radiX, Aussendungen
März
2002

Neuer Staudamm im Nordirak

Die Patriotische Union Kurdistans (PUK), eine der beiden großen kurdischen Parteien des Nordiraq berichtet, daß laut der in Irakisch-Kurdistan erscheinenden Zeitung Rebazi Azadi die irakischen Behörden mit dem Bau eines neuen Staudamms im Gebiet Zab-Sherqat begonnen haben. Die arabischen Familien aus diesem Gebiet wären aufgefordert worden, das Gebiet zu verlassen und sich in den kurdischen Gebieten von Makhmur, Salai, Debs und Shewan [1] anzusiedeln. Die irakischen Behörden entschädigten diese arabischen Familien und bieten ihnen finanzielle Anreize, um sich in kurdischen Gebieten anzusiedeln. Der Reporter von Rebazi Azadi berichtete, daß die Notabelen des arabischen Stammes Al-Jubur, der dieses Gebiet bewohnt, die Aufforderung der irakischen Behörden nicht nachgehen und die Angebote der irakischen Behörden ablehnen, weil sie sich an dieser Form der Arabisierung von kurdischen Gebieten nicht beteiligen wollen.

Diese Politik der iraqische Bath-Regierung zeigt einmal mehr mit welchen Methoden diese nationalistische Diktatur die ethnische Homogenisierung eines „arabischen Iraq“ vorantreiben will, aber auch, daß sich auch arabischsprachige Bevölkerungsteile mittlerweile gegen solche Methoden wehren. Aktiver Widerstand muß im Iraq aber in der Regel mit dem Leben oder jahrelangen Haftstrafen unter unmenschlichen Bedingungen bezahlt werden.

Protestmöglichkeiten: Irakische Botschaft, 1. Bez, Johannesg 26 1010 Wien Telephon: 01 7138195-0

[1Kurdische Gemeinden außerhalb der Autonomiezone

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