ZOOM 2/1998
Mai
1998
Bundesheer:

Kläffen gegen Infiltranten

Major Pusztai versprach viel „Action“. Kein Sol­dat solle „nach Hause fahren und sagen: Es war nichts los.“ In einer Jubelmeldung be­richtete die APA Mitte Jänner von der Aktion „Wachhund“: 2500 Soldaten, präsente Kräf­te, Kaderpersonal, Grund­wehrdiener und Milizsoldaten, übten ein neues Einsatzver­fahren, den Raumschutz. Der imaginierte Feind der wohl nicht ganz zufällig im nördli­chen Burgenland und in der Brucker Pforte angesiedelten Übung trat in Gestalt von vom Ausland eindringenden Ter­roristen auf. Geübt worden sei sehr realitätsnah, beispiels­weise und wohl wiederum nicht ganz zufällig mit nächt­lichen Hubschrauberflügen. Von den Truppen sei hohe Flexibilität gefordert gewesen, denn: „Subversive Aktivitäten sind nicht so leicht kalkulier­bar, der Feind tritt als Infil­trant, als Saboteur auf — und nicht nur als Uniformierter, sondern auch als Zivilist. Mi­litärische und zivile Objekte, etwa eine ORF-Sendestation,
mußten „von den Infiltranten gesäubert werden“.

Die Übung, die laut APA „Kosten von kaum mehr als zehn Millionen Schilling ver­ursacht“ habe, demonstriert — wie etwa auch das Begeh­ren des Heeresnachrichtenamtes, gegen die Organisier­te Kriminalität tätig werden zu dürfen — die Verlagerung des militärischen Tätigkeits­feldes hin auf ZivilistInnen und die innere Sicherheit.

Eine Nachricht, ein Kommentar?
Vorgeschaltete Moderation

Dieses Forum ist moderiert. Ihr Beitrag erscheint erst nach Freischaltung durch einen Administrator der Website.

Wer sind Sie?
Ihr Beitrag

Um einen Absatz einzufügen, lassen Sie einfach eine Zeile frei.

Hyperlink

(Wenn sich Ihr Beitrag auf einen Artikel im Internet oder auf eine Seite mit Zusatzinformationen bezieht, geben Sie hier bitte den Titel der Seite und ihre Adresse bzw. URL an.)