Streifzüge, Heft 2/1999

Medieninhaber: Kritischer Kreis — Verein für gesellschaftliche Transformationskunde. Der Medieninhaber ist zu 100% Eigentümer der Streifzüge und an keinem anderen Medienunternehmen beteiligt.
Herausgeberin: Context — Initiative für freie Studien und brauchbare Information
Grundlegende Richtung: Kritik
Redaktion (zugleich Mitglieder des Leitungsorgans des Medieninhabers): Stephan Grigat, Patrizia Gruber, Franz Schandl, Gerhard Scheit, Günter Schneider, Gerold Wallner, Maria Wölflingseder und Robert Zöchling
Produktion: Kemmerling Zöchling & Partner Medien- und Informationsdienste KEG, 1010 Wien
Hersteller: Fa. Melzer, 1070 Wien

Daher!

Der Theoretiker ist berührbarer als der Praktiker meint. Deswegen ist er auch Theoretiker, will er doch wissen, was warum ist. Zwar sind die Streifzüge keine politische Postille und auch ansonsten nicht darauf abgestellt, alles Mögliche sofort zu kommentieren, die Ereignisse in Jugoslawien, die Konflikte im Kosovo und das Eingreifen der NATO haben uns denn doch bewogen, durchaus unterschiedlich akzentuierte Beiträge aus unserem Umfeld in dieser Ausgabe an vorderster Stelle zu positionieren. Der (...)

Beitræge

Albaner auf Schindlers Liste

Über den NATO-Einsatz gegen Auschwitz

1

Während Ostern seit je Wagners Parsifal gegeben wird, bringt das österreichische Fernsehen nun zusätzlich am Karfreitag Schindlers Liste. Erlöst der „reine Tor“ auf der Bühne durch bloße Keuschheit die Gralsritter von der „ewigen Jüdin“ Kundry und rettet den heiligen Gral, so zeigt der reine Unternehmer (...)


Morden darf nur der Norden

3

Auf diese grobe Grundformel könnte man die Neueste Weltordnung bringen, die da soeben an Jugoslawien ihr erstes Exempel statuiert. So stellt sich das allzuständige und mächtige kapitalistische Abendland, die NATO, die Welt vor: Es regiert, es definiert, es bombardiert. Wer zivilisiert ist, (...)


Der Bock ist nicht der Gärtner

5

50 Jahre nach ihrer Gründung scheint die politische Klasse der Bundesrepublik endlich am Ziel ihrer außenpolitischen Wünsche angelangt zu sein: Deutschland hat als ein ganz normales „demokratisches Land“ das Menschenrecht auf Militäreinsatz wiedererlangt und darf im Rahmen der NATO mitbomben für die (...)


Wert und Geschlechterverhältnis

7

In der bisherigen marxo-feministischen Debatte blieb das Verhältnis von Wertform der Ware und Geschlechterverhältnis auf der theoretischen Meta-Ebene stets unterbelichtet. „Der Wert“ wurde als eine geschlechtsneutrale Kategorie und die geschlechtliche Hierarchie bloß als sekundäres oder paralleles (...)


Was Wert ist

11

Notizen zu Michael Heinrichs „Untergang des Kapitalismus?“. Antikritik und Konkretisierung. Inklusive insistierender Marx-Exegese. Exklusive Gebrauchswert. Michael Heinrichs Ausführungen in der letzten Ausgabe der Streifzüge (1/1999) geben mehr Rätsel auf als sie lösen. In der Folge will ich dies (...)


Nationalismus und Öcalan

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1. Der naive Humanismus, eine Anschauungsweise die vom moralistischen Linksradikalismus bis zum Linksliberalismus zu Hause ist, glaubt, überall auf derWelt Menschen und nichts als Menschen sehen zu können. In Wirklichkeit verhält es sich natürlich ganz anders. In der bürgerlichen Gesellschaft ist (...)


VHS-Kurse mit Stephan Grigat

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Marx nach dem Marxismus (Nr. 411018) Zehn Jahre nachdem der Marxismus als Rechtfertigungswissenschaft des Realen Sozialismus im Ostblock ausgedient hat, soll ein Blick auf den ursprünglichen Marx geworfen werden. Auch wenn dieser Denker des 19 Jahrhunderts heute ebenso für tot erklärt wird wie (...)


Was bleibt von Georg Lukács’ „Geschichte und Klassenbewußtsein“?

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Georg Lukács ist als Verfasser von Geschichte und Klassenbewußtsein jener Autor, auf den sich alle spätere Theorie, die der Auseinandersetzung mit der Marxschen Fetischkritik zentrale Bedeutung beimißt, in der einen oder anderen Form bezieht. Er gilt als Wegbereiter einer Marx-Interpretation, die (...)


Freiheitliche Sirenen

18

Bei den folgenden beiden Texten handelt es sich um die „1. Lieferung“ einer längeren dialogischen Auseinandersetzung zwischen Gerhard Scheit und Franz Schandl über den Fall Haider und den Rechtsextremisinus. Gerhard Scheit: Rassismus als springender Punkt Ich möchte mit einem Punkt in deinem Text (...)

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