
Bisher war die erste Umschlagseite ein Verhau. Dilletantischer Versuch, auf Neo-Dada zu spielen, oder sonst ein Bluff. Ab der vorigen FORVM-Nummer teilt der Umschlag klar mit, was drin zu finden ist. Das ist ein Fortschritt. Bei jeder „neuen Blattlinie“ bleibt dem Leser, zu warten, bis sie älter (...)
Strategie des Friedens
Der Frieden ist zu wichtig, um ihn den Friedensforschem zu überlassen.
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Das ist machbar!
Wien, 25.6.82 Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr, eine der ungelösten Fragen unserer an solchen reichen Zeit ist, wo Österreich bleiben soll bzw. wo bleibt Österreich. Diese Frage einer Lösung näherzuführen, haben wir uns noch knapp vor Abreise in die Ferien entschlossen. Es wird im Herbst ein (...)
Erbarmungslose Poesie
Hans Weigel (Hrsg.), Junge Literatur aus Österreich ’81, Österreichischer Bundesverlag, Wien 1982, brosch., S 48,—, Ln. S 88,—.
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Das ist machbar!
von salzburg nach österreich
Österreich soll auf dem Balkan bleiben? Man gestatte mir ein rüdes „Höh!“ Ist Schruns Balkan? Ist Reutte Balkan? Sind Herbert Salcher und Paul Flora Balkanesen? No eben! Und was heißt überhaupt „bleiben“? Wenn bleiben, dann „bei den Alpen“ — auch nicht schlecht. Der Balkan ist keine österreichische (...)
Jüdische Schelmin
Brigitte Schwaiger/Eva Deutsch, Die Galizianerin, Paul Zsolnay Verlag Wien 1982, 224 Seiten Leinen, S 170,—/DM 24‚—
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Das ist machbar!
Michael Siegert, seit August wohlbestallter Redakteur des profil, ist gelernter Zeitgeschichtler. Fast zehn Jahre war er, bis zum vorigen Heft, geschäftsführender Redakteur des FORVM — nach knapp zehn Jahren Torberg (wortwitzstolze kalte Kriegskultur) und gut zehn Jahren Nenning (aufklärerische (...)
oder Der wirkliche Weltuntergang findet in Österreich statt Es gab immer mehr Tage, an denen nichts gelang: kein Handelsabkommen, keine Familienfeier, kein Vogelnest. Die Käufer kauften nicht, die Wähler wählten nicht und die Fernsehansager sagten ein falsches Programm voraus. An diesen Tagen (...)
Janos Hajdu ist einer der bekanntesten Journalisten Ungarns, vor allem als Moderator von Diskussionen im Fernsehen. Im Club 2 des ORF ist er, soll der „Osten” vertreten sein und will man jemand Vernünftigen und Lebendigen, beinah Dauergast. Wenn man Schicksalsfragen analysiert bzw. über solche (...)
Dandy Pynchon
Thomas Pynchon: Die Enden der Parabel. Roman. Rowohlt Verlag, Reinbek b. Hamburg, 1981, 1194 Seiten, DM 48,—, öS 364,80
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Vor Fünf Jahren starb Ernst Bloch, 92 (geb. Ludwigshafen 8. Juli 1885, gestorben Tübingen 4. August 1977), Mitglied unseres Redaktionsbeirates. Es ist viel länger her. Es ist viel kürzer her. Zum Beweis der nachfolgende unveröffentlichte Text, gesprochen auf einem internen Symposion der (...)
Bericht eines Psychologen von seinem Besuch in Jürg Jegges Schule Unterwegs im Auto, durch den Nebel dieses düsteren Novembertages hadere ich mit mir, ob ich mich nicht besser abgemeldet hätte für meinen ersten Besuch in der Kleingruppe Lufingen. Nachdem mein Seelenheil am Tag zuvor durch private (...)
Anna B. bezog eine kleine Rente von der Sozialversicherung. Von dieser hätte sie recht und schlecht leben können, wäre sie keine Raucherin gewesen und hätte fast jeden menschlichen Kontakt sein lassen. So aber kostete die Straßenbahn Geld, Kaffee und Kuchen ziemlich viel Geld und Zigaretten sehr (...)
Es wiad a Wein sein und mia wean no immer so sein
In zehn Jahren, da platzen die Schränke, zerbersten die Schubladen und Millionen unterschlagener Gedichte, Pamphlete, Erzählungen drängen geschlossen ans Tageslicht, hinaus auf die Dorf- und Marktplätze, verkrallen sich in den Wangen der Lektoren, trommeln befreite Poesie in die Staubnacht. (...)
Über Literatur und Politik in Österreich
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(Beinahe) Grund-lose Bemerkungen zur (beinahe) überflüssigen Frage: Was ist (heute noch) links? Die Zeit der „Theoriediskussionen“ und der „Strategiedebatten“ scheint in der Linken vorläufig einmal vorbei zu sein. Dem Objektiven gegenüber ist man legerer geworden. Man fragt nicht mehr, seiner selbst (...)
Loszuwerden
Borneman, Ernest: Reifungsphasen der Kindheit. Lehrbuch der sexuellen Entwicklungspsychologie, Band 1, 263 Seiten. Wien: Jugend & Volk 1981. öS 298,—-. Frankfurt am Main: Diesterweg 1981. DM 39,80. Aarau: Sauerländer 1981. sFr (...)
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Reformsklerotik
Egon Matzner: Der Wohlfahrtsstaat von morgen. Entwurf eines zeitgemäßen Musters staatlicher Interventionen. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1982, 408 Seiten, öS 398,—.
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Wie das frustrierte Schulmeisterlein Jürg Jegge im Zürcher Unterland eine andere Schule erfand, selber seine Bücher schreibt, ein anderes Leben einrichtet und dabei nicht reicher, aber immer vergnügter wird. Meinem Bedürfnis, in Österreich auf den ideenreichen Schweizer, Alternativpädagogen, (...)
So begann das alternative schwyzer Schulmeisterlein J. J. seine Rede über die Integration Behinderter in die Gesellschaft, diesen Herbst in Davos. Zur Person Jegges siehe Fritz Herrmann: St. Jegge, zahl für uns! (in diesem Heft) Nach dieser Unterbrechung soll Jürg seine Rede nochmals beginnen — (...)
Wiener Sexiety
Doris Byer: Fräulein Elfi. Ein Trivialroman. Rogners Edition bei Ullstein, 1982, 164 Seiten, S 127,70/DM 16,80
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Linguistische Thesen auf einer Veranstaltung der Wiener Festwochen ’82 Ich gehe aus von dem Satz meines reaktionären Lieblingsautors Novalis: „Wenn der vorwärtsgerichtete Blick nach rückwärts führt, kann nur der rückwärts gerichtete Blick nach vorwärts führen“, und bringe daher Beispiele aus der (...)
Es war im Februar 1960 in einem Café in Kairo. Einige ägyptische junge Leute versuchen, mir klarzumachen, daß die Israelis Hunde seien und Ben Gurion kein Mensch, sondern eine ekelhafte Mischung aus Schakal und Aasgeier. Ich werfe ihnen vor, gegen alle Konflikterfahrungen zu verstoßen: wer seinen (...)
Wohnungsnot ist ein kleineres Übel. Da Friedrich Engels verhindert war, zu einer Veranstaltung über die Wohnungsfrage im Rahmen der Wiener Festwochen 1982 auf Einladung Helmut Zilks teilzunehmen (das letzte Mal war F. E. am 11. September 1893 in Wien, auf Einladung Viktor Adlers) — drucken wir (...)