Julius Mende

Gestorben am: 17. April 2007

Jahrgang 1944‚ AHS-Lehrer und Lehrbeauftragter an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Bücher: „Schülersexualität“ (Frankfurt 1971), „Schmutz und Schund im Unterricht“ (Frankfurt 1974), „Stadt und Gesellschaft im Unterricht. Eine Schulbuchkritik“ (zusammen mit Leo Kuhn, Wien 1975).

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Julius Mende
Beiträge von Julius Mende
FORVM, No. 207/I/II

Schülerpornos

Aus einer katholischen Internatsschule
Februar
1971

Die hier präsentierten Texte und Zeichnungen erscheinen demnächst als Buch „Kritische Beiträge zur Sexualerziehung“ im Joseph Melzer-Verlag, Frankfurt. Die hier reproduzierten Zeichnungen stammen aus einer Reihe von zirka 60 Zeichnungen 13- bis 14jähriger Schüler zum Thema Sexualität, die im (...)

FORVM, No. 217

Bessere Maschinenanhängsel

Zur Schulreform
Januar
1972

J. M., Wien, 4 Jahre Hauptschullehrer, Kunstakademie, Autor von „Schülersexualität“, Melzer, Frankfurt 1971, Herausgeber von „Schmutz und Schund im Unterricht“, Melzer, Frankfurt 1972, in NF: Schülerpornos, Febr./März 1971. I. Schizophrenie Die Diskussion der Schulreform wird von einer eigentümlichen (...)

FORVM, No. 275

Schulkrampf

Ohne einheitliche Gesamtschule geht es nicht
November
1976

Die österreichische Schulreform hat quantitativ viel, qualitativ wenig gebracht. Die bürgerlichen Bildungsprivilegien wurden nirgends angegriffen — im Gegenteil, durch die großzügige Subventionierung katholischer Privatschulen sogar verstärkt. Das öffentliche Schulwesen hingegen ist von der (...)

Weg und Ziel, Heft 1/1997

Restlinke — Rostlinke — Rotzlinke — Rastlinke!

Anmerkungen zu Schandls Abgesang auf die Rostlinke im Rahmen seiner „Wahleinschätzung“ in »Weg und Ziel« 5/1996
März
1997

Das Wortspiel Rest-/Rostlinke ist ebenso amüsant wie für manche die Abkanzelung der KPÖ und ihres Eifers, bei jeder Wahl dabei sein zu wollen, wie etwa die Beteiligung an der EU-Wahl. Solange es noch einige tausend Mitglieder gibt und diese bei einer „Wahlkonferenz“ be­schließen: „Wir kandidieren“, (...)

Weg und Ziel, Heft 5/1997

Das Recht auf Kitsch*

Dezember
1997

Der Auffassung kritischer Intellektueller, daß dem Begriff Kitsch ein abwertendes Urteil von Bildungsschichten gegenüber dem Geschmack der Unterschichten innewohne, könnte ich rasch zustimmen, wenn ich nicht überzeugt wäre, daß jedes gesellschaftliche Milieu sein eigenes Kitschkästlein hat. Denn der (...)

Beiträge zu Julius Mende
Weg und Ziel

Meine Jahre bei „Weg und Ziel“

Anekdotisches und Grundsätzliches
Januar
2000

Meine Mitarbeit bei „Weg und Ziel“ war mindestens genauso unvorhersehbar wie die politischen Veränderungen anno 1989 in Osteuropa. Trotzdem ergab sie sich. Wobei letzteres zur Voraussetzung für ersteres wurde. Als ewig parteipolitisch unorganisierter „freischwebender kritischer Geist“ war es höchst (...)

Streifzüge, Heft 40

Julius Mende (1944-2007)

Juni
2007

Am 17. April 2007 ist Julius Mende freiwillig aus dem Leben geschieden. Julius war mir ein lieber, wenn auch nie unkomplizierter Freund. Dezente Zurückhaltung und Mangel an Direktheit waren seine Sache nicht. Ich wusste immer, wie ich bei ihm dran war. Keine Absage, die er nicht so meinte, aber (...)

Streifzüge, Heft 56
Bärbel Danneberg:

Eiswege

Oktober
2012

Nach dem Suizid des Partners zurück ins Leben. Mit Totentanz-Bildern von Herwig Zens. Promedia Verlag 2012, 176 Seiten, ca. 17 Euro Die Journalistin Bärbel Danneberg, seit 2003 in Pension, hat ein sehr persönliches Buch über den Tod geschrieben. Nach 23 gemeinsamen Jahren hat sich ihr (...)

Julius Mende (* 1944 in Salzburg; † 17. April 2007 in Niederösterreich) war ein österreichischer Künstler, Autor, Lehrer und Politiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1964 bis 1968 studierte er an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Max Weiler. In der 68er-Bewegung war er einer der provokantesten Künstler. Später wandte er sich der Pädagogik zu. Er unterrichtete an Schulen ebenso wie an der Pädagogischen Akademie und der Akademie der bildenden Künste. Außerdem übernahm er Lehraufträge an verschiedenen Instituten. Ab den frühen 1970er Jahren engagierte sich Mende beim Bund Demokratischer Lehrer Österreichs und wurde Mitglied in der Kommunistischen Partei Österreich (KPÖ). Mende war über mehr als ein Jahrzehnt Mitglied des ZK der KPÖ, dem Zentralkomitee. Nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Systeme in Osteuropa war Mende von 1991 bis 1994 Bundessprecher der KPÖ und setzte sich für die Erneuerung der KPÖ ein.

In seinen Bildern und Texten nahm das Thema Sexualität die zentrale Rolle ein. In seinem Buch „Die sexuelle Welle“ spannt er den Bogen von der verklemmten Nachkriegszeit über die sexuelle „Revolution“ in den Kommunen (1960er und 1970er Jahre) bis zum Einfluss der Konsumgesellschaft auf die Sinnlichkeit.

Mende war Mitbegründer des „Verlags für Gesellschaftskritik“ (heute: Döcker Verlag) und einer der Initiatoren des WUK. Er begleitete auch die Besetzung des Schlachthofes in Sankt Marx und die Arena-Bewegung. An der Entstehung zahlreicher sozialwissenschaftlicher und kunstpädagogischer Publikationen war er als Autor oder Herausgeber beteiligt. Von 1991 bis zu ihrer Einstellung 2002 war Mende Chefredakteur der KPÖ-Zeitschrift „Weg und Ziel“.

Julius Mende war mit Bärbel Mende-Danneberg verheiratet.

Wichtige Publikationen (als Autor oder Hrsg.)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die sexuelle Welle (Zwischen Sinnlichkeit und Vermarktung), Promedia, Wien, 2007, ISBN 978-3-85371-266-5
  • Der Sexkoffer, Wien, 1998
  • Verbotene Liebe (Erotische Beziehungen zwischen SchülerInnen & LehrerInnen), Döcker Verlag, Wien, 1998
  • Wunderwelt Sexshop, Döcker Verlag, Wien, 1998, ISBN 978-3-85115-264-7
  • Die 68er. Eine Generation und ihr Erbe, Döcker Verlag, Wien, 1998
  • Kulturen des Widerstands (Texte zu Antonio Gramsci), Verlag für Gesellschaftskritik, Wien, 1993
  • Kindergruppenkinder (Selbstorganisierte Alternativen zum Kindergarten), Verlag für Gesellschaftskritik, Wien, 1991
  • Alternativschulen in Wien, Verlag für Gesellschaftskritik, Wien, 1983, ISBN 978-3-900351-28-1
  • Stadt und Gesellschaft (Eine Schulbuchkritik), Wien, 1975
  • Schmutz und Schund, 1974
  • Schülersexualität (Ein kritisches Experiment zur Sexualpädagogik mit Interviews und Schülerzeichnungen), Joseph Meltzer Verlag, Frankfurt, 1971

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]