FORVM, No. 303/304
März
1979

Judenmord — warum?

Versuch einer Motivklärung

Der Mord an den Juden ist das schwarze Loch in der Menschheitsgeschichte. Wenn wir achtlos daran vorbeigehen, könnte es uns alle verschlingen.

Das Dunkelste und Unheimlichste an Hitlers Judenmord ist bis heute sein Motiv. War es bloßer Wahnsinn oder hatte das Methode? Wenn wir auf eine Antwort verzichten, machen wir uns für weitere Genozide wehrlos. Aber was hat Hitler mit seinem Monsterverbrechen bezweckt? Hat er überhaupt etwas bezweckt, intendiert? Oder ging irgendein Gruppen- oder Klasseninteresse unbewußt durch ihn hindurch?

Wir kennen die Realgeschichte des Sterbens, wir kennen den Wahn der Anführer. Dazwischen klafft ein Abgrund der Geschichtswissenschaft. Wie wirkt Wahn?

Der amerikanische Historiker Raul Hilberg hat in seiner immer noch unübertroffenen Studie [1] die notwendigen Durchgangsstadien analysiert, die jedes Genozid durchläuft: Definition und Kennzeichnung der Opfer, ihre Entlassung und Enteignung, dann Konzentration, Verpflichtung zur Zwangsarbeit, Hunger, schließlich Tötung.

Nicht in allen Fällen, wo ein solcher Prozeß begonnen wird, führt man ihn auch zu Ende. Aber die Stadien sind durch eine inhärente Logik verknüpft, die den Tätern den jeweils nächsten Schritt gleichsam vorzuschreiben scheint.

Mutter gerächt

Was aber trieb den Todesmarsch voran? Die Etappen folgten der Eskalation des Weltkriegs, also muß ein Zusammenhang bestehen. Bei Hitler im speziellen taucht der radikale Judenvernichtungswille immer dann auf, wenn er um die Macht kämpft. Dieser Privatwahn muß sich natürlich erst auf seine Mitstreiter und den Staat übertragen, um geschichtsmächtig werden zu können. Diese Verallgemeinerung bildet den zweiten Teil unserer Antwort.

Der erste Machtkampf im Leben des Knaben wird mit dem Vater ausgefochten: Hitler bezeugt in „Mein Kampf“ Prügel und Streit um die Berufswahl mit dem „alten Herrn". Sein Scheitern in der Realschule kann man als unbewußten Protest gegen den Erzeuger deuten.

Der Psychoanalytiker Rudolph Binion meint, Hitler habe später das böse Vaterimage auf den Hausarzt, den Juden Doktor Eduard Bloch, verschoben, der Adolfs Mutter eine krebskranke Brust wegoperiert und sie mit einer unzweckmäßigen Jodbehandlung zu Tode kuriert hatte. Der Jude wurde dadurch in Hitlers unbewußter Schicht kastrierender Vater, Angreifer schlechthin.

Hitlers redende Hände: Im Juden sich selbst erschaut?

Ein Menschenalter später wird Hitler als „Delegierter seiner Mutter”, wie ihn der Psychoanalytiker Helm Stierlin nennt, ausziehen und dem deutschen Mutterland durch Ausbuchtung seiner Landkarte wiedergeben, was der „Weltjude“ einst vom Volkskörper abgetrennt hat ...

Auf- und Absteiger im Männerheim

Eine andere Wurzel des Antisemitismus enthüllt der Psychoanalytiker Rudolph Loewenstein: die christliche Religion. ln der religiösen Erziehung identifiziert sich der Knabe mit Christus, der von den Juden ermordet wird. In der Frontstellung Altes gegen Neues Testament (= Vater gegen Sohn) wird das böse Vaterimage des Juden vorgeprägt.

Hitlers Machtergreifung als Triumph des Christus Rex? Er selbst hat seine Reden in den dreißigerJahren meist mit christlichen Gebetsformeln geschlossen: „... das ... neue deutsche Reich der Größe und Ehre und der Kraft und der Herrlichkeit und der Gerechtigkeit, amen!“

Die Ummünzung von Adolfs Privatressentiment in eine soziale Kategorie erfolgte in Wien. Hier konnte der gescheiterte „Künstler“ in der Weihnachtsnummer 1909 der Neuen Freien Presse in einem Essay des Großbürgers Walther Rathenau den berühmten Satz lesen: „Dreihundert Männer, von denen jeder jeden kennt, leiten die wirtschaftlichen Geschicke des Kontinents und suchen sich Nachfolger aus ihrer Umgebung“ (25. Dezember, Seite 5). Hitler sollte ihn wieder und wieder zitieren.

Auf seinem Weg nach unten begegnete der berufslose Kleinbürger im Männerheim in der Meldemannstraße sozialen Aufsteigern: Der Buchbinder Michael Josifoff und der Hilfsarbeiter Leib Jaroslawski kamen aus Rußland, der Schlosser Simon Robinsohn aus Galizien, Hilfsarbeiter wie Max Fischer und Otto Rezer aus Ungarn. Die jüdischen Arbeiter von der Peripherie wollten sich in der Reichshauptstadt hinaufarbeiten, Handwerksmeister werden usw. [2]

Der Lumpenbourgeois Hitler bringt die beiden Klassen Bourgeoisie und Proletariat, an denen er gescheitert ist, aus denen er herausgefallen ist, auf den gemeinsamen Nenner der Rasse. Die Biologie als Zuflucht des sozialen Absteigers. „Es gehört zur Genialität eines großen Führers“, schreibt er in „Mein Kampf", „selbst auseinanderliegende Gegner immer als nur zu einer Kategorie gehörend erscheinen zu lassen, weil die Erkenntnis verschiedener Feinde bei schwächlichen und unsicheren Charakteren nur zu leicht zum Anfang des Zweifels am eigenen Rechte führt.“

Alle Feinde heißen „Juden“, sie bilden eine „Verschwörung, die von den Bankhäusem der plutokratischen Welt bis in die Gewölbe des Kremls das gleiche Ziel verfolgt: die Ausrottung der arischen Völker und Rassen“ (Botschaft an alte Parteigenossen vom 24. Februar 1942). [3]

Noch plastischer ist die Formulierung drei Jahre später (25. Februar 1945):

Das unnatürliche Bündnis zwischen ausbeuterischem Kapitalismus und menschenverachtendem Bolschewismus, das heute die Welt zu ersticken droht, war der Feind, dem wir den Kampf ansagten. So wie in diesen Jahren war auch damals das scheinbar Widersprechende im Zusammenspiel extremer Kräfte nur der Ausdruck des einheitlichen Wollens eines gemeinsamen Erregers und Nutznießers.
Das internationale Judentum bedient sich seit langem beider Formen zur Vernichtung der Freiheit und des sozialen Glücks der Völker.

Nachgeholter Fürstenmord

lndem der kleinbürgerliche Antisemit seine Gegner von oben und unten auf einen Nenner bringt, versucht er, seine rebellische und seine autoritäre Komponente zu vereinen, psychologisch: sein Aufbegehren gegen den Vater und seine Identifikation mit ihm zu versöhnen. In dem Augenblick, wo er sich mit der guten Hälfte des Vaters identifiziert, nämlich bei der Machtergreifung, muß der böse Vater abgetrennt und vernichtet werden. So jedenfalls geht das Drama des Ödipus aus, wenn die schiefgegangene Erziehung dem Sohn eine rationale „Ablösung“ (Erik H. Erikson) versagt.

Die im Antisemitismus liegende Ambivalenz drückt also nicht nur die kleinbürgerliche Angst vor dem Proletariat aus, das Gefühl gesellschaftlicher Bodenlosigkeit, sondern auch Aufbegehren. Wenn man die rebellische Komponente unter den Tisch fallen läßt, kann man den Antisemitismus nicht verstehen: Er ist die blinde Wut über die gescheiterte Revolution. Indem Hitler verspricht, das deutsche 1789 nachzuholen, fließt ihm ein Potential zu, das die Linke 1918 verspielt hat und dessen Überströmen nach rechts 1933 den kampflosen Zusammenbruch der Arbeiterparteien bewirkt.

Nicht die wirklichen Fürsten werden nach 1918 geköpft, wie in Schillers „Kabale und Liebe“ angedeutet, sondern der „König des Geldes“ — entsprechend dem Drehbuch des „Jud-Süß“-Films. Jud Süß Oppenheimer, der Finanzminister des Hessenherzogs, versinnbildlicht alles das, was Karl Marx im „Kapital“, Bd. 1, im Abschnitt „Ursprüngliche Akkumulation“ beschrieben hat.

Der rassistische Antisemitismus, der in der Weltwirtschaftskrise von 1873 geboren wurde, zielte auf ein damals neues Phänomen: das Finanzkapital, die Vereinigung von Industrie- und Bankkapital („schaffendes“ und „raffendes“ Kapital). In seinem sozialen Kern drückt der Antisemitismus die Enttäuschung der bürgerlichen Opfer dieses Konzentrationsprozesses aus. Die immer noch ungebüßte Grausamkeit des absolutistisch regierten Frühkapitalismus wird in der NS-Propaganda den Juden der dreißiger Jahre aufgebürdet (Kapitel „Hofjuden“ in „Mein Kampf“).

Als Hitler Mitte 1934 die SA-Führung liquidieren mußte, weil sie zu früh in den Clinch mit der Reichswehr ging, bekam die SS die Juden als Lehen. Die vorher vielberufene „zweite Revolution“ schrumpfte auf ein Arisierungsprogramm: In Wien gab es 1938 genauso viele Arisierungsfälle wie illegale Parteigenossen ... [4]

Vexierbild der Weisen von Zion

Zur ideologischen Umpolung der „antikapitalistischen Sehnsucht“ (ein sehr deutsches Wort!) vom Kapital auf die Juden dienten die „Protokolle der Weisen von Zion“, von der zaristischen Geheimpolizei während der ersten russischen Revolution von 1905 produziert und nach 1918 im gegenrevolutionäreh Milieu Mitteleuropas propagiert. Der Urtext, von dem die Fälschung ausging, ist ein Buch des französischen Advokaten Maurice Joly, erschienen in Brüssel 1864: „Dialog zwischen Machiavelli und Montesquieu in der Hölle.”

In Machiavelli karikierte Joly den skrupellosen Machthunger seines Kaisers Napoleon III., der auf die imperialistischen Kriege hinsteuerte, die dann 1870, 1914 und 1939 ausbrachen. Der russische Fälscher Sergej Nilus ersetzte einfach die Person des Machiavelli/Bonaparte durch einen Teilnehmer des Zionistenkongresses in Basel 1897.

Joly läßt beispielsweise seinen Machiavelli sagen:

Ich würde gigantische Kreditinstitute errichten, scheinbar um der Industrie Geld zu leihen, deren wirkliche Aufgabe aber darin bestehen müßte, die Zinsen zu bestreiten. Da sie imstande sind, Papiere im Werte von vierhundert oder fünfhundert Millionen auf den Markt zu werfen oder sie ihm zu entziehen, würden diese Finanzmonopole immer den Kurs beherrschen. [5]

In der deutschen Übersetzung der „Protokolle“ liest sich die Passage so:

Wir werden bald damit beginnen, ungeheure Monopole zu errichten, Behälter gewaltiger Reichtümer, von denen selbst die Vermögen der Gojim so sehr abhängig sein werden, daß sie zugrunde gehen müssen. [6]

Indem Hitler sich auf die „Weisen von Zion“ beruft, schaut er gleichsam in einen Spiegel. Was er dem Weltherrscher Juda zutraut, ist eigentlich immer das, was er selbst anstrebt. Es kommt ihm immer dann hoch, wenn er nach einem Stück Macht greift.

Als er’s zum ersten Mal versuchte, beim Münchner Bräuhausputsch vom 9. November 1923, hatte er in den vorangegangenen Wochen Gespräche mit seinem Mentor Dietrich Eckart geführt, die dieser, ebenfalls in Form eines Dialogs, in einer kleinen Broschüre niedergeschrieben hat. [7] Sie schließt mit folgender prophetischen Äußerung Hitlers:

Man kann den Juden nur verstehen, wenn man weiß, wohin es ihn letzten Endes drängt. Über die Weltherrschaft hinaus zur Vernichtung der Welt (...). Während er sich vorspiegelt, die Menschheit hochzubringen, peinigt er sie in die Verzweiflung, in den Wahnsinn, in den Untergang hinein. Wenn ihm nicht Halt geboten wird, vernichtet er sie. Auf das ist er eingestellt, dazu drängt es ihn — obwohl er dunkel ahnt, daß er sich dadurch mitvernichtet. Er kann nicht aus, er muß es tun. Dieses Gefühl für die unbedingte Abhängigkeit seiner Existenz von der seines Opfers scheint mir die Hauptursache seines Hasses zu sein. Einen mit aller Gewalt vernichten zu müssen, gleichzeitig aber zu ahnen, daß das rettungslos zum eigenen Untergang führt, daran liegt’s. Wenn du willst: die Tragik des Luzifers.

Man setze Hitler gleich Jude, dann stimmt alles. Wie Ödipus wankt er unausweichlich seiner Hybris entgegen. Eine Ablösung vom Vater ist nicht möglich, der Sohn läuft Amok, bis beide in einer Bluthochzeit untergehen.

Urvatermord in Auschwitz

Am aufsteigenden Ast wird die Volksgemeinschaft durch Beutelust zusammengehalten: Arisierung, Rohstoffgebiete, Fremdarbeitersklaven. Am absteigenden Ast durch das Schuldgefühl über ein großes Verbrechen: den Judenmord.

Einschließlich „München“ (Annexion der Sudetengebiete der ČSR 1938) war die Volksgemeinschaft heil, da ging der Konservative mit dem Faschisten, der Völkische und der Sozialdemokrat schlossen sich an. Sogar Renner und Schuschnigg jubelten über den Anschluß des Sudetenlandes, das muß einmal gesagt werden! Die bösen Väter waren hinausgedrängt, Mutter gerettet, Hitler schien es nur mehr um eine Auswanderung der Juden zu gehen.

Gaskammer in Auschwitz: Zeichnung des Häftlings Alfred Kantor

Als „Verteidiger“ des „Mutterlandes“ (sein eigener Ausdruck in „Mein Kampf“) war Hitler ein klassischer Held, als mutwilliger Angreifer des „Vaters“ über die Sprachgrenze hinaus wirkte er beängstigend wie ein unreifer Spieler. Die Heimatfront mußte sich spalten. Als Kitt dient die Todesdrohung, der Vatermord, das Urverbrechen, welches die Brüderhorde zusammenhält.

Sigmund Freud hat dieses Modell des „Urvatermordes“ 1913 in „Totem und Tabu“ entwickelt: „Eines Tages taten sich die ausgetriebenen Brüder zusammen, erschlugen und verzehrten den Vater und machten so der Vaterhorde ein Ende.” [8] Der Mord an den Juden ist der Urvatermord. Freud kam in seinem letzten Buch („Der Mann Moses”, an dem er 1938 in Wien arbeitete, als die Endlöser die Stadt in Besitz nahmen) darauf zurück: Die Juden töten Moses, den fremden Führer aus Ägypten.

Es ist ein grandioses Bild, ob es nun ethnologisch stimmt oder nicht. Möglicherweise beschrieb Freud damit bloß die Mythologie seines eigenen Zeitalters, die Familienmythologie der Jahrhundertwende, die Massenpsychologie der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Woher käme sonst unser Gefühl des Déjà vu?

Hören wir, welche Schlußfolgerungen Freud zieht. Die Ritualisierung des Urvatermordes im Brüderclan ist das Totemmahi: „Nun setzten sie im Akt des Verzehrens die Identifizierung mit ihm durch, eigneten sich jeder ein Stück seiner Stärke an.“ Das Totemmahl der NS-Brüderhorde war die „Arisierung“ jüdischen Besitzes, durch Aneignung und Nutznießerschaft (etwa aus jüdischer Zwangsarbeit) wurde auch die weitere „Volksgenossenschaft“ mehr oder weniger bewußt beteiligt.

„Bruder“ Goebbels trägt am 10. Mai 1943 in sein Tagebuch ein: „Die Völker, die den Juden am ehesten erkannt haben und ihn am ehesten bekämpfen, werden an seiner Stelle die Weltherrschaft antreten.“ [9] Freud hat es 1913 prophetisch geschaut: „Die Gesellschaft ruht jetzt auf der Mitschuld an dem gemeinsam verübten Verbrechen, die Religion auf dem Schuldbewußtsein und der Reue darüber, die Sittlichkeit teils auf den Notwendigkeiten dieser Gesellschaft, zum andern Teil auf den vom Schuldbewußtsein geforderten Bußen.“ [10]

Als Hitler den im vöikischen Sinne entscheidend treventlichen Schritt tat und über das Reich der Mutter in den Bereich des Vaters vordrang, war er sich der Hybris wohl bewußt; vor seinem Reichstag sagte er am 30. Jänner 1939, sechs Wochen sind’s noch bis zum Griff auf die „Resttschechei“:

Hybris in Prag

Ich will wieder ein Prophet sein: Wenn es dem internationalen Finanzjudentum inner- und außerhalb Europas gelingen sollte, die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen, dann wird das Ergebnis nicht die Bolschewisierung der Erde und damit der Sieg des Judentums sein, sondern die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa.

Wenn Hitler tatsächlich der Meinung war, daß die Juden die Welt beherrschten, dann mußte er sie bei seinem Griff nach der Weltherrschaft vom Thron stoßen, das war in seinem Sinne logisch.

Bei den unteren Rängen begannen die Zweifel. „Kamerad Höhn“, raunte der SS-Oberführer Werner Best bei einem Morgenritt im Berliner Tiergarten dem SS-Standartenführer Professor Reinhard Höhn zu, „das ist das Ende. Bisher haben uns die Leute geglaubt, daß der Nationalsozialismus die völkische idee verkörpert und daß diese völkische Idee Grenzen kennt. Mit dem Einmarsch in Prag aber wird der Nationalsozialismus zum Imperialismus.” [11]

Nichts gewußt? Zeitungsausschnitte mit Hitler-Reden
Von oben nach unten: 2 x Kleine Volks-Zeitung, Wien, 24. Februar 1942; Völkischer Beobachter, 9. November 1942; Völkischer Beobachter, 1. Oktober 1942; Kleine Volks-Zeitung, 9. November 1942; Völkischer Beobachter, 25. Februar 1942

Nächste Runde. Vor dem Überfall auf Rußland wiederholt Hitler die Drohung, daß wenn die Welt „von dem Judentum in einen allgemeinen Krieg gestürzt würde, das gesamte Judentum seine Rolle in Europa ausgespielt haben wird“ (30.Jänner 1941 ).
Die Alliierten hatten soeben die Bestrafung der Kriegsverbrecher angekündigt.

Der „Fall Barbarossa“ (Angriff auf die Sowjetunion am 22.Juni 1941 ) war damals längst in Auftrag gegeben, es ging ums Ganze, da mußten die Juden sterben. Der Endlösungsbefehl ist im März 1941 im Zug der Vorbereitungen zum Überfall auf die Sowjetunion entstanden, und zwar im engsten Zusammenhang mit dem sogenannten Kommissarbefehl. [12]

Am 3. März 1941 diktierte Hitler dem General Jodl folgendes Kriegsziel: „Die jüdisch-bolschewistische Intelligenz als bisheriger Unterdrücker des Volkes muß ausgerottet werden.“ Ursprünglich wollte er die Wehrmacht voll in sein Vernichtungsprogramm einschalten. Erst der hinhaltende Widerstand einiger Militärs veranlaßte ihn, das Zivilmordgeschäft im wesentlichen der SS zu übertragen. Hitler arbeitete dabei nach der Versuch-Irrtum-Methode. Jeder bekam so viel Unrecht aufgebürdet, wie er gerade noch tun konnte und wollte.

Hitler hatte schon nach dem Polenkrieg bemerkt, daß den konservativen Militärs das mörderische Treiben der SS nicht gefiel. Der Oberost-Befehlshaber, General Blaskowitz, hatte ihm im Herbst 1939 eine diesbezügliche Denkschrift geschickt, und General Ulex regte sogar die Ab- und Auflösung der SS-Truppen an. Hitler versetzte Blaskowitz in den Westen, wo sich der General mit dem Krieg gegen Frankreich beschäftigen mußte. [13]

ln einem Befehl Keitels vom 13. März 1941 werden der SS „Sonderaufgaben“ im Osten zugeteilt. Anfang März muß Himmler von Hitler den mündlichen Befehl zur „Endlösung“ bekommen haben (darüber gibt es bisher kein unmittelbares Zeugnis).

Am 30. März hielt Hitler in Berlin an die 200 höchsten Wehrmachtsoffiziere eine Ansprache, in der er wiederum ganz offen sagte, daß „bolschewistische Kommissare“ und „kommunistische Intelligenz” zu vernichten seien. Die später auf bürokratischem Weg vorgebrachten Einwände der Militärs bezogen sich auf eine Versteifung des gegnerischen Widerstands, die Disziplin der eigenen Truppe und die Schwierigkeit, die Politruks herauszusortieren. Sogar Ostminister Rosenberg, der Parteichefideologe, wollte nur die hohen Funktionäre erschießen lassen, weil er die anderen zur Verwaltung brauche.

Der Kommissarbefehl bestimmte dann in seiner endgültigen Formulierung vom 6. Juni 1941, die politischen Kommissare der Roten Armee „sind nach durchgeführter Absonderung zu erledigen“. Von der Wehrmacht! Die Dokumente beweisen, daß auch die Wehrmacht „regelwidrig“ gemordet hat.

So meldete beispielsweise die Panzergruppe 4 am 10. Juli 1941 an die Heeresgruppe Nord, sie habe bereits 101 Kommissare „erledigt“. Der Großteil allerdings verfiel in den Durchgangslagern, den sogenannten DULAGS, der SS.

Archipel DULAG

Was die Wehrmacht nicht tun wollte, übernahm die SS. Die „Einsatzgruppen” erschossen routinemäßig Juden, Kommissare und Partisanen — im Zweifel auch sonstige Zivilbevölkerung, das ging nach Augenschein („asiatisches“ oder „jüdisches" Aussehen). Die Einsatzkommandos töteten halb soviel Juden, wie in den KZs umgebracht wurden.

Im Austausch zur Ermäßigung des Schießbefehls mußte die Wehrmacht eine Einschränkung ihrer territorialen Souveränität hinnehmen: Ihre Operationszone wurde in der Tiefe begrenzt, Himmlers Todesengel folgten ihr auf dem Fuße.

Die SS bekam den Endlösungsbefehl schriftlich: Am 31. Juli 1941 schrieb Göring an Heydrich, er solle ihm einen Plan über die „Endlösung der Judenfrage“ vorlegen. Die bürokratische Ausarbeitung begann auf der Wannseekonferenz am 20. Jänner 1942, wo die konservativen Regierungsbeamten auf Staatssekretärebene einbezogen wurden. Sogar die Reichsbank mußte mithalten — bei der Verwertung von Kleidern, Haaren und Zahngold der Opfer!

Im Herbst 1942 begann in den polnischen KZs die Tötung der Juden mittels des Blausäuregases Zyklon B. Die Vernichtung trat in ihr industrielles Stadium. Himmler schickte seine Leute aus, um die Erschossenen der Einsatzgruppenphase wieder auszugraben und die Spuren zu beseitigen.

Hitlers Sprache wird nach der Wannseekonferenz immer offener. Am 30. Jänner 1942 erklärt er dem deutschen Reichstag, „daß das Ergebnis des Krieges die Vernichtung des Judentums sein wird. Zum ersten Mal wird diesmal das echt altjüdische Gesetz angewendet: Aug um Aug, Zahn um Zahn!“

Wenig später, in seiner Botschaft an die alten NS-Kämpfer vom 24. Februar 1942, spricht er sogar offen vom Ausrotten („... meine Prophezeiung wird Erfüllung finden, daß durch diesen Krieg nicht die arische Menschheit vernichtet, sondern der Jude ausgerottet wird“).

Dieses Wort wiederholt er am 30. September und am 8. November 1942 („... daß ... dann nicht die arischen Völker ausgerottet werden, sondern das Judentum“; „... wird das Ergebnis nicht die Ausrottung der europäischen Rassen, sondern die Ausrottung des Judentums in Europa sein“).

Die Mordankündigungen wurden in fast allen Tageszeitungen des Reichs abgedruckt (siehe Reproduktion) — trotzdem hat der „deutsche Volksgenosse“ recht mit seiner Beteuerung, daß er es nicht wußte. Denn das Geheimnis des Judenmords heißt Verdrängung. Was sollten sich Hitlers Untertanen schon denken, wenn sie die Juden mit Binkel und Koffer in Himmlers Archipel DULAG einziehen sahen, sagen wir: in der Wiener Karajangasse, Castellezgasse, Seegasse? Verschickung nach Osten — aber dann?

Schuld-Haft

Wer nicht beteiligt war, erfuhr nichts. Kritik war verboten, ja sogar das Darüber-Reden wurde vermieden, Ausdrücke wie Endlösung, Sonderbehandlung, Evakuierung, Aussiedlung, Umsiedlung, Durchschleusen lenkten bewußt ab.

Die Täter schließlich konnten sich sagen, ihr persönlicher Beitrag in dieser arbeitsteiligen Tötungsmaschine sei doch nur ein ganz kleiner, ihre Unterschrift auf einem Papier brächte ja noch niemand um, das müßten die anderen verantworten, man handle schließlich auf Befehl, und im Krieg heißt es eben: du oder ich.

Jeder sollte in das Verbrechen verwickelt sein, aber nur so viel davon erfahren, als er verkraften konnte. Das hielt die Volksgemeinschaft bis zum Schluß zusammen, im Unterschied zum Ersten Weltkrieg, wo der Generalstab von sich aus aufgab, als der Feind dem Reichsgebiet nahekam. Hitler handhabte diese Mechanik bewußt, wie aus einer Äußerung in der Lagebesprechung vom 2. März 1945 hervorgeht:

Wenn ich aber jedem klarmache, daß ich keine Rücksicht auf Gefangene nehme, sondern daß ich die feindlichen Gefangenen rücksichtslos behandle ohne Rücksicht auf Repressalien, wird sich mancher überlegen, ob er ohne weiteres überläuft.

Verdrängung erzeugt Schuldgefühl, dieses wieder tritt hervor als Angst. Im innersten Kreis war man sich ganz bewußt, warum man die Juden umbrachte. Am 2. März 1943, einen Monat nach dem Fall von Stalingrad, schrieb Goebbels in sein Tagebuch: „Wir schaffen nun die Juden endgültig aus Berlin hinaus.” Er notiert ein Gespräch mit Göring an diesem Tag:

Göring ist sich vollkommen im klaren darüber, was uns allen drohen würde, wenn wir in diesem Kriege schwach würden. Er macht sich darüber gar keine Illusionen. Vor allem in der Judenfrage sind wir ja so festgelegt, daß es für uns gar kein Entrinnen mehr gibt. Und das ist auch gut so. Eine Bewegung und ein Volk, die die Brücken hinter sich abgebrochen haben, kämpfen erfahrungsgemäß viel vorbehaltloser als die, die noch eine Rückzugsmöglichkeit besitzen.

Sechs Wochen vorher hatten die Alliierten bekanntgemacht, daß nur eine bedingungslose Kapitulation Hitlerdeutschlands in Frage käme.

Der gebürtige Kärntner, spätere Wiener Gauleiter und Massenmörder in Lublin, Odilo Globocnik, stöhnte im Suff: „Ich bin nicht mehr mit dem Herzen dabei, aber ich bin so tief in die Dinge verstrickt, daß mir nichts anderes übrigbleibt, als mit Hitler zu siegen oder unterzugehen.“ [14]

Hans Frank, Herr des Generalgouvernments Polen, schloß eine „Regierungssitzung” am 24.Jänner 1943 mit den Worten: „Wir sind jetzt verpflichtet, zusammenzuhalten Wir wollen uns daran erinnern, daß wir alle miteinander, die wir hier versammelt sind, in der Kriegsverbrecherliste des Herrn Roosevelt figurieren. Ich habe die Ehre, Nummer 1 zu sein. Wir sind also sozusagen Komplizen im welthistorischen Sinn geworden.“ [15]

Das Gefühl, mitschuldig zu sein, war das letzte Band, das Hitlers Herrschaft zusammenhielt. Wer hätte ihm gefährlich werden können? In erster Linie die Armee.

Neue Windung der Schuld-Angst-Spirale: Neonazis verdrängen den Judenmord

Der permanente Putsch

Eine Armee auf dem Rückzug ist immer für einen Putsch gut. Freilich war das für Hitler nichts Neues, er lief diesem Putsch schon seit 1934 davon. Nach der Ausschaltung von Arbeiterbewegung und bürgerlichen Demokraten standen sich nur mehr Konservative und Faschisten Aug in Aug gegenüber. Man kann, wie Hans Bernd Gisevius es tat, die Geschichte des Dritten Reichs als einen permanenten Kampf zweier Machtgruppen darstellen: die konservative hatte ihre ausführenden Organe im Offizierskorps, der Bürokratie und im Kapital („Wehrwirtschaftsführer“), die faschistische in Partei und SS. „Die Herren vor allem im OKW (Oberkommando der Wehrmacht)“, schrieb Goebbels am 28. März 1942 in sein Tagebuch, „sind nur verhinderte deutschnationale oder volksparteiliche Bürokraten.“

Es war ein ständiger Kampf um die Initiative zwischen beiden Gruppen im Gange. Hitler hielt sich oben nach dem Prinzip des Bandenführers: immer als erster und rücksichtslos zuschlagen, wo sich die anderen nicht trauen. Mehr als ein Jahr Stillstand, und er wäre von den Generälen abserviert worden, sie waren mehrmals nahe daran.

Am krassesten war es in der Fritsch-Blomberg-Krise 1938, als Hitler dem drohenden Reichswehrputsch nach außen auswich, in den Anschluß Österreichs.

Dieser untergründige Machtkampf trieb das Kriegszielprogramm voran, Hitler mußte immer die Nase vorn haben. Wenn er schwankte, sprang (bis 1941) Göring für ihn ein.

Diese Führungskonstruktion und -selektion in Richtung auf die jeweils radikalste Lösung brachte dem deutschen Imperialismus am Anfang den Vorteil der Initiative — aber irgendwann mußte Hitlers Flucht nach vorn auf jeden Fall kopflastig werden. Mit seinen Riesen-Völkerverschiebungsplänen trieb er das Kriegszieldenken über alle Vorstellungsgrenzen seiner Konkurrenten hinaus in eine uterlose permanent-faschistische Revolution: Russen zu drei Viertel über den Ural, Tschechen detto, Dänen, Norweger, Holländer nach Rußland, die Deutschen breiten sich gen Osten hin aus usw.

Im Ansatz ist schon einiges durchgeführt worden: Ab 1939 Umsiedlung von rund 75.000 Südtirolern ins Reich (sie sollten später auf die Krim kommen, nach einem Vorschlag des dort residierenden früheren Wiener Gauleiters Frauenfeld); 1941 begann der große Balkantreck der dortigen deutschen Minderheiten (Hitler selbst hat die Vertreibung der Deutschen aus Osteuropa erfunden!), so daß man bis zum Beginn der panikartigen Flucht bei Kriegsende bereits eine Million umgesiedelter „Volksdeutscher“ zählte.

Die Konservativen, die Generäle, in ihren Kriegszielen mehr auf ruhigen und dauerhaften Genuß des Errungenen aus, mußten sich ja fragen: Warum nicht in den Sudeten, in Polen, spätestens in Frankreich oder am Balkan halt machen?

Je größer die zentrifugalen Kräfte wurden, um so stärker empfand Hitler die Notwendigkeit des großen Verbrechens: Die Schuld-Angst-Spirale sollte jede innerstaatliche Gegenwehr erdrücken.

Mitschuld der Arbeiterklasse

Man wird einwenden: Das gilt für die Herrschenden — aber wie stand’s mit der Arbeiterklasse?

Auch die Arbeiter waren von imperialistischen Hoffnungen korrumpiert, auch sie waren in die Schuld-Angst-Spirale verwickelt. Zunächst wurde die Arbeitslosigkeit mit Rüstung überwunden. Kann man das Mittel wollen, ohne hinsichtlich des Ziels ein schlechtes Gewissen zu haben?

Dann kamen die Fremdarbeiter: Zu Kriegsende befanden sich auf dem Reichsgebiet nicht weniger als 13,3 Millionen Herangeschleppte und Gefangene! Auf dem Gebiet Österreichs waren Mitte 1944 bereits 28 Prozent der lndustriearbeiter Ausländer, in der Rüstungsindustrie waren es sogar 42 Prozent (in einzelnen Betrieben betrug der Anteil bis zu 70 Prozent). Sollte das auf die in den Fabriken verbliebenen Arbeiter keine Rückwirkung haben? Die Ansässigen waren ja die Leiter der Fremderbeiter, sie bildeten eine (relativ) privilegierte Oberschicht. Unter deutschem Regime starb schließlich mehr als die Hälfte der russischen Kriegsgefangenen (3,3 Millionen von 5,7). [16]

Während es über den Mord an den Juden eine ausgedehnte wissenschaftliche Literatur gibt, findet man über die Behandlung der „Ostvölker“ kaum etwas. Auch die Lage der arbeitenden Klassen unter Hitler und besonders der Fremdarbeiterunterschicht ist ein finsterer, unbekannter Kontinent. Dort wäre das Geheimnis zu entdecken, warum nach dem Zweiten Weltkrieg keine revolutionäre Welle aufbrandete wie nach dem Ersten.

Freud-Gedenkstein am Wiener Bellevue: „Hier enthüllte sich am 24. Juli 1895 dem Dr. Sigm. Freud das Geheimnis des Traumes.“ Was enthüllt sich heute, 1979?
(Nächstes Bild: eine nahegelegene Hausmauer)

Mit dem Zwangsarbeitsstaat war Hitler wieder im Frühkapitalismus angelangt. Die Identifikation mit Jud Süß Oppenheimer war gelungen: Er war Shylock geworden. Er selbst glaubte nicht mehr an seinen Sieg, er wollte ihn auch gar nicht (wie Erich Fromm sehr richtig erkannt hat). [17] Was hätte er dann anfangen sollen? Das allgemeine Aufatmen hätte ihn sofort inhaliert.

Wie im Hamlet müssen am Schluß des Dramas alle sterben. Mutter liegt darnieder. Vater trägt natürlich Schuld. Das ist aber mittlerweile Hitler selbst: Er gibt im März 1945 den Befehl „verbrannte Heimaterde“ heraus. Die Rechnung zwischen Sohn und Vater bleibt offen. Bevor er sich selbst ausrottet, verpflichtet Hitler seine Nachfolger in seinem Testament „zur peinlichen Einhaltung der Rassengesetze und zum Widerstand gegen” — und das ist sein endgültig letztes Wort — „das internationale Judentum“.

NBC und Hitler

„Holocaust“ im deutschen und österreichischen Fernsehen

Die Fernsehserie „Holocaust“ ist das Produkt einer gigantischen Umverteilungsschlacht am US-lnseratenmarkt. Die großen Networks kämpfen untereinander und gegen die neuen Medien (Kabel-, Satelliten-TV, Kassetten usw.) um Kunden — wobei sie nicht etwa den Zuschauern ihr TV-Programm, sondern den inserierenden Firmen Zuseher verkaufen. Dieser Sklavenhandel der Seelen gebar 1977 die erste Großserie der ABC: die Negersklavensaga „Roots“.

Dem Epos über ein frühkapitaiistisches Verbrechen folgte 1978 eines über eine Untat des Spätkapitalismus: die Judenvernichtungssaga „Holocaust“ der NBC, welche die „Roots“ zwar nicht in der US-Seherzahl, dafür aber in derTiefenwirkung übertraf — wurde doch hier zum ersten Mal ein neuer Typ von Medienverbund ausprobiert (Buchproduktion, Zeitungsserien, Diskussionen in Schulen und Medien).

Der Kampf der Giganten wird, wie immer, noch größere Medientrusts hervorbringen‚ die ihre Krakenarme in weitere Bereiche des Lesens, Hörens und Sehens strecken. Ihre Weltmacht (Satellitenfernsehen!) wird wachsen, die Umrisse einer uniformen Welt„kultur“ ziehen herauf.

Ist es ein Zufall, daß gerade in dieser Phase die unaufgearbeiteten Monsterverbrechen des Kapitals wieder aufgewirbelt werden? Auch Hitler hat die eigenen Machtstrebungen in mythologischer Form verarbeitet, indem er sie auf die Juden projizierte. Tut NBC etwas anderes?

Eine anständige Firma distanziert sich natürlich von den giftigen Folgen ihres industriellen Outputs. Aber welche Resonanz wird die Fernsehserie haben in einer vor Arbeitsplatzangst geschüttelten (Nord- & West-) Menschheit? Aufklärung?
Einschüchterung? Vorbereitung der nächsten Runde? M.S.

[1Raul Hilberg: The Destruction of the European Jews, Quadrangle Books, Chicago 1961

[2Nach den Arbeitsbuchprotokollen des Wiener Stadtarchivs. Daß Hitler im Männerheim mit jüdisch-sozialdemokratischen Arbeitern diskutiert hat, bezeugt er selbst im ersten Band von „Mein Kampf“

[3Hitler-Zitate nach Max Domarus: Hitler. Reden und Proklamationen 1932-45, 4 Bände, München 1965

[4Nach dem Anschluß im März 1938 wurden in Wien 25.000 Arisierungskommissare in jüdische Geschäfte gesetzt (Helmut Genschel: Die Verdrängung der Juden aus der Wirtschaft im Dritten Reich, Göttingen 1966, S. 163); die NSDAP selbst zählte am 11. März 1938 in Wien 22.000 Mitglieder (Gerhard Botz: Wien vom „Anschluß“ zum Krieg, Wien 1978, S. 212)

[5Maurice Joly: Macht kontra Vernunft, München 1968, S. 153

[6Theodor Fritsch: Die zionistischen Protokolle, Leipzig 1933, S. 24

[7Dietrich Eckart: Der Bolschewismus von Moses bis Lenin. Zwiegespräch zwischen Adolf Hitler und mir, München 1924

[8Sigmund Freud: Gesammelte Werke, Bd. 9, London 1952, S. 171

[9Joseph Goebbels: Tagebuch aus den Jahren 1942-43, hg. von Louis P. Lechner, Zürich 1948, S. 345

[10Freud, a. a. O., S. 176

[11Heinz Höhne: Der Orden unter dem Totenkopf, Bd. 2, Frankfurt 1969, S. 511

[12Zum Kommissarbefehl siehe Hans-Adolf Jacobsen in: M. Broszat/H. Buchheim/H.-A. Jacobsen/H. Krausnick: Anatomie des SS-Staates, Bd. 2, Olten 1965, S. 161ff; Walter Warlimont: Im Hauptquartier der deutschen Wehrmacht 1939-45, Frankfurt 1962, S. 166ff; zum Endlösungsbefehl siehe Helmut Krausnick in dem erstgenannten Werk, S. 360ff

[13Höhne, a. a. O., S. 325ff

[14Ebenda, S. 405

[15Diensttagebuch des deutschen Generalgouverneurs in Polen, Stuttgart 1975, S. 612

[16Jacobsen, a.a.O., S. 197: Alexander Dallin: Deutsche Herrschaft in Rußland, Düsseldorf 1958, S. 440

[17Erich Fromm: Anatomie der menschlichen Destruktivität, Stuttgart 1974, S. 391

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