Aramis

Geboren am: 10. Februar 1950

Gestorben am: 30. September 2010

1950-2010. Flucht aufs Land. Lebte im Abseits selbstgeschaffener Inseln rund um historische Gebäude, welche er revitalisierte. Seit 1992 auf Schloss Lind (www.schlosslind.at). Im September 2010 selbstbestimmt gestorben.

Auch bekannt als
Beitræge von Aramis
FORVM, No. 204/I/II

Lieber sterben

Dezember
1970

Selbstmorde und Selbstmordversuche im BH häufen sich. Es scheint niemanden besonders zu interessieren. Nach mannigfachen Beschimpfungen und Quälereien schnitt sich der Autor dieser Zeilen, die ausweisen, wie turmhoch der junge Mann über seinen Quälern steht, die Pulsadern auf. Er wurde unter (...)

FORVM, No. 205/206

Kindergartenprotokolle

Aramis
Januar
1971

aramis (peter sagmüller) malte, stellte erfolgreich aus, entwickelte dann besonderes interesse für psychoanalyse und pädagogik. das bundesheer brachte ihn fast ums leben (vgl. seinen text „lieber sterben“ im NF, Dez. 1970, „kleine österr. soldatenzeitung“). wir drucken hier seinen erfahrungsbericht (...)

FORVM, No. 211

Kindergartenprotokolle (II)

Mit Kinderzeichnungen
Aramis
Juni
1971

aramis (peter sagmüller) malte, stellte erfolgreich aus, entwickelte dann besonderes interesse für psychoanalyse und pädagogik. das bundesheer brachte ihn fast ums leben (vgl. seinen text „lieber sterben“ im NF, Dez. 1970, „kleine österr. soldatenzeitung“). wir drucken hier seinen erfahrungsbericht (...)

Streifzüge, Heft 47

ortsansässig?

Aramis
Oktober
2009

grundsätzlich gehe ich davon aus, dass land niemandem oder allen gehört. die geeignetsten menschen mögen es anvertraut bekommen und das für viele beste daraus machen. in meiner jugend gab es besetzungen von orten, häusern, die von ihren eigentümern nicht genützt, meist als spekulationsobjekte (...)

Streifzüge, Heft 51
2000 Zeichen abwärts

... des guten geschmacks ...

Aramis
März
2011

aber ich gehöre ja zu jenen alten menschen, die schon bevor sie alt wurden, jede hoffnung auf eine „besserung“ der menschlichen verhältnisse, mit AUSSICHTSLOS zu beantworten pflegten. mein leben im abseits, auf selbst geschaffenen inseln spricht für sich. die büchse der pandora enthielt die hoffnung (...)

Beitræge zu Aramis
Streifzüge, Heft 50

„lasst euch nicht erwischen“

Zum Tod des aramis (1950–2010)
Oktober
2010

die gestundete zeit ist abgelaufen. die schmerzen sind zu groß geworden. ich mache ein klassisches ende. Schon des Längeren war er krank gewesen. Dass es so kommen wird, hat man wissen können, wenn man ihn kannte, dass es so schnell kommt und dass es jetzt kommt, davon ahnte ich nichts. Ende (...)

Streifzüge, Heft 73

Aus der Zeit gefallen

September
2018

Wer damals mit den Achtundsechzigern zu tun hatte, dürfte von ihm wissen, dem 2010 verstorbenen Hans Peter Sagmüller, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Aramis. Nun liegt über ihn eine fingierte Autobiographie vor, die von Andreas Staudinger doch recht nahe am Objekt recherchiert worden ist. (...)

Aramis, geboren als Hans Peter Sagmüller, (* 10. Februar 1950 in Wien; † September 2010 in Sankt Marein bei Neumarkt) war ein österreichischer Künstler. Er war ein kritischer Autor verschiedener Artikel zu kulturpolitischen und ökologischen Themen. Seine Bilder befinden sich im Besitz von öffentlichen und privaten Sammlungen. Im Schloss Lind bei Neumarkt in der Steiermark ist seine Gedächtnisausstellung zum Außenlager des KZ Mauthausen erhalten.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aramis in Schloss Lind

Hans Peter Sagmüller verließ die Schule nach der Pflichtzeit und ging danach bei seinem Vater Johann Sagmüller, einem Goldschmied in die Lehre und besuchte die Berufsschule für Gold-, Silberschmiede und Juweliere in der Sonnenuhrgasse in Wien. Diese schloss er als bester von drei Jahrgängen ab.

1968 erfolgte seine erste Ausstellung von Bildern im Stil des phantastischen Realismus. Danach organisierte er mit Freunden in den Jahren 1969–70 die „Salzburger Testspiele“. In Wien gründete er auf psychoanalytischer Grundlage das „1. Wiener Kinderkollektiv“.

Von 1971 bis 1973 lebte er im Hof „Vogeltenn“ bei Dobra-Ottenstein im Waldviertel und beschäftigte sich mit Meditation. Von 1975 bis 1980 wohnte er mit seiner ersten im Herrenhaus „Blumau“ bei Kirchdorf in Oberösterreich. Das Paar hatte zwei Töchter (* 1977 und 1980). Mit seiner zweiten Frau lebte er im mittelalterlichen Gehöft „Rumpel“ bei Semriach. In dieser Zeit hielt er Seminare zum Thema „alternative Lebensformen“ im Schloss Retzhof ab.

1992 startete Aramis mit Freunden das Arbeitsvorhaben und sein Lebenswerk, die „Baustelle und Gesamtwerkstatt Schloss Lind“. Das Schloss ist Eigentum des Benediktinerstifts St. Lambrecht. Nach der Wiederherstellung und Revitalisierung der Anlagen erfolgte 1996 die Eröffnung des Anderen Heimatmuseums im Schloss mit einer Schloss füllenden Gedächtnisinstallation für die KZ-Häftlinge, die 1942–1945 in diesem Außenlager des KZ Mauthausen interniert waren.

Ende September 2010 beging Aramis nach langer schwerer Krankheit Suizid.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]