FORVM, No. 90
Juni
1961

Zum 25. Todestag von Karl Kraus am 12. Juni

Daß wir keines besonderen Gedenktags bedürfen, um im FORVM die Erinnerung an Karl Kraus wachzurufen, haben wir schon zu etlichen solcher Gedenktage festgestellt und können es nur noch wiederholen. Der drohenden Erstarrung seines Werks hat dessen eigene, immanente Lebendigkeit längst entgegengewirkt: die bisher vorliegenden acht Bände der Gesamtausgabe im Kösel-Verlag zu München (ja wo denn sonst? vielleicht zu Wien?) werden demnächst um einen neunten und zehnten Band vermehrt werden. Der drohenden Verpopanzung seiner Persönlichkeit entgegenzuwirken, gehört zu den wesentlichen Absichten der nachfolgenden Beiträge. Da ist die große Gedenkrede, die Heinrich Fischer, Betreuer und Herausgeber der Kösel-Gesamtausgabe, am 30. Mai bei der Gedächtnisfeier im Mittleren Konzerthaussaal gehalten und die er uns zur Veröffentlichung übergeben hat; da sind die persönlichen Erinnerungen Ernst Ginsbergs, des Schauspielers und Regisseurs, an dessen großartigen „Misanthrop“ wir uns noch von 1959 her erinnern und der auch als Herausgeber der ersten Gesamtausgabe von Else Lasker-Schülers Gedichten seine Beziehung zur Gedankenwelt Karl Kraus’ legitimiert hat; und da sind die sachlichen Rückblicke eines sozusagen Außenstehenden, des aus Österreich stammenden Romanciers und Essayisten Manès Sperber, der seit mehr als einem Vierteljahrhundert in Frankreich lebt und französisch schreibt — und immer noch weiß, was ihm Karl Kraus bedeutet hat.

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