Koexistenz ist keine Existenzgrundlage
Es sei nur gut, wenn viele Meinungen zu hören seien, denn nur auf diese Weise könne man über alle Aspekte der Außenpolitik ins Reine kommen. In diesem Sinn ließ sich kürzlich Außenminister Dr. Kreisky vernehmen. Das FORVM hat einen solchen Standpunkt seit je vertreten: vgl. Willi Birkelbach: Was ist europäisch?, Heft IX/98; Oskar Helmer: Neutralität und die Folgen, VIII/88; Alfred Mozer: Die Sieben und die Sechs, VI/72. Seit je war uns hiebei einer unserer ältesten und geschätztesten Mitarbeiter durch richtungweisende Beiträge behilflich: vgl. Bruno Kreisky: Was heißt neutral?, IX/98; Österreich bleibt in Europa, IX/97; Über die Grenzen der Neutralität, VII/83; Voraussetzungen der Koexistenz, VII/76; Vor dem weltpolitischen Hintergrund, VI/69. Wir setzen das Gespräch fort‚ indem wir mit großem Vergnügen einem besonders profilierten Meinungsstreiter das Wort geben: Prof. Franz Nemschak, dem Leiter des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung, dessen Vortrag „Österreich und die europäische Integration“ auf dem 4. Bundeskongreß des Österreichischen Gewerkschaftsbundes am 24. September 1959 die Diskussion über dieses Thema in Gang gebracht hatte.