FORVM, No. 269/270
Mai
1976

Die unsichtbare Plage

Hausarbeit im Kapitalismus

Hausarbeit sieht man nicht. Kein Mensch nimmt von ihr Notiz, niemand bemerkt, daß der Fußboden geschrubbt und gebohnert wurde. Erst wenn nichts geschieht, fällt uns ein ungemachtes Bett auf. Hausarbeit ist Instandhaltung und Instandsetzung: tägliches Auffüllen der Vorräte, der gewaschenen und entstaubten Dinge beginnen wieder ihren Lauf im Familienspiel der Unordnung. Nach einem vollen Arbeitstag, wie anstrengend er auch war, hat die Hausfrau nichts Greifbares produziert, außer vielleicht einer Mahlzeit, die in der halben Zeit verschwindet, in der sie zubereitet wurde.

Arbeiterin ohne Kollegin

Die Hausfrau soll auch nichts produzieren, sondern sie soll kaufen, zubereiten, das Gekaufte aufbewahren. Schmutz, Wertminderung hat sie zu verhindern.

Jede Hausfrau arbeitet allein. Keine Arbeitskollegin, nicht einmal ein Familienmitglied ist dabei, wenn sie arbeitet (ausgenommen die Kinder im Vorschulalter). Unbezahlt und unorganisiert war die Frauenarbeit — verachtet und ignoriert, als ob sie biologisch bedingt wäre wie Kinderkriegen.

Die meisten Leute sehen in der Geschichte der Hausarbeit bloß die Geschichte ihrer Beseitigung. Man glaubt allgemein, Urbanisierung und Verbreitung arbeitsparender Geräte hätten die Last der Hausarbeit erleichtert. Die Untersuchungen von Heidi Hartmann und Joann Vanek zeigen aber, daß keine Erleichterung bei der Hausarbeit eingetreten ist. [1] Joann Vanek bemerkt, daß „man heute sogar mehr Zeit fürs Wäschewaschen aufwendet als vor fünfzig Jahren“ — trotz Waschmaschine, Trockenmaschine und bügelfreier Wäsche —, „weil man heute mehr Kleidung hat und sie öfter wäscht.“ [2]

Vanek schließt daraus, daß die nicht berufstätige Nur-Hausfrau heute ebensoviel Zeit in die Hausarbeit steckt wie ihre Großmutter. Die Sauberkeitsansprüche sind drastisch angewachsen, eine grundlegende Umwälzung hat stattgefunden: während die Hausfrau früher echt produzierte, sorgt sie heute für Instandhaltung und konsumorientierten Standard. Weniger Hauspersonal und mehr Maschinen — in Summe blieb die Arbeit gleich.

Das Ladies’ Home Journal (Mai 1930) sieht es so: „Wir Hausfrauen sind heute hinter jedem Stäubchen her, das Großmutter für den großen Frühjahrsputz liegen ließ. Nur wenige von uns haben neun Kinder wöchentlich zu baden, dafür baden wir zwei oder drei täglich. Wenn wir auch kein schlechtes Gewissen haben, weil wir keinen Kuchen gebacken haben oder weil die Keksdose leer ist, so plagt uns dafür die Sorge um den Vitamingehalt einer Mahlzeit oder um die Summe der Kalorien.“ [3]

Was hat die „moderne Hausfrau“ veranlaßt, nun täglich zu putzen, waschen und glänzen, wo ihre Großmutter Kuchen buk? Seit sie vom Kartoffelkeller befreit ist, vom jährlichen Ritus des Konservierens von Obst und Gemüse, putzt sie nun viele Stunden länger und geht einkaufen. Hat Betty Friedan [4] recht, wenn sie sagt, daß die Hausarbeit nur zunimmt, um die leere Zeit auszufüllen?

Immer mehr Hausarbeit

Um 1900 entstanden zwei Bewegungen, die sich ein gemeinsames Ziel setzten. Beide wollten die produktiven Funktionen des Haushaltes, die im Schwinden begriffen waren, durch andere Arbeit ersetzen, welche die besonderen Fähigkeiten der Frau ansprechen und den Status der Hausfrau verbessern sollten. Man trachtete vor allem, das „ganze Haus“ zu erhalten. Die eine Richtung nannte sich „Bewegung für wissenschaftliche Mutterschaft“ und beschäftigte sich vor allem mit der Sozialisierung des Kindes als Vollbeschäftigung für Mütter. Die andere hieß „domestic science movement“ (Bewegung für die Wissenschaft vom Haushalt) und sah ihre Aufgabe darin, das „rechte Leben“ zu definieren, eine nach innen gerichtete Lebensweise, wo Ordnung und Privatsphäre obenan standen und die Idee der Nur-Hausfrauen regierte.

Vor der industriellen Revolution war die Frau an das Haus gebunden, weil sie die Existenzgrundlage ihrer Familie produzierte. Im 18. und frühen 19. Jahrhundert buken die Frauen auf dem Lande (und die meisten Frauen lebten dort) nicht nur Apfelkuchen und nähten amerikanische Fahnen; sie erzeugten Butter, Brot, Stoffe, Kleidung, Seife, Kerzen und Heilmittel. Ein Bauer aus Neu-England notierte 1787, er habe jährlich 150 Dollar mit dem eingenommen, was auf seiner Farm produziert wurde, jedoch: „Ich gab nie mehr als zehn Dollar im Jahr für Salz, Nägel und ähnliches aus. Zum Essen, Trinken und an Kleidern kauften wir nichts, da die Farm ja all diese Dinge selbst erzeugte.“ [5]

Die häusliche Leere

Das vorindustrielle Bauernhaus war ein winziges Manufakturzentrum, welches von seinen Arbeiterinnen eine Menge Fähigkeiten und Ausdauer bei schwerer Arbeit forderte. Die Zwänge der alten Hausarbeit ließen nur sehr wenig Zeit für die Aufgaben, die wir heute als Hausarbeit erkennen würden. Vor der industriellen Revolution waren Frauen jedenfalls, gemessen an heutigen Maßstäben, schlampige Hausfrauen. Anstelle des täglichen oder wöchentlichen Hausputzes gab es den einmaligen Frühjahrsputz. Die Mahlzeiten waren einfach und eintönig. Die Kleidung wurde nicht oft gewechselt und die Schmutzwäsche häufte sich. „Gewaschen wurde einmal im Monat, in einigen Haushalten sogar nur einmal in drei Monaten“. [6] Jeder Waschtag bedeutete ja die Heranschaffung vieler Eimer Wasser, das am Herd zu kochen war, und so kamen höhere Ansprüche bezüglich Reinlichkeit gar nicht auf.

Dann begann im frühen 19. Jahrhundert die Industrialisierung und das Wachstum des Marktes. Lohnarbeit und „Geschäfte“ traten allmählich an die Stelle der Landwirtschaft als American way of life. Junge Frauen, erwachsene Männer und Kinder wurden von den Städten angezogen, um gegen bares Geld zu produzieren, also nicht mehr für die unmittelbaren Bedürfnisse ihrer Familien.

Trotz Urbanisierung, Industrialisierung und Krieg blieben im ganzen 19. Jahrhundert mehr als 95 Prozent der verheirateten Frauen zu Hause wie vor ihnen ihre Mütter, scheinbar unberührt von der industriellen und sozialen Revolution des amerikanischen Lebens. Aber die Art der Arbeit hatte sich geändert. Das traditionelle Handwerk wurde in die Fabriken verlegt. Die Heimtextilmanufaktur, die Alexander Hamilton als so überaus wichtig für die Wirtschaft der frühen Republik beschreibt, [7] verschwand praktisch zwischen 1825 und 1855. [8] Stoffe, Kerzen, Seife, Butter, Knöpfe, Nadeln usw. wurden nun von den Frauen gekauft und nicht mehr selber gemacht.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es kaum noch jemand, der selbst seine Stärke zubereitete und seine Wäsche in einem Kessel kochte. In den Städten kauften die Frauen ihr Brot im Laden, ebenso wie die fertige Unterwäsche, schickten ihre Kinder weg zur Schule, gaben die Kleider in die Reinigung und diskutierten über die Vorteile der Konservennahrung. In den Haushalten der Mittelklasse gab es Eisschränke, und das leicht zu reinigende Linoleum tauchte auf. „Die Industrialisierung schritt fort und für den Webstuhl im Dachgeschoß und für den Seifenkessel im Schuppen hatte man keine Verwendung mehr.“ [9]

War deswegen aber weniger zu tun im Haus? Um die Jahrhundertwende begannen Erzieher, Volksschriftsteller und Soziologen sich über die Leere im Haus zu beunruhigen. Für die Frauen der Arbeiterklasse war das natürlich kein Problem: sie gingen ihrer alten „Frauenarbeit“ in der Fabrik nach, produzierten dort die Textilien, die Kleidung und die Seife, die früher im Hause hergestellt worden waren.

In der Stadt aber, in der aufstrebenden Mittelklasse und bei den Industriellen war die häusliche Leere ein drängendes Problem geworden, und so entstand die „Frauenfrage“. Die Frauen dieser Gesellschaftsschicht waren verheiratet mit Geschäftsleuten, Bankiers, Freiberuflern. Hatten sich ihre Mütter mit Handarbeiten, mit hübschen Stickereien, mit ein bißchen Malerei zufrieden gegeben, so verlangten sie jetzt immer mehr die Zulassung zur Universität. Und die Bildung verschärfte nur das Gefühl des häuslichen Leerlaufs.

Backen tut jetzt die Fabrik

Einigen Frauen wurde bewußt, daß es Industrielle, also Männer gewesen waren, die ihnen die produktive Funktion genommen hatten, jene Tätigkeiten, auf denen einst Würde und Lebenssinn der Frauen beruht hatte. Während Edward Bok, der einflußreiche Herausgeber des Ladies’ Home Journal, den Frauen riet, sich aus der Politik rauszuhalten und sich lieber um ihre häuslichen Pflichten zu kümmern, entgegnete das Woman’s Journal (die amerikanische Suffragetten-Zeitung): „Bäcker, Wäscher, Hersteller von Unterwäsche und Konfektionswaren, Schneider, Putzmacher und viele andere sollten verschwinden. Wenn der Frau die Bereiche der Männer verboten sind, dann darf auch der Mann sich nicht mit Dingen befassen, die Frauensache sind.“ [10]

Andere wieder sahen in dieser Entwicklung eine ungeheure Chance für die Frau. In einem Buch, das 1888 begonnen wurde, gab die Feministin Olive Schreiner zwar zu, daß die industrielle Revolution in hohem Maße die „Bereiche der Lohnarbeit des Mannes“ vergrößert habe und daß dies dazu geführt habe, daß „die Frauen des wertvollen Teiles ihres früheren Bereiches an produktiver und sozialer Arbeit beraubt“ worden seien. Statt aber nun sehnsuchtsvoll vergangenen Zeiten nachzutrauern, meinte Olive Schreiner, sei für die Frauen die Zeit gekommen, die Chance zu nützen, der Hausarbeit für immer den Rücken zu kehren und sich der „neuen Welt“ anzuschließen. „Gebt uns Arbeit und hinreichende Ausbildung!“ rief sie. [12]

Damals glaubten die Feministinnen, daß die Befreiung unmittelbar bevorstehe. Im 19. Jahrhundert hatten sie gesehen, wie die kleinen Produktionsstätten (Schuster, Schmied, Töpfer, Putzmacher) durch das Fabrikssystem aufgesogen wurden. Städte waren gewachsen, der Umfang der Mittelklassenhaushalte hatte abgenommen, ebenso wie die Größe der Familie. Man dachte, nur noch ein paar Schritte wären nötig, um die Hausarbeit vollkommen zu industrialisieren und die Frau aus der häuslichen Falle zu befreien.

Es stellte sich aber heraus, daß der Haushalt eben nicht bloß ein Anachronismus unter vielen war, der mit andern Überbleibseln der Vergangenheit weggeworfen werden kann. Auf jede Olive Schreiner, die bereit war, die Häuslichkeit in den Mülleimer der Geschichte zu werfen, kamen Hunderte Frauen, die meinten, die einzige Antwort auf die „Frauenfrage“ läge im Haushalt selber. Sie wollten die Rolle der Frau aufgewertet sehen, aber im Rahmen der „häuslichen Werte“. So dachte die domestic science, und das war eine bürgerliche Ideologie.

Home Sweet Home

Es ging darum, daß erstens die Familie der Eckstein der sozialen Ordnung und daß sie zweitens unmittelbar von der Auflösung bedroht war — so tönten der Klerus, die Presse und das Weiße Haus. 1909 erklärte die White House Conference on the care of Dependent Children, daß „das Familienleben die größte und höchste Errungenschaft der Zivilisation ist“. [13] Die Umkehrung, daß Zivilisation das Produkt eines anständigen Familienlebens sei, wurde jedenfalls für ein Axiom gehalten. Zur Zeit des spanisch-amerikanischen Krieges führte das weit verbreitete Buch „Anglo Saxon Superiority“ von Demolins den Sieg der angelsächsischen „Rasse“ auf die dem Angelsachsen innewohnende Liebe zum häuslichen Herd zurück. [14]

Zur selben Zeit schien aber die Familie auseinanderzufallen. Nach einem Überblick über die letzten Jahrzehnte — steigende Scheidungsziffern, wachsende Indifferenz junger Leute für ein geordnetes Familienleben — schloß der Sozialhistoriker Arthur Calhoun, die Zukunft der Familie wäre „problematisch“. [15]

Als die Beobachter des gesellschaftlichen Lebens der Jahrhundertwende ihre Blicke suchend auf die vorindustrielle Bauernfamilie warfen, konnten sie nichts Solides finden, worauf die moderne Familie zu gründen wäre. Es gab keine gemeinsame Arbeit, die die Familie zusammenhalten konnte. Die Existenzgrundlage lag außerhalb der Familie, verankert in einem Fabriksystem, für das weder Familie noch Mutterschaft und daher auch nicht Kindererziehung zählt — Wert hat einzig und allein die Arbeitskraft. Sogar Familien in guten Verhältnissen, wo alle mit Ausnahme des Familienerhalters unbeschäftigt waren, litten unter Auflösungserscheinungen. Der Vater ging ganz in seiner Karriere auf und entspannte sich in den Klubs; die Mutter ging einkaufen und besuchte Verwandte und Freundinnen; die Kinder gingen in die Schule.

Life machte dazu den sarkastischen Kommentar: „Die Schule als gesellschaftlicher Treffpunkt war überfüllt. Jemand kam auf den glänzenden Gedanken, das Zuhause als gesellschaftliches Zentrum zu propagieren. Es stünde den Großteil des Tages leer, und daher wäre es rentabler, das Haus auch noch anders zu verwerten, nicht nur als Schlafstelle nach Mitternacht.“ [16]

Der Historiker Calhoun zitiert Dutzende Äußerungen, welche besorgt „die Gesundheit der Familie“, „die Vernachlässigung der Familie“, „die heimliche Gefahr für die Familie“ usw. beschwören. [17]

Monopole zwingen in neue Innerlichkeit

Zuhause ist eben mehr als nur Wohnen. Um die Jahrhundertwende waren die alten Werte der Ruhelosigkeit und des Abenteuers — für die Eroberung des Westens so wichtig — nicht mehr angemessen. Die Grenze war gezogen. Eisenbahn und Rancher hatten den Westen zerlegt, und es blieb kein Platz für Pioniere. Auch die wirtschaftlichen Grenzen hatten sich rasch geschlossen. Monopole bildeten sich heraus und blockierten den Aufstieg von unten.

Die meisten mußten zurückstecken und sich mit der kleinen Welt der Familie begnügen. Im Gegensatz zur „Außenwelt“ des Industriekapitalismus begannen Familie und Privatleben eine neue Anziehungskraft zu entwickeln, die mehr als nur Sentimentalität war.

Sogar die Gewerkschaftsbewegung, die immer wieder Tausende von Menschen im gemeinsamen Kampf zusammenbrachte, hatte dem Privatleben Priorität eingeräumt: „Lebens-Lohn“ hieß ein Lohn, der hoch genug war, um eine Frau und Kinder zu erhalten, und in die gleiche Richtung wirkte die Forderung nach kürzerer Arbeitszeit.

Verstrickt

Familie macht ruhig und strebsam

Die Unternehmer ihrerseits strichen die Werte der Häuslichkeit kräftig heraus. Viele sprachen offen über ruhige und sichere Arbeitskräfte, vor allem im Zusammenhang mit Arbeiterwohnungen. Gleich nach dem großen Streik von 1892 stieg Carnegie Steel in das Geschäft der Beihilfe für Eigentumswohnungen für seine Homestead-Arbeiter. In den folgenden Jahrzehnten bauten Gesellschaften Musterdörfer und boten ihren Arbeitern Wohndarlehen.

Der Wohlfahrtsdirektor einer großen Gesellschaft erklärte den Sinn dieser Maßnahmen zu Beginn des 20. Jahrhunderts dem Wohnreformer Charles Whitaker so: „Bringen Sie sie dazu, ihre Ersparnisse in ihr Zuhause zu investieren und Eigentümer zu werden. Dann werden sie nicht wegziehen und nicht streiken. Es hält sie nieder, und sie gewinnen Interesse am Fortschreiten des Ganzen.“ [19]

Aber diese Art von sozialer Kontrolle war eine Investition, die sich nur die größten und weitblickendsten Firmen leisten konnten. Die meisten Arbeitgeber kümmerten sich nicht darum, wie ihre Arbeiter lebten, und sie widersetzten sich allen Versuchen der Arbeiter, von sich aus ihren Lebensstandard zu erhöhen. Bemühungen um eine Verbesserung der Wohnverhältnisse blieben meist auf die billigsten und einfachsten Maßnahmen beschränkt. So stellte zum Beispiel die Palmer Manufacturing Company ihren Angestellten Waschbecken und Handtücher zur Verfügung, damit sie „wie Gentlemen“ nach Hause zurückkehren konnten, damit sie für das Familienleben eine größere Achtung empfänden. [20] Erst in den zwanziger Jahren, als man das traute Heim als Marktlücke entdeckte, machte die Führungsschicht der Unternehmer einige Anstrengungen, um Arbeiterwohnheime zu schaffen.

Zwischen Arbeiterklasse und Kapitalisten eingezwängt befand sich eine dritte Gruppe — die aufsteigende städtische Mittelklasse. Sie pflegte am stärksten das Bewußtsein um die Funktion des Heimes und empfand die Notwendigkeit, es zu „retten“. Im Heim sahen sie ein Ideal, das den Arbeiter und den Unternehmer vereinigen konnte: Verlangte doch der Arbeiter wirklich nicht mehr als ein sicheres und bequemes Zuhause. Die Kapitalisten wußten, daß der „Arbeitsfrieden“ durch nichts besser gesichert wird als durch eine domestizierte Arbeitskraft.

Der Industriekapitalismus hat das Zuhause nicht überflüssig, sondern noch notwendiger gemacht: als Zufluchtsstätte vor der Brutalität am Arbeitsplatz.

Darüber hinaus wurde die Familie ein idealer Ort für Bestrebungen, die außerhalb nicht befriedigt werden konnten. Die Mittelklassenfrau wurde hier stillgelegt und die Arbeiterfrau über die Aufstiegspsychologie in diese Rolle integriert.

[1Heidi Irmgard Hartmann: Capitalism and Women’s Work in the Home 1900-1930, unveröffentlichte Dissertation, Yale Univ. 1974, S. 212-275 (Mikrofilm); Joann Vanek: Time Spent in Housework, in: Scientific American, November 1974, S. 116-120

[2Hartmann, S. 242, 266; Vanek, S. 119

[3Margaret Reid: Economics of Household Production, New York 1934, S. 89-90

[4Betty Friedan: The Feminine Mystique, New York 1963, S. 233-257

[5Reid, S. 43

[6William F. Ogburn/M. F. Nimkoff: Technology and the Changing Family, Boston 1955, S. 152

[7Elizabeth F. Baker: Technology and Women’s Work, New York 1964, S. 4

[8Reid, S. 52

[9Caroline L. Hunt: The Life of Ellen H. Richards 1842-1911, Washington 1958, S. 141

[10Fannie Perry Gay: Woman’s Journal, 12.11.1889, S. 365

[12Olive Schreiner: Woman and Labor, New York 1911, S. 45f

[13Robert H. Brenner: Children and Youth in America. A Documentary History, Bd. 2, 1866-1932, Cambridge/Mass. 1971, S. 365

[14Edmond Demolins: Anglo-Saxon Superiority — To What Is It Due? New York, 1898

[15Arthur D. Calhoun: The Social History of the American Family from Colonial Times to the Present, Bd. 3, Cleveland 1919, S. 197

[16Ebenda, S. 197

[17Ebenda, S. 179-198

[19Charles H. Whitaker: The Joke about Housing, College Park/Md. 1969, S. 9

[20David J. Pivar: The New Abolitionism. The Quest for Social Purity 1876-1900, Ann Arbor 1965, S. 283

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