MOZ, Nummer 50
März
1990

Alice hinter den Sendern

An der Stammestrommel

Ein Kapitel aus der Frühgeschichte des Monopolbruchs: Radio Alice. Anläßlich der außergewöhnlichen Publikation „Die zerstreute Avantgarde“ von Klemens Gruber — ein Handbuch, eine Aufforderung zu subversiven Strategien in unserem eigenen Kommunikationsalltag.

Werbeplakat für Radio Alice: El Lissitztkjis Entwurf für eine Rednertribüne des Schülerkollektivs, davor Musikanten aus Yellow Submarine und oben im roten Quadrat: Apienavoce — aus vollem Hals, mit ganzer Stimmkraft, dem letzten Gedicht Majakovskjis.
Bild: Radio Alice

Bologna, 9. 2. 1976

Am Morgen dieses Tages wünschte eine sanfte Frauenstimme — mit indischer Musik im Hintergrund — den Hörern von Radio Alice einen guten Morgen und forderte sie auf, im Bett zu bleiben:

Eine Einladung an euch, heute nicht aufzustehen, mit jemandem im Bett zu bleiben, euch Musikinstrumente zu bauen und Kriegsmaschinen.

Bereits am ersten Tag des regulären Sendebetriebs überschritt Radio Alice spielerisch die Grenze vom kritischen Konsum des Vorgegebenen zur kritischen Produktion. Radiohören war nicht mehr wie früher.

1975 erklärte das italienische Höchstgericht das Rundfunkmonopol für verfassungswidrig, und sofort wucherte aus der Gesetzeslücke ein Netzwerk von lokalen und ‚freien‘ Sendern. Dadurch wurde die Frage des Verhältnisses von Avantgarde und Massenkommunikation erneut aufgeworfen und mit einigen verblüffenden Antworten konfrontiert.

Ironischerweise entwickelte das Kollektiv A/traverso gerade in Bologna, dem Disneyland der kommunistischen Regionalverwaltung, neue poetische Kampfformen zur Veränderung der Massenkommunikation und brachte ihre Sehnsucht im Wohlklang der Formel „Mao piu dada“ („Mao plus Dada“) zum Ausdruck. Hier die drei wichtigsten historischen Fixsterne für die Projekte des Medien-Laboratoriums A/traverso:

DADA

Sinn durch Nicht-Sinn ersetzen. Dadurch schwerste Erschütterungen des Glaubens, die Wörter seien für immer an Ideen gebunden, das Zeichen an das bezeichnete Objekt. Skandale! Doch die Zerstörung der Kunst artet erneut in ein Kunstwerk aus.

MAJAKOVSKIJ

Mit extremer Geschwindigkeit dringen Industrie und Reichtum in den Raum der Poesie, zerstören die Organisation der Wörter und verändern deren Wahrheiten. Oktoberrevolution. Kunst wird zur öffentlichen Angelegenheit, beinahe Allianz von Kunst und Revolution. Plakate, Plakate. Aktionen und Textpraxis Majakovskijs zwischen persönlichem Glück, Veränderung des Lebens und revolutionärem Prozeß. 1930 Selbsttod Majakovskijs.

ARTAUD

Sprechen, agieren bis zum ungehemmten Artikulationsfluß des Unbewußten bis zum Zusammenbruch einer Sinngebung. Hieroglyphen statt Inhalt, neue Realitäten ohne Trennung Publikum, Stück, Text, Anweisungen dafür kollektive Ereignisse, radikale festliche Gesten. Die Sprache sexualisiert sich. Artaud stirbt in einer Irrenanstalt.
A/traverso schätzte bei Dada die Verfahren und Kunstkniffe, die sich noch immer im täglichen Leben anwenden lassen. Vom Zerstörerischen der Kunst zur politischen Praxis des Schreibens kam man über Majakovskij, die schreibenden Arbeitermassen waren interessant geworden, der Bericht über die Schreibpraxis selbst. Artaud, Gewährsmann des Bologneser Kollektivs, zeigte ihnen eine Art Schizophrenie, eine Weigerung, nur als Individuum oder nur von einem Ort aus zu sprechen, eine Überschreitung, die noch immer als abweichend oder als Kunst interpretiert wird.

Durch den „Kairos“ (günstiger Zeitpunkt einer Entscheidung) des Monopolbruchs gelangten nun die nihilistischen Sophismen der Dadaisten, die revolutionäre Poesie Majakovskijs und die radikale Existentialität Artauds zu unmittelbarer Aktualität.

A/traverso begnügte sich nicht mit dem Weiterschreiben der schönen Theorie der Gegenöffentlichkeit, da Massenkommunikation immer mehr zum Herrschaftsinstrumentarium verkam (verkommt). Umberto Eco, Chronist der frappanten Geschehnisse im medialen Dreieck Bologna-Mailand-Rom, schlug eine sogenannte

SEMIOTISCHE GUERILLA

vor, um, anstatt Botschaften zu verändern oder Senderquellen zu kontrollieren, auf die Umstände, in denen die Botschaft empfangen wird, einzuwirken: Man beginnt am Ende der Kommunikationskette, indem Codes absichtlich fehlinterpretiert oder abweichend interpretiert weden. Diese Decodierung kann von vorbehaltsloser Annahme bis zur absoluten Zurückweisung reichen. Eine soziale Strategie also, die keine eigenen Sender, lediglich kritischen Scharfsinn voraussetzte. Medienprodukte wurden nun analysiert, mit Ironie dekonstruiert und, jeglicher Faszination beraubt, den Informationsapparaten in suberversiver Lesart zurückgeknallt.

Die GEGENINFORMATION

wollte selbst Informationen verbreiten, sich nicht mit dem Status des Empfängers begnügen. Beim Bruch des Rundfunkmonopols stiegen Initiativen (Zeitungen, Flugblätter etc.) sprunghaft an, doch verdrängten finanziell abgesicherte Privatstationen die kleinen ‚freien‘ Radios, die Unterschiede zum Staatsfunk verschwammen.

Unkontrollierbare Möglichkeiten, Botschaften in Umlauf zu bringen, kennzeichnen die Sabotage des Informationszyklus durch die

INFORMATONSGUERILLA

Der Fluß von ständig gelieferten Informationen, seien es Nachrichten oder Musik, ist vergesellschaftetes Eigentum, das kollektiv hergestellt und kollektiv verbreitet wird. Es darf keine Information oder Nachricht geben, die aus dem Informationszyklus herausgenommen, angehäuft und dann im nachhinein verkauft wird (wie die Presseagenturen üblicherweise funktionieren): beim Radio wird durch die Unmittelbarkeit, den freien Zugang sowohl zur Ausstrahlung als auch zum Empfang, und durch die allgemeine Verbreitung die Möglichkeit geschaffen, die Konzeption des Privateigentums an der intellektuellen Arbeit zu überwinden.

(Radio Alice: Für eine Theorie des freien Gebrauchs des Mediums Radio.)

Wer spricht?

Wer ist Alice, was macht Alice?

Naive Fragen, denn Alice ist immer woanders. — Colletivo A/traverso, Alice e il diavolo.

(„White Rabbit“ von Jefferson Airplane — wird leiser) Hier Radio Alice, endlich Radio Alice. Ihr hört uns auf der Frequenz von 100,6 Megahertz und werdet uns noch lange hören, wenn uns nicht vorher die Deutschen umbringen.

Ab 9.2.1976 regulärer Betrieb.

Die Hörer von Radio Alice waren nicht länger Zuhörer, Empfänger von Informationen, sondern wurden aufgerufen, die Radiostation aufzusuchen oder unterwegs via Telefon auf Sendung zu gehen. Da alles direkt ausgestrahlt wurde, kam es auch vor, daß die Redakteure beschimpft wurden: „Dreckige Kommunisten, wir werden es euch teuer heimzahlen, dieses Radio, wir wissen, wer ihr seid.“

An dieser radikal-demokratischen Offenheit stieß sich sogar Eco, der dieses Unternehmen mit Sympathie verfolgte. Andererseits verleihen diese phone-ins den bisher vom kommunikativen Prozeß Ausgeschlossenen ihre eigenen bis dato entzogenen ‚unerhörten‘ Stimmen. Dadurch verwickelte Radio Alice alle Beteiligten in ein einzigartiges Experiment in die Entmonopolisierung des Wortes. Anstelle von dressierten Sprechern appellierte man an die Nicht-Professionalität und an die Verringerung der Distanz zu den Ereignissen. Alice-Korrespondent konnte jedermann sein; einer, der live ein Geschehnis durchs Telefon in die Sendung einbrachte, ein anderer, der auf Cassettenrecorder die Polizeidrohungen bei der Räumung eines selbstorganisierten Marktes als Dokument aufnahm, immer mit allen ansonsten zensierten Zwischentönen. Alle Filter waren ausgeschaltet.

Radio Alice sendet: Musik, Nachrichten, blühende Gärten, Tiraden, Erfindungen, Entdeckungen, Rezepte, Horoskope, Zaubertränke, Liebesgeschichten, Kriegsberichte, Fotografien, messages, Massagen, Lügen.

Murales, Bologna 1977

Was gibt’s?

Es gab kein fixes Programmschema, keine Programmverantwortlichen, somit ergab sich aus dieser Desorganisation die Erfindung neuer Programmformen. Bei diesem Guerillakrieg wurden natürlich auch die Strukturen von Interviews aufgeweicht:

Beim Radio läutet das Telefon:
— Hallo ... hallo, hier Radio X
Anrufer (Hörer) — Was gibt’s?
Radiosprecher — Was heißt „Was gibt’s?“,
sag du, was gibt’s?, du hast angerufen.
Anrufer (Hörer) — Genau! Was gibt’s?

Alles, was unter dem Kapitel ‚Pannen‘ in den gewöhnlich vorkonstruierten Sendungen unfreiwillig passieren konnte, war bei Radio Alice willkommen; ein kommunikatives Delirium schraubte sich schwindelerregend in eine kurze glückliche Phase am Himmel der Radiowellen. Radios wurden an öffentlichen Plätzen aufgedreht, schon lief jemand zum Telefon und mischte mit, die kollektive Verwendung dieses Mediums wurde eingelöst.

Nicht die Meldung über die Besetzung einer Direktion war wichtig, sondern, daß die Schüler selbst darüber berichteten. Alice pfiff, brüllte, pöbelte, unterbrach.

Es ist, als ob alle ein drittes Auge am Zeigefinger bekommen hätten: kaum zu verbieten, daß sich jemand das Loch im Hintern anschaut.

Das Sensationelle wurde ausgetrieben, die Ästhetik der Nicht-Perfektion hochgehalten, die Direktheit des Senders von den Gegnern als „schmutzige Sprache“ diffamiert. Das Klima, in dem eine junge Generation nur kärgliche Aussichten auf Integration als produktive Mitglieder der Gesellschaft hatte, und der Niedergang der Sozialpolitik durch Technisierung und Computerisierung ließen als eine neue, kommunikative Strategie Radio Alice entstehen.

Im März 1977 wurde der Sender gewaltsam von der Polizei geschlossen. Die bürgerlichen Medien unterstellten Radio Alice die Anstiftung der Unruhen in Bologna, die nach der Erschießung eines Studenten durch die Polizei am 11. März 1977 ausbrachen. Stürmten bislang Revoltierende die von der Staatgewalt geschützten Rundfunkstationen, so besetzte nun die Polizei die von „Revoltierenden“ schlecht geschützten Radios, kommentierte Umberto Eco. Die Pflichterfüller zerstörten ganz einfach die Sendeanlagen von Radio Alice.

Alice auf Millionen Watt verstärkt

Die Musik der Fabriken, der Geruch der Irrenhäuser und der Gefängnisse, das unheimliche Knirschen beim Abbröckeln der Gedanken, die Nichtanwendung auf die Realität, die lärmend zur Unaufmerksamtkeit gegenüber dem Leben wird. Die inneren-äußeren Bewegungen verstärkt auf Millionen Watt. Und dann das Spiel, das Fest, die wohltuende Krankheit der Phantasie, die die Grenzen des Hier und Jetzt zurückweist, den Realitätswahn, den Terror des Labyrinths. Das erheiternde Schauspiel des Verschiedenen und des Verbotenen, die sich prügeln. Unsere unendlichen Ortswechsel. Wer hat von einer Stimme gesprochen? Hundert, tausend Stimmen in jedem von uns.

(Colletivo A/traverso — Alice e il diavolo)

Radio Alices Vielstimmigkeit war keine Nonsens-Sprache, schlimmer noch: die Öffentlichkeit war beunruhigt über Sprache und Verhalten der italienischen Jugendlichen. Soziologen, Politologen und Linguisten versuchten, Definitionen zu finden, während Umberto Eco eine Geschichte erzählte:

Ein amerikanischer Geschäftsmann, in Wahrheit natürlich CIA-Agent, bereist die äußeren Planeten mit der Absicht, eine Reihe von Produktionszentren zu niedrigen Kosten als Vorposten einer künftigen neokolonialen Expansion zu installieren. Er ist Experte für Linguistik, kommt er doch häufig auf Planeten, deren Sprache er nicht kennt und deren lokalen Code er mittels einer Analyse des Verhaltens der Eingeborenen hypothetisch erschließen muß. Auch auf jenem bestimmten Planeten nun geht er nach den bewährten Methoden vor. So findet er eine Reihe von grammatikalischen Regeln, kommuniziert mit den Eingeborenen, setzt einen Vertrag auf, aber als es endlich zur Unterzeichnung kommen soll, merkt er, daß ihm Fragen gestellt werden, die er nicht versteht. Es wird ihm bewußt, daß der Code komplexer sein muß, als er dachte: Er nimmt die Untersuchungen wieder auf, arbeitet ein neues Modell des kommunikativen Verhaltens aus und stößt erneut auf eine Mauer von Unverständnis. Schließlich erfaßt er intuitiv, daß er an eine Zivilisation geraten ist, die ihren Code jeden Tag ändert. Die Eingeborenen haben die Fähigkeit, im Zeitraum einer einzigen Nacht ihre kommunikativen Regeln völlig neu zu ordnen. Verzweifelt tritt der Agent den Rückzug an. Der Planet ist uneinnehmbar geblieben.

Hier kommt die Kavallerie zu spät. Können die Indianer zurückgeschlagen werden? Fortsetzung folgt!
Bild: L’erba Voglio

Stadtindianer

Ebenfalls im Frühjahr 1977. Rom, Bologna. Bemalte Gesichter, farbenprächtige Kostümierung, Plastiktomahawks — so verlangten die Indiani Metropolitani Gratiseintritt in den vornehmen Kinos der Innenstadt, sie speisten in Nobelrestaurants, ohne zu zahlen, und nahmen an Plünderungen teil — allerdings, um sich ‚unnütze‘ Dinge wie Sportbekleidung, Liköre und Angelgeräte anzueignen. Mit Unsinnsparolen brachten sie von links nach rechts alles durcheinander, gingen auch unterm Beschuß der gewerkschaftlichen Feuerlöscher nicht zugrunde. Verhöhnung von Persönlichkeiten, die Umfunktionierung der Werbung, Graffiti en masse.

Die Indiani Metropolitani, die neuen Barbaren, trugen zum Zeichen ihrer Entschlossenheit rote Stirnbänder, sie verwandelten die Mauern der Städte immer mehr zu einem Bild von Cy Twombly (konstatierte Eco), überrannten sämtliche traditionelle Formen des Wohlverhaltens, die ‚Bleichgesichter‘ zitterten um ihre soziale Ordnung.

Marsmenschen

A/traverso schlug vor, „falsche Informationen zu verbreiten, die tatsächliche Ereignisse provozieren“, man gründete in Rom das CDNA (Zentrum zur Verbreitung willkürlicher Nachrichten) und brachte vorzügliche Fälschungen in Umlauf. Höchste Perfektion erhielt die Kunst in der Wochenzeitschrift „Il Male“, mit überdurchschnittlicher Rate an Beschlagnahmungen, die zu einer Anmerkung in Carters Menschenrechte-Report führten. Ersten Erfolg brachte eine Kopie der kommunistischen „l’Unita“, bei der Harpo Marx als Direktor, Zeppo als Co-Direktor und Graucho als verantwortlicher Direktor zeichneten. Es folgten „die Außerirdischen“ im „Corriere della Sera“, im Frühjahr 1979 „La Repubblica“ mit den Headlines „Das ist der 3. Weltkrieg. 7 Millionen Tote in 12 Stunden“, im Blattinneren wurde „Ruhe bewahren“ empfohlen und Verhaltensregeln unter „Rette sich, wer kann“ angeraten. Berühmt wurde die Verhaftung des Filmstars Ugo Tognazzi als Kopf der Roten Brigaden, gleichzeitig in mehreren Tageszeitungen getreu der Dada-sophie „Je unwahrscheinlicher ein Vorfall, desto wahrscheinlicher ist er“, verbreitet. An Fälschungen muß man glauben können — dies tat das wunschdenkende Fußballvolk 1978, als eine Extra-Ausgabe des „Corriere dello Sport“ verkündete: „Die Spiele sind annulliert.“ Ein Massendoping der Holländer, die Italien aus der Endrunde der Fußball-WM warfen, sei aufgeflogen — der Straßenverkehr in Rom brach auf Grund der Begeisterung für Stunden zusammen.

Als die Menschheit endlich nicht mehr allein im Universum war, sprach UNO-Sekretär Waldheim vom „Beginn eines galaktischen Friedenszeitalters“. Im Vatikan erwartete man ein Zeichen des Heiligen Geistes.
Bild: Corriere della Sera
Bild: Corriere dello Sport

Den Osten bediente man mit einer „Trybuna Ludu“, die „Karol Woityla auf dem politischen Thron“ anzeigte, und 1980 mit einer „Pravda“ über die Auflösung der bolschewistischen Partei in der UdSSR. 1983/84 zirkulierte in Afghanistan eine Ausgabe der sowjetischen Armeezeitung „Roter Stern“. Auf dem Titelblatt die Losung „Schluß mit dem Krieg“ und das Bild eines Soldaten, der seine Kalaschnikov wegwirft. Die Moskauer Redaktion machte „Reagan und seine Komplizen dafür verantwortlich, daß sich Köche ins Hauptquartier in Afghanistan eingeschlichen und mit magischen Pilzen die Führung der Roten Armee in lang anhaltenden Schlaf versetzt hätten“.

Diese Experimente führten den von den Medien erzeugten gigantischen Realitätsverlust vor Augen, und einem Teil der Bevölkerung wurde klar, daß man bereit war, alles zu glauben und als pure Realität hinzunehmen. Dennoch konnten die Falschmeldungen nicht ungestraft ein verborgenes Drehbuch der Wirklichkeit enthüllen. Sie führten zu einer Kette von Mißverständnissen, die das Leben einiger ihrer Urheber überschattete. So wurde ein wichtiges Mitglied des CDNA beim Begräbnis seines Vaters verhaftet, andere konnten sich nur durch Flucht dem Zugriff der Carabinieri entziehen.

Diese Generation hat den Traum der historischen Avantgarde verwirklicht. Sie sprachen wie Beckett oder Joyce. Aber keine Gruppe kann sich Tag für Tag ihren Code neu schaffen, ohne sich damit zur Auflösung zu verurteilen.

(Umberto Eco, 1985)

Auflösung als Zerstreuung: Verheissung aus dem Laboratorium der schönen Künste — Ausbreitung über die Gesamtoberfläche des Gesellschaftskörpers.

Tamtam

Die zerstreute Avantgarde. Strategische Kommunikation im Italien der 70er Jahre. Böhlau Verlag Wien öS 196, DM 28.

Noch werden Werbespots von Spielfilmen durchbrochen

Ein weiteres Livetelefonat: das Schönste, das wir je bekommen haben:
— Niemand spricht, nur ein Saxophon spielt für ein paar Minuten —
Wir sind sicher, es war Majakovskij.

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