus, Frankfurt am Main/ New York, NY 2000, ISBN 3-593-36578-2.
  • Hedwig Richter, Kerstin Wolff (Hrsg.): Frauenwahlrecht. Demokratisierung der Demokratie in Deutschland und Europa. Hamburger Edition, Hamburg 2018.
  • Renate Reimann: Frauen auf den Barrikaden. Mutige Schritte auf dem langen Weg zur Gleichberechtigung. In: Einst und Jetzt (= Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung). Würzburg 2002, S. 193–226.
  • Hannelore Schröder: Widerspenstige – Rebellinnen – Suffragetten. Feministischer Aufbruch in England und Deutschland. Ein-Fach, Aachen 2001, ISBN 3-928089-30-7.
  • Petra Unger: Frauen Wahl Recht. Eine kurze Geschichte der österreichischen Frauenbewegung. Mandelbaum, Wien 2019, ISBN 978-3-85476-688-9.
  • Anke Wolf-Graaf: Frauenarbeit im Abseits. Frauenbewegung und weibliches Arbeitsvermögen. Frauenoffensive, München 1981.
  • Ruth Nattermann: Jüdinnen in der frühen italienischen Frauenbewegung (1861-1945). Biografien, Diskurse und transnationale Vernetzungen. De Gruyter, Berlin/Boston 2020, ISBN 978-3-11-069328-7.

Literatur- und Ideengeschichte und Geschichte der Frauenbewegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Zweiten Welle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Third-Wave-Feminismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jennifer Baumgardner, Amy Richards: Manifesta: Young Women, Feminism, and the Future. Farrar, Straus and Giroux, 2000, ISBN 0-374-52622-2. (engl., über die Dritte Welle in den USA mit historischem Rückblick)
  • Jennifer Baumgardner, Amy Richards, Winona LaDuke: Grassroots: A Field Guide for Feminist Activism. Farrar, Straus and Giroux, 2005, ISBN 0-374-52865-9. (englisch)
  • Leslie Heywood, Jennifer Drake (Hrsg.): Third Wave Agenda: Being Feminist, Doing Feminism. University of Minnesota Press, 1997, ISBN 0-8166-3005-4. (englisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikisource: Frauenbewegung – Quellen und Volltexte

Quellen und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. U. Gerhard: Frauenbewegung und Feminismus. Eine Geschichte seit 1789. München 2009, S. 6.
  2. Begriff „Frauenrechtlerin“ in der Gegenwart: tagesschau.de vom 29. November 2006 (Memento vom 31. Juli 2010 auf WebCite) taz.de vom 26. September 2006 tagesspiegel.de vom 3. September 2006 PR Newswire 4. Januar 2006
  3. Charles C. Adams: Islam and Modernism in Egypt. 2. Auflage. Russell & Russell, New York 1968, S. 231–235.
  4. Howard Zinn: A People’s History of the United States. Harper Perennial, 2005, ISBN 0-06-083865-5, S. 123.
  5. André Böttger: Frauenwahlrecht in Deutschland. In: Marjaliisa Hentilö, Alexander Schug (Hrsg.): „Von heute an für alle!“ Hundert Jahre Frauenwahlrecht. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2006.
  6. 1. Hauptversammlung des Bundes zur Bekämpfung der Frauenemanzipation, in: Schlesische Volkszeitung, 5. November 1912, S. 2.
  7. Evelyne Keitel: Lyrik, Inzest und die Liebe zur Mathematik: Ein schwieriges Erbe für Lord Byrons Töchter. In: Luise F. Pusch (Hrsg.): Töchter berühmter Männer: Neun biographische Portraits (= Insel TB. 979). Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-458-32679-0, S. 155–208, hier: S. 160.
  8. Deutschland im Demografischen Wandel. Ausgabe 2005 (PDF; 7,9 MB), siehe Grafik links auf S. 15: Der Geburtenrückgang in Deutschland (Herausgeber: Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels)
  9. siehe auch Barbara Beuys: Die neuen Frauen – Revolution im Kaiserreich. Hanser Verlage, 2014, ISBN 978-3-446-24491-7.
  10. Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. Paderborn 2009, ISBN 978-3-506-76578-9, S. 663 ff.
  11. Vgl. Veronika Helfert: Gewalt und Geschlecht in unorganisierten Protestformen in Wien während des ersten Weltkrieges. In: Jahrbuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung. Heft II/2014; sowie Irena Selisnik, Ana Cergol Paradiz, Ziga Koncilija: Frauenproteste in den slowenischsprachigen Regionen Österreich-ungarns vor dem und im Ersten Weltkrieg. In: Arbeit – Bewegung – Geschichte. Heft II/2016.
  12. Cristina Perincioli: Berlin wird feministisch. Das Beste, was von der 68er-Bewegung blieb. Querverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-89656-232-6, S. 155.
  13. Pelagea. Berliner Materialien zur Frauenemanzipation. Hrsg. vom Sozialistischen Frauenbund Westberlin (SFB) 2/1971.
  14. Frigga Haug: Verteidigung der Frauenbewegung gegen den Feminismus. In: Das Argument. Band 15, H. 83, 1973, ISSN 0004-1157
  15. Cristina Perincioli: Berlin wird feministisch. Das Beste, was von der 68er-Bewegung blieb. Querverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-89656-232-6, S. 158.
  16. Annette Kuhn (Hrsg.): Die Chronik der Frauen. Dortmund 1992, ISBN 3-611-00195-3, S. 577.
  17. Dokumente der „Aktion 218“, die in mehreren Städten wirkte, finden sich in Ilse Lenz (Hrsg.): Die Neue Frauenbewegung in Deutschland. VS Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17436-5, S. 67–84.
  18. Annette Kuhn (Hrsg.): Die Chronik der Frauen. Dortmund 1992, ISBN 3-611-00195-3, S. 583.
  19. zit. nach Cristina Perincioli: Berlin wird feministisch. Das Beste, was von der 68er-Bewegung blieb. Querverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-89656-232-6, S. 199.
  20. Der Film „Macht die Pille frei?“ aus dem Jahre 1972 wird heute von Studio Hamburg verliehen.
  21. Cristina Perincioli: Berlin wird feministisch. Das Beste, was von der 68er-Bewegung blieb. Querverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-89656-232-6, S. 126.
  22. Wie die Stadtteil- und Kinderläden hatten auch Frauenzentren oft ehemalige ‚Tante-Emma-Läden’ gemietet.
  23. Annette Kuhn (Hrsg.): Die Chronik der Frauen. Dortmund 1992, ISBN 3-611-00195-3, S. 579, 588–592.
  24. Antje Schrupp: Third Wave Feminismus