Peter Henisch

Geboren am 27.8.1943 in Wien. Nachkriegskindheit, Wiederaufbaupubertät, Studium (Philosophie, Psychologie, Geschichte, Germanistik) in den 60er Jahren. Um 1965/66 in der Lokalredaktion der Wiener Arbeiterzeitung, 1969 Mitbegründer der Literaturzeitschrift Wespennest, ab 1972 Literaturredakteur der Zeitschrift des Theaters der Jugend Neue Wege. Seit etwa 1975 freischwebender Schriftsteller.

Im WWW
Peter Henisch
Beitræge von Peter Henisch
FORVM, No. 190

Gedichte

Oktober
1969

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FORVM, No. 193

VA — VB — BH

Januar
1970

Bericht über die konstituierende Sitzung des Vorbereitungsausschusses für das Volksbegehren gegen das Bundesheer, nebst einem Gedicht von Peter Henisch. Sie wollen mehr Texte online lesen?
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FORVM, No. 194/I

Katalogparadiese

Mit Gebrauchslyrik von Peter Henisch sowie einem Vaterunser
Februar
1970

Nach Enzensbergers Einsicht in das Wesen von Versandhauskatalogen stellen diese mehr dar als nur Verzeichnisse eines vielfältigen Warenangebots. Nicht einfach beliebig zusammengewürfelte Güter werden angepriesen. Struktur und Qualität des Angebots entsprächen vielmehr einem „Plebiszit der (...)

FORVM, No. 202/I

Gegen Arena und Gegenarena

Einige Fragen zur Praxis der Avantgarde
Oktober
1970

Gustav Ernst (einer der Herausgeber der Underground-Zeitschrift „Hundsblume“) und Peter Henisch (von dem im Herbst bei S. Fischer, Frankfurt, ein Prosaband erscheint) setzen sich in ihrer Kollektivarbeit mit einigen Fragen der progressiven avantgardistischen Praxis in Österreich auseinander. Der (...) Sie wollen mehr Texte online lesen?
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FORVM, No. 303/304

Eier-Tänze

Österreichische Autoren diskutieren mit dem ÖVP-Obmann
März
1979

Im Vorfeld der ÖVP-Wahlkampagne machte die Bürger- und Bauernpartei ihre Muckerbrigade mobil. Schwarze Abgeordnete und Lehrer regten sich künstlich über einige Textstellen von Nachwuchsautoren auf, die im Rahmen der Stückereihe „Souffleurkasten“ des Wiener Theaterverlags Thomas Sessler erschienen. (...)

Peter Henisch (2018)
Peter Henisch (2011)

Peter Henisch (* 27. August 1943 in Wien) ist ein österreichischer Schriftsteller, Journalist und Musiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peter Henisch, Wien 1974

Peter Henisch wurde eineinhalb Jahre vor Ende des Zweiten Weltkriegs in Wien geboren; sein Vater Walter war zu dieser Zeit ein sehr geschätzter fotografischer Kriegsberichterstatter der Wehrmacht. Nach 1945 arbeitete sein Vater für sozialdemokratische Medien.

Erste schriftstellerische Versuche machte Peter Henisch nach der Matura während eines Volontariats bei der Wiener Arbeiter-Zeitung (AZ), dem Zentralorgan der SPÖ. Im darauffolgenden Studium belegte er Germanistik, Philosophie, Geschichte sowie Psychologie. Ein Promotionsvorhaben über Ernst Bloch blieb unabgeschlossen. 1966/1967 war er Lokalredakteur der AZ.

Seit 1971 lebt er als freier Schriftsteller in Wien, Niederösterreich und in der Toskana und trat erstmals mit dem Kurzprosa-Band Hamlet bleibt (S. Fischer, Frankfurt) in Erscheinung. Von 1970 bis 1973 war er Mitglied des „Arbeitskreises österreichischer Literaturproduzenten“. Er ist Mitglied der Grazer Autorinnen Autorenversammlung, der IG Autorinnen Autoren und im Literaturkreis PODIUM.

Das bekannteste seiner Werke ist der Roman Die kleine Figur meines Vaters (1975; überarbeitet 1987 und 2003; verfilmt 1979). In ihm setzt sich Henisch mit der Vergangenheit seines Vaters als offizieller Kriegsfotograf während des Dritten Reiches auseinander.

Zusammen mit Helmut Zenker gründete Henisch 1969 die Literaturzeitschrift Wespennest, an der er als Redakteur bis zum zehnten Heft (1973) mitarbeitete; von 1972 bis 1980 war er Literaturredakteur der Kulturzeitschrift "Neue Wege".

Auch in musikalischer Hinsicht wurde Henisch produktiv. Er war 1975 Mitbegründer, Liedtexter und Sänger der Gruppe Wiener Fleisch und Blut. Später arbeitete er unter anderem mit den Musikern Woody Schabata und Hans Zinkl zusammen; daraus entstand 2001 das Black Peter's Songbook.

Umfangreiche Teile seines Vorlasses werden im Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrt.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriftwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hamlet bleibt, 1971
  • Vom Baronkarl. Peripheriegeschichten und andere Prosa, 1972
  • Wiener Fleisch und Blut, 1975
  • Die kleine Figur meines Vaters, 1975
  • Mir selbst auf der Spur. Hiob. Gedichte, 1977
  • Der Mai ist vorbei, 1978
  • Lumpazi moribundus, 1978
  • Zwischeneiszeit, 1979
  • Vagabunden-Geschichten (erste Neufassung der Geschichten vom Baronkarl und erste Novellenfassung des Bühnenstücks Lumpazimoribundus), 1980
  • Bali oder Swoboda steigt aus, 1981
  • Das Wiener Kochbuch, 1982
  • Zwischen allen Sesseln, 1982
  • Hoffmanns Erzählungen. Aufzeichnungen eines verwirrten Germanisten, 1983
  • Pepi Prohaska Prophet, 1986
  • Die kleine Figur meines Vaters, überarbeitete Neufassung, 1987
  • Steins Paranoia, 1988
  • Hamlet, Hiob, Heine, Gedichte, 1989
  • Morrisons Versteck, 1991
  • Baronkarl. Alte und neue Peripheriegeschichten mit Photos von Sepp Dreissinger, 1992
  • Vom Wunsch, Indianer zu werden. Wie Franz Kafka Karl May traf und trotzdem nicht in Amerika landete, 1994
  • Kommt eh der Komet, überarbeitete und aktualisierte Novellenfassung des Bühnenstücks Lumpazimoribundus, 1995
  • Ironie und was daraus wird. Drei Vorlesungen, in: manuskripte, 35. Jahrgang, 128. Heft der Gesamtfolge, Wien, Juni 1995, S. 62 ff. (im Rahmen der „Wiener Vorlesungen zur Literatur“ in der „Alten Schmiede“)
  • Schwarzer Peter, 2000
  • Black Peter's Songbook, 2001
  • Morrisons Versteck. Überarbeitete und ergänzte Neufassung, 2001
  • Die kleine Figur meines Vaters, aktualisierte Neuauflage, 2003
  • Die schwangere Madonna, Roman, 2005
  • Eine sehr kleine Frau, Roman, 2007
  • Der verirrte Messias, Roman, 2009
  • Großes Finale für Novak, Roman, Residenz Verlag, St. Pölten / Salzburg 2011, ISBN 978-3-70171547-3
  • Mortimer & Miss Molly, Roman, Deuticke 2013, ISBN 978-3-552-06225-2
  • Außenseiter aus Passion, Texte zu Politik, Literatur und Gesellschaft aus vier Jahrzehnten. Sonderzahl, Wien 2013, ISBN 978-3-85449-388-4
  • Suchbild mit Katze, Roman, Deuticke 2016, ISBN 978-3-552-06327-3
  • Siebeneinhalb Leben, Roman, Deuticke 2018, ISBN 978-3-552-06380-8
  • Das ist mein Fenster. Fast alle Gedichte und Songs, Sonderzahl 2018, ISBN 978-3-85449-518-5
  • Der Jahrhundertroman, Residenz-Verlag, Salzburg 2021, ISBN 978-3-7017-1731-6
  • Nichts als Himmel, Residenz-Verlag, Salzburg 2023, ISBN 978-3-7017-1776-7

Theaterstücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lumpazimoribundus. Antiposse mit Gesang, 1976 („Experiment am Liechtenwerd“, Wien)
  • Hoffmann oder die Renitenz, Thomas Sessler Verlag, Wien und München 1984
  • Wunsch, Indianer zu werden, Thomas Sessler Verlag, Wien und München 1992

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hoffmann oder die Renitenz, 1987 (ORF)
  • Geht´s mir, bittschön, aus der Sonn!, 1992 (ORF)
  • Vom Wunsch, Indianer zu werden oder Wie Franz Kafka Karl May traf und trotzdem nicht in Amerika landete, 1992 (ORF)
  • Kommt eh der Komet, 1996 (ORF)

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schöner wohnen in Wien, 1972 (ORF)
  • Monte Wien – Monte Laa, 1975 (ORF)
  • Die kleine Figur meines Vaters, 1979 (BR, MTV, ORF)

Audio, LPs und CDs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Henisch liest Lumpazimoribundus von Peter Henisch, 1975 (Intercord Litera 26 552-0 H)
  • Alles in Ordnung, 1975 (Intercord 26 568 - 6U)
  • Ganz ohne Schmäh, 1974 (CBS S 80 288), Gesang und Musik: Thomas Declaude, Texte: Peter Henisch
  • Wegwärts von Wien. 1993, Bibliothek der Provinz
  • Black Peter's Songbook. 2001, ORF und Residenz Verlag
  • Morrisons Versteck. 2001, Preiser Records
  • Vom Baron Karl zum schwarzen Peter. Edition Radio Literatur ORF

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Elisabeth Augustin: Literarische Geschichtsverhandlungen. Zum Schulddiskurs bei Peter Henisch. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2009, ISBN 978-3-639-17528-8 (Druck on demand).
  • Mathias Brandstädter: Folgeschäden. Kontext, narrative Strukturen und Verlaufsformen der Väterliteratur 1960 bis 2008. Bestimmung eines Genres (= Epistemata, Reihe: Literaturwissenschaft, Band 716). Königshausen & Neumann, Würzburg 2010, ISBN 978-3-8260-4446-5, S. 174–196.
  • Craig Decker (Hrsg. und Vorwort): Balancing Acts. Textual Strategies of Peter Henisch (= Studies in Austrian literature, culture and Thought). Ariadne Press, Riverside, CL 2002, ISBN 1-57241-112-0 (Mit Beiträgen u. a. von: Jeffrey Schneider, Kathy Brzovic, Friedemann Weidauer, Antje Harnisch und Anne Close Ulmer).
  • Walter Grünzweig, Gerhard Fuchs (Hrsg.): Peter Henisch (= Dossier, Band 21). Droschl, Graz 2003, ISBN 3-85420-640-2.
  • Martin Kubaczek, Terkl Daniel (Hrsg.): Spurensuche im Möglichkeitsraum. Die Erzählwelten des Peter Henisch. Sonderzahl, Wien 2015, ISBN 978-3-85449-434-8.
  • Christoph Parry: Peter Henisch. In: Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur (KLG).
  • Eva Schobel: Peter Henisch: eine Monographie, zwei Bände (= Dissertationen der Universität Wien, Band 191), VWGÖ, Wien 1987, ISBN 3-85369-722-4 (Dissertation Universität Wien 1988, 2 Bände: 342 Seiten und Seite 343–716).
  • Franz Schuh (Hrsg.): Figurenwerfen. Der Peter-Henisch-Reader. Residenz, Salzburg 2003, ISBN 3-7017-1352-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Peter Henisch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kulturpreise des Landes Niederösterreich 2005. APA-Meldung vom 24. November 2005, abgerufen am 28. November 2015.
  2. Kulturminister Ostermayer ehrt Schriftsteller Peter Henisch (Memento vom 28. Januar 2015 im Internet Archive). Artikel vom 27. November 2014, abgerufen am 28. Jänner 2015.