Geboren am 19. Jänner 1950 in Wien, verstorben am 21. März 1991 ebenda, Komponist. Studierte an der Musikhochschule und an der Universität Wien, arbeitete 1969-1972 am Institut für Elektroakustik in Wien und als Schlagzeuger in der Improvisationsgruppe „Spiegelkabinett“, war seit Anfang 1972 Mitglied des Vereins der Redakteure und Angestellten des NEUEN FORVMs. Seine wichtigsten Kompositionen sind die „Todesfuge“ (1980) und die Oper „Der Weltuntergang“ (1985). Förderungspreise des Wiener Kunstfonds (1974, 1977), Förderungspreis der Stadt Wien für Musik (1984).


Geb. 1921 in Burgaz am Schwarzen Meer, lebt seit 1942 in Wien. Studierte an der Wiener Musikakademie Komposition bei Alfred Uhl und Theorie bei Erwin Ratz. Zahlreiche Aufführungen in Wien, Stuttgart, Rom, San Franzisko, Athen, Tokio. Werke in herkömmlicher Notation: Konvolut für Klavier (1943 bis (...)

Avantgarde auf steirisch

Liquidation der Avantgarde?

Schöne Heimstatt für Subkultur

Pop und kein Klassenkampf

Josef Matthias Hauer

Untertanenmusik

Roman Haubenstock-Ramati

Hanns Eisler

Friedrich Gulda

Gegen Treibjagd auf Spartakus
Wir appellieren an die Regierung, die Justiz, die Polizei und die Massenmedien vor einer Kriminalisierung der Gruppe „Spartakus“. Der gegenwärtige Kurs der gerichtlichen und polizeilichen Maßnahmen steuert auf einen Punkt hin, wo politische Aktionen mit Gefängnis bestraft werden. Die von der (...)

Menschen — Jahre — Leben
Ilja Ehrenburg: Menschen — Jahre — Leben, Band 1 1891-1922, Band 2 1923-1941, Kindler Sonderausgabe, München 1972.
Sie wollen diesen Text online lesen?
Das ist machbar!

Adorno und der Weltgeist

Aktuelle Kunst in Osteuropa • Kunst — Praxis heute
Klaus Groh (Hrsg.): Aktuelle Kunst in Osteuropa. DuMont Aktuell, Köln 1972. Karin Thomas (Hrsg.): Kunst — Praxis heute. DuMont Aktuell, Köln 1972.
Sie wollen diesen Text online lesen?
Das ist machbar!

Die letzten Adorno-Epigonen haben es halt schwer. Auf dem Rückzug in die gesellschaftlich sanktionierten Reservate der großen „Verweigerung“, schlagen sie gelegentlich noch wild um sich. Dabei zerschlagen sie einiges Porzellan in ihren verstaubten Elfenbeintürmen. Dieses linkische (...)

Von Schönberg zu Agitprop
Am 7. September jährt sich der Todestag H. E.s zum zehntenmal. Als E. starb, war er im Westen völlig unbekannt. Man hatte ihn systematisch totgeschwiegen. In den letzten Jahren ließ sich diese Ignorierung nicht länger aufrecht erhalten. Natürlich fehlt es nicht an Versuchen, E.s politisches (...)
Sie wollen diesen Text online lesen?
Das ist machbar!

Gustav Mahler
Wolfgang Schreiber: Gustav Mahler. Rowohlts Monographien. Reinbek 1971.
Sie wollen diesen Text online lesen?
Das ist machbar!

Radikal-böse Literatur

Eisler-Kassette

Canti di vita e d’amore
Luigi Nano: Canti di vita e d’amore, Per Bastiana — Tai-Yang Cheng, Omaggio ad Emilio Vedova. Studienreihe Neuer Musik. Wergo 60067, 1972, DM 22.
Sie wollen diesen Text online lesen?
Das ist machbar!

Letzte Erklärungen

Die Musik ist nämlich eine merkwürdige Kunst. Ihre Muse hat Leibschaden: es fehlen ihr beide Beine, und so kann sie auf der Erde nicht stehen und gehn und sie ist gezwungen, sich mittels ein Paar äußerst schadhaft gewordener Flügel in ‚höheren Regionen‘ zu bewegen. Aber auch dort stören jetzt schon die (...)

Darmstädter Beiträge zur Neuen Musik XIII
Darmstädter Beiträge zur Neuen Musik XIII — Ferienkurse 1972, Schott Verlag, Mainz, 1973, DM 18.
Sie wollen diesen Text online lesen?
Das ist machbar!

Schreibtischproletariat

Faschismus-Design

Hü-Hott!


Wilhelm Zobl (* 9. Januar 1950 in Wien; † 21. März 1991 in Hannover)[1] war ein österreichischer Komponist, Musikwissenschaftler und Übersetzer.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wilhelm Zobel studierte, im Anschluss an seine Ausbildung als Gitarrist, Klavier bei Erwin Christian Scholz, Schlagzeug bei Richard Hochrainer sowie Komposition bei Friedrich Cerha und Erich Urbanner an der Musikhochschule Wien.[1] Danach folgte ein Studium der Musikwissenschaft und Mathematik an der Uni Wien. Von 1972 bis 1973 studierte Zobl in Warschau Komposition bei Włodzimierz Kotoński und Musikwissenschaft und Ästhetik an der Humboldt-Universität zu Berlin (damalige DDR). Seine Studien in Berlin schloss er im Jahr 1978 mit der Dissertation Hanns Eislers Verhältnis zur Tradition und seiner Promotion zum Dr. phil. ab.
Von 1969 bis 1972 arbeitete Zobel an der Musikhochschule Wien am Institut für Elektroakustik. Zu dieser Zeit war er auch Gründer und Schlagzeuger der Improvisationsgruppe Spiegelkabinett.[2] In den Jahren 1972/1973 arbeitete er im Experimentalstudio des polnischen Rundfunks Warschau, sowie als Musikkritiker und Übersetzer von Henrik Ibsen (gemeinsam mit der norwegischen Komponistin Synne Skoven).[2] In den Jahren 1976 bis 1983 war er Geschäftsführer der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik-Sektion Österreich. Nachdem er bis zum Jahr 1988 die Vizepräsidentschaft innehatte, war er von 1988 bis 1991 Präsident der Gesellschaft.
Im Jahr 1985 hatte Zobel eine Gastprofessur an der Universität von São Paulo und eine Dozentenstelle in Rio de Janeiro bei den Cursos Latinoamericanos de Musica Contemporanea.[2] Im Jahr 1987 kehrte er an die Musikhochschule Wien zurück und erhielt einen Lehrauftrag für Elektroakustische Musik, den er bis zu seinem Tode innehatte.
Wilhelm Zobl wurde am 11. April 1991 auf dem Wiener Zentralfriedhof in einem ehrenhalber gewidmeten Grab (Gruppe 40, Nummer 164) bestattet.[3]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1973: Karl-Sczuka-Preis des Südwestfunks[4]
- 1984: Förderungspreis der Stadt Wien[5]
- 1989: Förderungspreis des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst[6]
Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Elektronische Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Zwischenraum – Välihuone (1969)[7]
- Piano Ping Pong Piece – für Klavier und Tonband (1969)[7]
- Ändere die Welt, sie braucht es – Lehrstück für Komponist und Hörer (1973)[7][8]
- Cello-Einsätze – für Violoncello und Tonband (1976)[7]
- Jura Soyfer-Lieder – zum Geburtstag von Dr. Bruno Kreisky (1981)[7]
Solomusik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Mobile Formen – für 1 bis 4 Gitarren (1969)[7]
- Isolationen – für Klavier (1970)[7]
- Transformationen – für Gitarre (1970)[7]
- Now – für Schlagzeug (1971)[7]
- Figuren – für Gitarre solo (1976)[7]
- Variationen über das Dachau-Lied – für Klavier (1981–1985)[7]
- Aria Brasileira – für Klavier (1987)[7]
Ensemblemusik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Zehn Sätze – für Streichquartett (1976)[7]
- Das Lied des Skorpions – für Gesang und Kammerensemble, nach Texten von Heinz Rudolf Unger (1978/1979)[7]
- Heine-Lieder – für 2 Singstimmen (Sänger, Sängerin), Flöte, Viola, Kontrabass und Klavier (1979)[7]
- Todesfuge – für gemischten Chor und zwei Klaviere, nach Paul Celan (1980)[7]
- Der Lechner Edi schaut ins Paradies – Bühnenmusik zum gleichnamigen Stück von Jura Soyfer (1981)[7]
- Allerlei Rauch – Zigarrenlied für Chansonnier und sieben Instrumente (1983)[7]
- Donaulieder – Schachwalzer Nr. 2 für Kammerensemble, den Hainburg-Besetzern gewidmet (1984)[7]
- Suite aus der Oper „Der Weltuntergang“ – für 3 Solisten, Chor und Kammerorchester, nach Texten von Peter Vujica und Jura Soyfer (1987)[7]
- Escada da Vida – für Chor, Bläserensemble und Schlagzeug, Text: Daniel Buch (1990)[7]
Bühnen-/Filmmusik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die Reparatur – Filmmusik zum gleichnamigen Film von Michael Scharang (1982)[7]
- Die Kameraden des Koloman Wallisch – Filmmusik zum gleichnamigen Film von Michael Scharang (1983)[7]
- Heimkehrergesichte – Filmmusik zum gleichnamigen Film von Michael Scharang (1985)[7]
- Böhmen liegt am Meer – Musikalisches Theater für Schauspielerin, Violoncello und Tonband, nach Texten von Pablo Neruda und Ingeborg Bachmann (1976/1977)[7]
Übersetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ein Puppenheim – Schauspiel in 3 Akten von Henrik Ibsen, gemeinsam mit Synne Skoven
- Baumeister Solness – Schauspiel in 3 Akten von Henrik Ibsen
- Ein Volksfeind – Schauspiel in 5 Akten von Henrik Ibsen, gemeinsam mit Synne Skoven
- Gespenster – Familiendrama in 3 Akten von Henrik Ibsen, gemeinsam mit Synne Skoven
Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Materialien zur Musiksoziologie, mit Elfriede Jelinek und Ferdinand Zellwecker (1972)
- Der Streit um Hanns Eislers Faustus, mit Wolfgang Fritz Haug und Klaus Völker (1978)
Filmporträt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Wilhelm Zobl – oder: Die Kunst zu erben. WDR Köln, 1981; Buch & Regie: Hansjörg Pauli
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b Alexander Rausch: Zobl, Wilhelm. In: Oesterreichisches Musiklexikon online; abgerufen am 12. Mai 2021.
- ↑ a b c Biografie Wilhelm Zobl. In: Musikdatenbank von mica – music austria, 23. Februar 2020; abgerufen am 13. Mai 2021.
- ↑ Ehrengrab von Wilhelm Zobl auf friedhoefewien.at
- ↑ PreisträgerInnen und Preiswerke Karl-Sczuka-Preis auf swr2.de
- ↑ Förderungspreis der Stadt Wien – Preisträger. Wien Geschichte Wiki; abgerufen am 15. Februar 2021
- ↑ Rudolf Flotzinger: Preise/Preisträger. In: Oesterreichisches Musiklexikon online; abgerufen am 15. März 2021.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y Werkeverzeichnis Wilhelm Zobl. In: Musikdatenbank von mica – music austria, 23. Februar 2020; abgerufen am 13. Mai 2021.
- ↑ Wilhelm Zobl: Ein Lehrstück für Komponist und Hörer. DRA Hörspieldatenbank; abgerufen am 15. Februar 2021
Personendaten | |
---|---|
NAME | Zobl, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Komponist, Musikkritiker, Übersetzer |
GEBURTSDATUM | 9. Januar 1950 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 21. März 1991 |
STERBEORT | Hannover |