Manfred Lauermann

Früher tätig als Soziologe an der TU Dresden und als Philosoph an der Universität. Zuletzt DAAD-Professur in Brasilien, Mitglied der Sektion Kultursoziologie in der DGS und diverser Spinoza-Gesellschaften, lebt als Privatgelehrter in Hannover, sein Arbeitsschwerpunkt in der Wissens- und Wissenschaftssoziologie ist die Theorie- und Ideengeschichte, weiteres Forschungsinteresse gilt der Systemtheorie, Spinoza, Carl Schmitt, gegenwärtiges Spezialfeld: Kunsttheorie.

Beiträge von Manfred Lauermann
Grundrisse, Nummer 41

China — Katechon der Weltrevolution

März
2012

The Multitude called Empire into being. We must push through Empire to come out. This is the alternative implicit in Lenin’s work: either world communist revolution or Empire. Hardt & Negri Empire Angesichts des religiösen Spektakels, den die Massenmedien mit Papst im Petersdom, (...)

Manfred Lauermann (* 22. April 1947 in Hannover) ist ein deutscher Soziologe, Ideengeschichtler und Linksintellektueller, der als Privatgelehrter in Hannover lebt und seine politischen Ursprünge in der deutschen 68er-Bewegung hat.

Manfred Lauermann

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der habilitierte Soziologe Lauermann gilt als einer der besten Kenner Spinozas in Deutschland, aber auch von Carl Schmitt, Althusser und Luhmann sowie von Marx.[1] Die intensive Beschäftigung mit derart unterschiedlichen Theoretikern und seine Art sie zu rezipieren, brachte ihm seitens der Jungle World den Ruf ein, „Wanderer zwischen den Welten“ zu sein.[2] Dies wurde kurz darauf bestätigt, als Lauermann im neurechten Theorieorgan Etappe einen 50-seitigen Beitrag incl. einer „Hommage à Panajotis Kondylis“ veröffentlichte.[3]

Lauermann lehrte an den Universitäten Bochum, Dresden und Bielefeld. 1999 hatte er eine DAAD-Professur an der brasilianischen Universidade Federal de Goiás (UFG).

Er war Mitglied des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) und ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (Sektion Kultursoziologie)[4], der Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft sowie der deutschen und der niederländischen Spinoza-Gesellschaft.

Lauermann gehörte von 2007 bis 2017 der Historischen Kommission der Partei Die Linke an.[5] Bei der Neubesetzung der Kommission wurde er 2017 nicht mehr berücksichtigt.[6][7] Er ist Teil des Mitarbeiterstammes der Schriftenreihe Tumult.[8]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monographien
  • Begriff und Erfahrung. Studie zur „diskursiven Konfiguration“ der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Universität Hannover, Hannover 1977, Dissertationsschrift.
  • Sozialwissenschaften in der DDR aus Sicht des bundesdeutschen SDS. Helle Panke, Berlin 2005.
Buchbeiträge und Aufsätze
  • Versuch über Carl Schmitt im Nationalsozialismus. In: Klaus Hansen, Hans Lietzmann (Hrsg.): Carl Schmitt und die Liberalismuskritik. Leske u. Budrich, Opladen 1988, ISBN 978-3-8100-0702-5, S. 37–51.
  • Die Soziologie auf dem Weg zur Normalität und die Erhöhung ihrer Selbstreferenz. In: Soziale Welt, 46. Jahrg., H. 3 (1995), S. 354–363.
  • Das Soziale im Nationalsozialismus. Berliner Debatte Initial, Jg. 9 (1998), H. 1, S. 35–52.
  • Spinozanische Ethik und Wissenschaft Carneri, eine Miszelle-Freud, eine Fußnote. Darwin, ein Exkurs. In: Klaus Hammacher (Hrsg.), Zur Aktualität der Ethik Spinozas. Königshausen und Neumann, Würzburg 2000, ISBN 978-3-8260-1809-1, S. 56–100.
  • (gemeinsam mit Maria-Brigitta Schröder) Textgrundlagen der deutschen Spinoza-Rezeption im 18. Jahrhundert. In: Eva Schürmann, Norbert Waszek, Frank Weinreich (Hrsg.): Spinoza im Deutschland des achtzehnten Jahrhunderts. Frommann-Holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt 2002, ISBN 3-7728-2027-1, S. 39–83.
  • Vierzig Jahre 1968. In: Berliner Debatte Initial, Jg. 20 (2009) 1, S. 111–149 (Erweiterte Fassung online).
  • Michael Hardt & Antonio Negri. Kulturrevolution durch Multitudo. In: Stephan Moebius, Dirk Quadflieg (Hrsg.): Kultur. Theorien der Gegenwart. 2. Auflage. VS-Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-16775-6, S. 309–321.
  • Außenseiter als Hofnarren im Wissenschaftssystem. In: Anne Honer (Hrsg.): Fragile Sozialität. Inszenierungen, Sinnwelten, Existenzbastler. VS-Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17173-9, S. 447–462.
  • Die Geburt der Soziologie aus dem Geiste der Renaissance. Alfred von Martin in wissenschaftsgeschichtlichem Kontext. In: Richard Faber, Perdita Ladwig (Hrsg.): Gesellschaft und Humanität. Der Kultursoziologe Alfred von Martin (1882–1979). Königshausen & Neumann, Würzburg 2013, ISBN 3-8260-5123-8, S. 155–190.
  • Ist ›Kultursoziologie‹ institutionalisierbar? In: Stephan Moebius, Clemens Albrecht (Hrsg.): Kultur-Soziologie. Klassische Texte der neueren deutschen Kultursoziologie. Springer VS, Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-658-02253-2, S. 281–299.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. So Erhard Crome, „Linker“ Hexenhammer. In: Das Blättchen, 20. Jahrgang, Nummer 13, 19. Juni 2017, Online.
  2. Alfred Schobert, Soziale Frage beantwortet. In: Jungle World, 1. April 1998, Online (Memento vom 12. August 2017 im Internet Archive).
  3. Manfred Lauermann: Freiheit als zivilreligiöses Formular bei Spinoza: diverse Bielefelder Rekonstruktionen. In: Etappe, Heft 15, Herbst 2000, S. 49–99.
  4. Mitgliederliste der DGS-Sektion Kultursoziologie
  5. Historische Kommission, Die Linke, Liste der Mitglieder, Stand 2014.
  6. Kommission, Die Linke, Mitglieder der Historischen Kommission, Stand 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.die-linke.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. Zur Nichtberücksichtigung Lauermanns auch Erhard Crome, „Linker“ Hexenhammer. In: Das Blättchen, 20. Jahrgang, Nummer 13, 19. Juni 2017, Online.
  8. Website der Zeitschrift Tumult: Über Tumult

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]