Borys Lewytzkyj

Geboren am: 19. Mai 1915

Gestorben am: 28. Oktober 1984

In Wien geboren, ukrainischer Abstammung, ist wissenschaftlicher Konsulent der Friedrich Ebert-Stiftung, Bonn, und Mitarbeiter führender Fachpublikationen für Sowjetologie.

Beiträge von Borys Lewytzkyj
FORVM, No. 113

Öffentliche Meinung in der Sowjetunion

Mai
1963

Zu den bedeutsamsten sowjetischen Neuerungen seit dem Tode Stalins gehört das Entstehen einer öffentlichen Meinung. Eine Parallele zur öffentlichen Meinung, wie sie im Westen heute besteht oder zu anderen Zeiten bestand, kann freilich kaum gezogen werden. Im Westen hatte sich einst, nach der (…)

Borys Rostyslaw Lewytzkyj (* 19. Mai 1915 in Wien; † November 1984 in München) war ein deutscher und ukrainischer Publizist, politischer Aktivist und Sowjetologe.[1]

Borys Lewytzkyj war der Sohn eines ukrainischen Gymnasialprofessors. Er besuchte das humanistische Gymnasium in Brzezany, Galizien. Nach dem Studium an der Universität Lwiw und der Promotion zum Dr. phil. war er bis 1939 als Journalist tätig.[2]

Im Jahr 1945 gehörte Lewyzkij zusammen mit Iwan Bahrjanyj, Hryhorij Kostjuk und Iwan Majstrenko zu den Mitbegründern der Ukrainischen Revolutionären Demokratischen Partei in München.[3]

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsdienstes „Osteuropa“ in Düsseldorf und bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn. Ab 1967 war Lewytzkyj selbständiger Publizist und Leiter eines privaten Instituts in München, welches sich mit den inneren Problemen der Sowjetunion, vor allem mit der Moskauer Nationalitätenpolitik, befasste. Er war Mitarbeiter zahlreicher westlicher Fachzeitschriften. Zudem lehrte er als Professor für Soziologie an der Fakultät für Staats- und Wirtschaftswissenschaften der Ukrainischen Freien Universität München[4].

  • Vom roten Terror zur sozialistischen (1961)
  • Die Sowjetukraine 1944—1963 (1964)
  • Terror i rewolucja (1965)
  • Polityka narodowosciova Z.S.S.R. (1966)
  • Die Kommunistische Partei der Sowjetunion — Portrat eines Ordens (1967)
  • Die rote Inquisition (1967)
  • Die sowjetische Nationalitätenpolitik nach Stalins Tod (1970)
  • The Uses of Terror: The Soviet Secret Service 1917—1970 (1971)
  • Politische Opposition in der Sowjetunion 1960-1972 (1972)[5]
  • Sovetskij narod. Das Sowjetvolk. Nationalitätenpolitik als Instrument des Sowjetimperialismus (1983)
  • Politics and Society in Soviet Ukraine 1953—1980 (1984)
  • Hermann Bubke: Der Einsatz des Stasi- und KGB-Spions Otto Freitag im München der Nachkriegszeit. Verlag Dr. Kovač 2004
  • Borys Lewytzkyj im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)

Einzelnachweise

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  1. Geschichte der ukrainischen Sozialdemokratie. In: Dr. Anja Kruke und PD Dr. Stefan Müller (Hrsg.): FEShistory. Impuls # 3. Archiv der sozialen Demokratie Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn 2024, ISBN 978-3-9862849-9-2 (fes.de [PDF]). 
  2. Я. І. Мазурак: Левицький Борис Васильович. Abgerufen am 7. Oktober 2024 (ukrainisch). 
  3. ЛЕВИЦЬКИЙ БОРИС ВАСИЛЬОВИЧ. Abgerufen am 7. Oktober 2024. 
  4. Eintrag zu Borys Lewytzkyj in der Enzyklopädie der Geschichte der Ukraine; abgerufen am 16. Juni 2020 (ukrainisch)
  5. Diasporiana Електронна бібліотека | Lewytzkyj B. Politische Opposition in der Sowjetunion 1960-1972: Analyse und Dokumentation. Abgerufen am 6. Oktober 2024.